30 Jahre Feuerwehr Farnheim

Ein weiteres Jubiläum kündigt sich an. Die Feuerwehr Farnheim feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag. Doch wie war das überhaupt? Wie kam es dazu und was passierte eigentlich in all den letzten 30 Jahren? Ein kleiner geschichtlicher Abriss gibt Antworten.

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Die Fahrzeuge der Feuerwache 1 – Mitte haben 1992 Aufstellung genommen

Damals, als alles noch analog war, bastelte ich an Feuerwehrmodellumbauten mit meist realen Vorbildern im Maßstab 1:87 – ehrlich gesagt mehr schlecht als recht. Und irgendwie war das, rückblickend betrachet, alles etwas uninspiriert. Mit der Oktober-Ausgabe des Jahres 1986 des damaligen „blaulichtfahrzeugmagazins“ erschien erstmals ein Artikel des Modellbauers Jürgen Mischur, dessen modellbauerische Präzision und herausragende Qualität für mich persönlich eine Art Wendepunkt bei meinem Hobby darstellte. Auch wenn ich seine Skills niemals auch nur annähernd erreichte, faszinierte mich allerdings desweitern seine Idee, die Feuerwehrmodelle in einen fiktiven urbanen Mikrokosmos zu stellen. Somit war man frei von allen vorbildmäßigen Restriktionen und konnte bauen, was immer man wollte. Ich war von diesem spannenden Konzept derart elektrisiert, dass ich mir selbiges für eine eigene Großstadt ersann. Irgendwann Anfang 1987 nach Lexikonrecherchen und Atlantenwälzungen (Google war noch nicht erfunden) war Farnheim geboren. Zunächst wurde der Name noch mit einem weiteren „h“ in der ersten Silbe geschrieben. In der Folge entstand, neben zahlreichen Modellen, auch ein erstes, grob skizziertes Bild der Stadt und ihrer Feuerwehr. Und ein Kennzeichen: FAH.

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Der Gerätewagen, intern LKW, bei der Sichtprüfung der Kranhydraulik

Die Faszination hielt einige Jahre an und wuchs stetig. Zahlreiche Modelle füllten den Fahrzeugpark an. Allerdings mit Beginn des Studiums gegen 1997 und einhergehender Interessensverlagerung nahm in der Folge das Engagement aber ab, und das Modellbauhobby kam sogar vollständig zum Erliegen. Die Aktivitäten rund um das Fantasie-Konstrukt sollten nun für beinahe zwei Jahrzehnte ruhen.

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So sah Fahrnheim aus – anno 1987

2009, bei einer Internet-Recherche zu altem Spielzeug aus Kindertagen, entflammte eine alte Liebe: Lego. Mit den ersten nachgekauften Sets aus jenen recht frühen Lebensjahren, erwuchs die Idee, das Thema Feuerwehr und Lego zu verknüpfen. In der Folge erwachte auch Farnheim zu neuem Leben. Wirklichkeitsnaher denn je. Denn es entstanden ein Stadtplan, ein neu verfasste und detailreichere Stadtgeschichte, ein Logo und ein Stadtwappen. Farnheim 2.0 eben und voll digital. Vor allem aber wurde die Feuerwehr mit vielen fiktiven aber realitätsnahen Details ausstaffiert und zu dem, was sie heute ist: eine umfangreiche Modellbau-Feuerwehr in nostalgischer 4-Noppen-Baubreite, die jedes Jahr zu verschiedenen Lego-Ausstellungen auf Reisen geht.

Warum eigentlich diese vier Noppen? Ganz einfach. In meiner Kindheit war das Citythema auch namentlich erheblich kleiner angesiedelt und hieß schlichtweg Town. Und die kleinstädtische Themenwelt bot seinerzeit – mit der Einführung der uns heute noch wohlbekannten Minifigur – auch Fahrzeugmodelle, vor allem LKWs, die eine 4-Noppen-Baubreite aufwiesen. Da mich dies durch die Kindheit begleitete und mir heutige Fahrzeuge für meinen Geschmack tw. viel zu groß ausfallen, hat das Festhalten an vier Noppen simpel einen nostalischen Hintergrund.

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Die Wachbezirke der damaligen Großstadt. Nichts blieb wie es war.

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So präsentiert sich die Farnheimer Innenstadt heute

30 Jahre später erwuchsen daraus weit über 100 Fahrzeuge, Container und Anhänger – alle HIER anzuschauen –, eine Feuerwache, ein Rettungshubschrauber, ein Löschboot, eine autonome Löscheinheit und ein Monorail-Rettungszug. Dazu kamen eine Flughafen-, eine Werkfeuerwehr einer großen Raffinierie und einige Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Farnheim.

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Einsatz in Farnheim

Heute sind die Modelle mit unzähligen Details und viel Zubehör ausgestattet

Dies war sie also, die kleine Rückschau auf eine recht abwechslungs- und wandlungsreiche Geschichte zum 30sten. So hoffe ich ganz optimistisch auf weitere 30 Jahre. Mal sehen, ob’s klappt. Übrigens war 1987 auch das Gründungsjahr der Feuerwehren meiner Modellbaufreunde Barnsburg und Thalburg.

