Im Jahr 1978 erfüllte sich für die Freiwillige Feuerwehr St. Joostersiel mit einer Drehleiter ein lang gehegter Wunsch. Bisher musste zu Einsätzen immer die Hubrettung aus Wranstersiel alarmiert werden. Fortan war es nun den Rettern der Feuerwehr in St. Joostersiel möglich die Personenrettung gleich nach Eintreffen am Einsatzort vorzunehmen. Ein Blick in die Geschichtsbücher der Wehr verrät, dass das Fahrzeug bereits im Juni des selben Jahres seine Feuertaufe bestand, als ein Blitz in den Glockenturm der Ortskirche einschlug und dadurch das alte Gebälk unter den Pfannen zu schwelen begann. Nur durch den schnellen Löschangriff über die Drehleiter konnte Schlimmeres verhindert werden. Das Fahrzeug erhielt schon bald danach seinen Spitznamen (Das fleißige) „Lieschen“.
Die Jahrzehnte zogen ins (Jader-)Land und mit voranschreitender Zeit konnte die mittlerweile in die Jahre gekommende alte Drehleiter irgendwann den Einsatzanforderungen nicht mehr gerecht werden. Als schließlich 2007 drei rund 25 Meter hohe Wohn- und Hotelkomplexe vor der Fertigstellung standen, wurde eine Neubeschaffung unumgänglich.
Mit der Indienststellung einer günstig erworbenen 27-Meter-Leiter (DLK 18/12) aus dem (generalüberholten) Gebrauchtbestand des renommierten Feuerwehrgeräteherstellers FGS in Söhren ging die (mittlerweile in „Omma Lieschen“ umgetaufte) DL 17 in ihren wohlverdienten Ruhestand. Ein Sonderstatus für die Feuerwehr St.Joostersiel, da Drehleitern in der durchweg dünn besiedelten und mit zumeist niedriger Bebauung versehenen Küstenregion nur in sog. Stützpunktwehren vorgehalten werden.
Zunächst erstand ein Gartenbau-Unternehmen das ausgemusterte Fahrzeug, das für Baumschnitte sicher exzellente Dienste leistete. Jahre später wechselte die Leiter zu ein paar Feuerwehrenthusiasten aus Wehde im Nachbar-Landkreis Harum und hielten das „Lieschen“ zumindest technisch instand. Die Hobbyisten waren sich sehr wohl der Besonderheit dieses Fahrzeugs bewusst, denn eine Drehleiter, aufgebaut auf einem Kleinbus, war nicht allzu häufig anzutreffen und mit der Doppelkabine sogar richtig selten. Daher wurde sie auf vielen Oldtimertreffen und Rundfahrten zur Schau gestellt, ehe 2016 die Historikabteilung der Feuerwehr Farnheim über ein Inserat im Internet stieß, in dem sich die Enthusiasten von der kleinen DL zu trennen vermochten.
Der Historikverein erstand schließlich die Drehleiter und mit Hilfe des damaligen Ortskommandanten der Feuerwehr St. Joostersiel, mittlerweile in Pension sowie einigen freiwilligen Helfern der Wehr erwuchs wärend der gründlichen Sanierungsphase Bauteil für Bauteil das damalige fleißige „Lieschen“ im Originalzustand. Heute ist das Fahrzeug Teil der großen historischen Fahrzeugschau der Feuerwehr Farnheim und kann besichtigt werden.
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Da ich aktuell die Peripherie um Farnheim digital als Stadtplan erstelle, entstand die Idee für das Modell, wie so oft, aus einer Fahrzeugrecherche im Internet und in entsprechender Fachliteratur. Da die Bücher tw. über 40 Jahre alt sind, waren solche Fahrzeuge zum Aufnahmezeitpunkt der Fotos noch im Dienst. Jedenfalls. Meine Wahl fiel, auch wenn ich es immer wieder betone keine Herstellervorbilder nachbilden zu wollen, auf einen VW Bulli, der mit Doppelkabine und Drehleiteraufbau als Typ2 äußerst selten ist. Bingo! Das Besondere im Modell ist sicher nicht das Modell an sich, denn es sich sehr generisch zusammengebaut, sondern eher die Geschichte darum und wie sich das Fahrzeug in mein Konzept einer kleinen Freiwilligen Wehr integrieren lässt.
Wie es sich gehört sind auch die Feuerwehrfahrzeuge bei der Freiwilligen Feuerwehr St. Joostersiel im klassischen Frankfurter Schema lackiert – siehe VRW und LF 8. Und laut ihren einzelnen Geschichten waren sich allesamt in einem Zeitraum zwischen 2002-2007 gemeinsam im Dienst.
Schon immer wird die Feuerwehr zu Unfällen hinzugezogen, wobei Personen oder Tiere unter der Erde entweder verschüttet sind oder zu verschütten drohen. Zu diesem Zwecke verfügte die Berufsfeuerwehr von 1968-1976 über einen speziellen LKW mit sieben Tonnen Nutzlast. Eingesetzt wurde er als sogenannter Tiefbau-Rüstwagen auf dessen Ladefläche diverses Abstützmaterial, Schnellschalttafeln und Rettungsringe/-röhren verlastet waren, um die Position ebensolcher Personen oder Tiere an Ort und Stelle zu sichern und die Rettung entsprechend zu vereinfachen bzw. gefahrloser für alle Beteiligten zu gestalten.
1976 ersetzte ein leistungsfähigeres Fahrzeug mit höhrer Nutzlast diesen Vorgänger, der an einen Bauunternehmer verkauft wurde, ehe 1995 ein entsprechender Abrollbehälter auch den Nachfolger ersetzte. Heute wird bei derartigen Einsatzstichworten auch immer gleich die Fachgruppe Höhenrettung alarmiert. Der Name hierfür mag irrerührend sein, jedoch sind damit Rettungen aus (mitunter großen) Höhen und Tiefen gemeint.
2015 führte ein Mitarbeiter der Farnheimer Feuerwehrhistorik zufällig ein Gespräch mit einer Person, die sich im Verlaufe als der Bauunternehmer von damals herausstellte. Mittlerweile pensoniert hatte er sein Geschäft schon einige Jahre zuvor seinem Sohn übergeben. Der LKW war aber noch immer Teil der Firmenflotte und kam gelegentlich sogar noch zu Einsätzen. Da aber der Sohn beabsichtigte nach all der Zeit nun einen modernen LKW zu beschaffen, sollte der alte seinen endlich Platz räumen. Gerade noch rechtzeitig, könnte man meinen, fand damals das Gespräch mit dem Bauunternehmer statt. Denn dadurch gelangte er zurück zu alter Wirkungsstätte. Nach einer gründlichen Restaurierung darf er heute wieder die Beladung von damals mit sich herumschleppen.
Das Vorbild war dereinst bei der Berufsfeuerwehr Köln zu finden. Sie hatte zunächst, ebenfalls ab 1968, einen Büssing BS 14 AK und als Nachfolger ab 1972 einen MAN 9.168 HA im Fuhrpark. Heute erfüllt ein spezieller Abrollbehälter denselben Zweck. Ohne das Original zu kopieren habe ich aber schon die Hauptmerkmale der Beladung nachempfunden: Baggerschaufel, Schnellschalttafeln und die Rettungsringe, bzw. -röhren.
Ursprunglich sollte den LKW auch das Fahrerhaus des WLFs zieren, allerdings mit einer kürzeren Haube. Als mir das, aufgrund der Art und Weise, wie ich die Wechselladerkabine baute, im Verlaufe nicht jedoch zufriedenstellend gelang, habe ich mich kurzerhand dazu umentschieden, dem Modell ein gänzlich anderes Gesicht zu verpassen.
Wer genau hinschaut, wird erkennen, dass die Pritsche um eine halbe Noppe nach vorn versetzt ist, um dem heckseitig montierten Kran etwas mehr Aktionsraum geben. Zudem setzte ich das Fahrgestell um eine Noppe höher, um den Allrad-Charakter stärker herauszustellen.