 

# 6693 – Refuse Collection Truck (1987)

Was wäre eine Stadt ohne Müllabfuhr? Richtig, Neapel! Okay, der war gemein. Aber diese Frage haben sich die LEGO-Designer 1987 wohl auch gefragt, und dieses wunderbar detaillierte Set eines Müllwagens auf den Markt gebracht, und dazu gleich noch die tollen Mülltonnen erfunden.

Aufgrund der damals eher begrenzten Farbpalette bei den Bauteilen schuf man mit diesem gelb-roten Farbschema ein schönes Design, das sich auch noch elegant über die komplette Fahrzeuglänge zieht. Vergleichbar ist die Bicolor-Farbgebung noch mit dem Utility Repair Lift zwei Jahre später.

Der Truck bot eine hohe Spielbarkeit, da man mit ihn nicht nur realistisch die Tonnen entleeren konnte, sondern auch dank mehrerer Scharnierteile den Müll wieder vorschriftsmäßig aus dem Fahrzeuginneren auskippen konnte. Eine clevere Bautechnik, die man ganze zwanzig Jahre später, beim Remake dieses Müllwagens erneut anwandte.

Das Set wird durch etwas Zubehör, wie die Mülltonnen, die 1987 ein neue Teileneuheit darstellten, samt Deckel und zwei Minifigs (einem Fahrer und einem Müllwerker) sowie Schippe und Besen vervollständigt.

Zu guter letzt seien noch die großen Panele erwähnt, die mit einem roten Recycling-Kreislauf-Symbol bedruckt sind.

Teile: 115
Jahr: 1987
Minifg: 2

# 6687 – Turbo Prop I (1987)

Als ein vom Umfang her etwas kleineres und entsprechend günstigeres Set kam 1987 die Turbo Prop auf den Markt. Es war aufgrund seines Designs hervorragend ergänzend zu all den bisherigen „Flight“-Thema-Bausätzen, die ja eher mehr oder weniger große Düsenflugzeuge oder eben Helikopter beinhalteten.

Diese kleine, zweimotorige Maschine weist eine durchaus gelungene Farbgebung auf: ein weißes Flugzeug mit rot-schwarzer Baubinde.  Die tiefsitzenden Tragflächen und der spitz zulaufende Bug geben ihm ein gefälliges Profil. In der Kabine kann hinter dem Piloten sogar etwas Handgepäck gelagert werden. Details wie Positionslampen runden das Set ab.

Einziger Schwachpunkt: der Heckflügel fällt schon leicht vom Rumpf ab je abgenutzter die Bauteile sind

Jahr: 1987
Teile: 78
Minifigs: 2

# 6641 – 4-Wheelin‘ Truck (1987)

Wer bereits dachte, die damaligen Geländewagen und Pickups, also PKWs mit LKW-Bereifung, seien in der Größe schon maximalbereift, der wurde ab 1987 mit diesem Monstertruck eines besseren belehrt. Nicht nur, dass er auf den Technikwalzen rollte, er bot gleich eine satte Zwillingsbereifung an jedem Achsende.

Schön ist hierbei die Farbgebung gelungen, die dreifarbig ausfällt: während der Vorderwagen blau lackiert ist, erstrahlen ab den Türen heckwärts die Fahrzeugseiten in rot. Dach und mit die Fliesen ausgelegte Ladefläche sind weiß gehalten. Zudem atmet der Motor durch zwei mächtige Ansaugtröten, die durch die Motorhaube lugen. Das Fahrzeug bietet eine komplette Beleuchtung, sowie schicke Zusatzscheinwerfer, montiert am Überrollbügel. Und scheint somit für den Betrieb auf Classic-Towns-Straßen zugelassen zu sein. Das offenbar luftgefederte Fahrwerk ist zur besseren Erkennbarkeit gelb abgesetzt. Der Fahrer, ein Monstertruck-Fan durch und durch, zeigt schließlich seine Vorliebe für große Pickups anderen mit seinem Tshirt-Aufdruck.

Jahr: 1987
Teile: 81
Minifigs: 1

# 6522 – Highway Patrol (1987)

1987 erschien dieses kleine Set, bestehend aus zwei Motorradcops samt fahrbarem Untersatz und einer kleinen, überdachten Notrufsäule. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, würde einem nicht ausgerechnet die alte Fersehserie „CHiPs“ mit Erik Estrada alias Frank ‚Ponch‘ Poncherello und Larry Wilcox als Jon Baker aus den tiefsten 70er und 80er Jahren dazu einfallen, und wie sie satt im Sattel ihrer Kawas saßen und im Doppelpack über Californiens Highways nach Verbrechern cruisten.

LEGO schien, anno 87, gefallen daran gefunden zu haben, ein solches Set auf den Markt zu bringen. Auch wenn es sicher keine wirkliche Absicht war, lassen sich offensichtliche Parallelen zur Fernsehserie nicht von der Hand weisen.

Ein nettes kleines Set im alten Polizei-Look (siehe Schriftzugaufdrucke auf Stein und Fliesen), das 23 Jahre später noch immer für Recht und Ordnung in der Bausteine-Stadt sorgt.

Jahr: 1987
Teile: 30
Minifigs: 2

# 6380 – Emergency Treatment Center (1987)

1987 kam dieses große Set auf den Markt. Architektonisch war es einigen anderen Gebäuden her ebenbürtig (siehe #6392 – Airport, oder dem Jahre später erschienenden #6398 – Central Precinct HQ). Nach vielen Jahren im Einsatz des Roten Kreuzes markiert dieses Hospital-Set am Ende der 80er Jahre einen Wendepunkt: Mit Beginn der 90er Jahre wird das Kreuz durch den „Star Of Life“ ersetzt und lässt die Rettungsmodelle fortan etwas neutraler erscheinen.

Das Gebäude ist dem typischen Emergency-Thema entsprechend, bedingt durch die überweigend weiße Farbgebung, sehr clean gehalten. Lediglich abgesetzte, rote Fenster sorgen für farbige Akzente an der modern gestalteten Fassade. Die großen Fensterflächen sind im unteren Bereich mit Sichtschutzstreifen (tw. mit Rot Kreuz-Symbol) beklebt und die Innenräume gegen neugierige Blicke geschützt. Der Gebäudegrundriss fällt sehr verwinkelt aus, was die Optik des Gebäudes sehr spannend gestaltet. So findet man zum einen eine überdachte Notfallaufnahme, über dessen Zufahrt die Krankenwagen die Patienten anliefern können. Daran schließt sich das eigentliche Hauptgebäude an, das im Parterre ein Büro und in der ersten Etage ein Krankenzimmer beherrbergt. Im linken Trakt befindet sich der mit Computer, Sauerstoffflaschen und Röntgengerät ausgestattete Behandlungsraum. Einige hübsche Assesoires, wie eine kleine Parkanlage mit Sitzgelegenheiten, sowie ein straßenseitig angebrachtes und beleuchtetes Krankenhausschild vervollständigen die Set-Szenerie.

Zu dem Gebäude gehört auch ein Krankenwagen. Dieser kann sehr wohl als eine moderne Variante des alten KTW von 1981 (#6680 – Ambulance) angesehen werden, da hier unter anderem auch die großen bedruckten Fensterpanele und ein ähnlicher Leuchtbalken Verwendung finden. Gleichzeitig verfügt die moderne Version über eine nahezu identische rotweiße Farbgebung. Jedoch fällt die Fahrzeuglänge auf Grund anderer, bzw. neuer Bauteile kürzer aus.

Das Set beinhaltet zu guter Letzt fünf Minifigs. Zwei der Figuren (Frau und Mann) sind unterschiedlich zivil bekleidet und stellen die Patienten dar. Die drei übrigen Minifigs stellen das Ärztekontigent, das aus einem Chefarzt (Oberteil mit Stethoskop-Aufdruck), einer Arzthelferin und einem Sanitäter und Krankenwagenfahrer besteht.

Die Farbe Weiß kann ja bei LEGO nach einigen Jahren zu ungewünschten Vergilbungserscheinungen führen. Sei es durch direkte UV-Einstrahlung oder auch durch Nikotin. Es gibt Möglichkeiten vergilbte Steine wieder in der alten Ursprungsfarbe erstrahlen zu lassen. Glücklicherweise halten sich die Verfärbungen hierbei aber in Grenzen und sorgen somit für einen recht guten Gesamteindruck.

Kleine Ergänzung: der große Tannenbaum vor dem Gebäude wurde im nachhinein durch ein dem Original entsprechend kleineres Exemplar getauscht. Nun stimmt also wieder alles, wenn auch noch nicht auf folgenden Fotos.

Jahr: 1987
Teile: 308
Minifigs: 5

# 6523 – Red Cross (1987)

Vor über 20 Jahren erschien dieses kleine aber feine Set. Es hat zwar nichts mit der Feuerwehr zu tun, aber dennoch möchte ich hiermit die Riege der alten Blaulichts-Sets fortführen. Ich selber habe den Rot-Wagen früher nie besessen. Als dieser erschien war ich dem eigentlichen Lego-Zielgruppenalter bereits entwachsen.

Das Fahrzeug – schätzungsweise ein Notarteinsatzfahrzeug (NEF) – kommt mit einer Notärztin inkl. Koffer daher. Aufgebaut wurde es auf der damals wohl neuen extrem kurzen PKW-Plattform.

Ich habe mir daher einen Nachkauf dieses Sets gegönnt, und sein Zustand ist noch als durchaus gut zu bezeichnen, jedoch doch arg bespielt. Aber wen wundert’s? Erfreulicherweise haben die Aufdrucke kaum gelitten und die weißen Bausteine sind es tatsächlich immer noch.