Als Erkennungsmerkmal für die Fahrzeuge aus jener Epoche und entsprechendes Finish verfügt auch der GW-Bau über das bekannte Frankfurter Lackierschema mit den weiß abgesetzten Ecken.
Seit wenigen Wochen steht ein Nachfolger des alten GTLFs auf dem Hof der Hafenwache, FRW 5. Der Nachfolger orientiert sich von den Abmessungen und technischen Spezifikationen am Schwesterfahrzeug, dem GTLF 9000, das 2018 beschafft wurde. Lediglich einige Details am Aufbau haben sich aufgrund des technischen Fortschrittes geändert. Auch konnte bei der Ausschreibung wieder auf den bekannten Hersteller zurückgegriffen werden, der bereits die Basis für die TLF-30/50-SL lieferte.
8.000 L Wasser und 1.000 L Schaummittel stehen zur Brandbekämpfung zur Verfügung. Zudem kann es im Pendelverkehr eingesetzt werden, um die Wasserversorgung an entlegenden Einsatzstellen sicherzustellen, oder es dient als Verteilerfahrzeug bei weitläufigen Feld-, Wald- und Wiesenbränden.
Zum Modell: Tatsächlich musste aber das GTLF aus 2018 dran glauben. Rückblickend war ich mit dem Modell nie vollends zufrieden. Der Aufbau war insgesamt zu instabil und das Fahrerhaus gefiel mir bereits länger nicht mehr. Es blieb beim Versuch die, wie ich sie nenne, stehenden Kotflügelhälften zu verbauen. Zudem passte es auch nicht so recht zu den übrigen Feuerwehrfahrzeugen.
Der neue Dreiachser nutzt allerdings einige wesentliche Elemente des alten Modells. Als da wären das Fahrgestell, das vordere Gerätefach und die nachfolgendeTanksektion. Kabine, Dachbeladung und das hintere Gerätefachsegment wurden hingegen neu gestaltet. Somit entpricht es nun mehr den aktuellen Vorbildfahrzeugen dieses Typs. Aufgrund der hohen Gesamtmasse habe ich dem Modell eine entsprechende Bereifung verpasst. Auch verfügt das Fahrzeug, seit der Gesetzesnovelle aus 2021, über lediglich ein Paar Straßenräumer im Kühlergrill.
Dieser Fahrzeugtyp kann heute als etablierter Bestandteil im Fuhrpark vieler Berufs- und Stützpunktfeuerwehren angesehen werden. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Waldbrände der letzten Jahren mögen sicher ein Grund für die Beschaffung dieser ungewöhnlichen Fahrzeuggattung sein. Selbst einige Freiwillige Wehren in Deutschland verfügen über solch große Tanklöschfahrzeuge:
Das GTLF der BF Essen stellt dabei eine Besonderheit dar. Aufgrund einen im Stadtgebiet befindlichen Chemiestandortes ist das Fahrzeug, dass das Unternehmen, der Feuerwehr zur Verfügung gestellt hat, auf der Hauptwache in unmittelbarer Nähe stationiert. Der Chemiekonzern unterhält selbst keine Werkfeuerwehr. Das aber nur am Rande…
Im Jahr 1966 beschaffte die Branddirektion eine Zugmaschine sowie einen Tank-Auflieger, der 5.000 L Proteinschaummittel für die Erzeugung von Schwerschaum, fasste. Dem Auflieger folgten noch zwei weitere: Einer beladen mit Schnellkupplungsrohren und ein anderer mit zwei separaten Tanks für die Aufnahme von insgesamt 4.500 Litern Flüssigkeiten der Gefahrenklasse A III (Diesel und Heizöl). Zum einem ließ sich damit bei längerfristigen Einsätzen der Betrieb an Einsatzstellen sicherstellen, zum anderen konnten im Rahmen der Alarmierungen des Ölalarmzuges brennbare Flüssigkeiten aufgenommen werden.
Während die letztgenannten beiden Auflieger längst nicht mehr existieren, hat man den Schaumtank-Auflieger für die Nachwelt erhalten. Sein Haupteinsatzzweck bestand einst darin, bei großen Mineralölbränden die Einsatzkräfte vor Ort mit ausreichenden Mengen an Schaummitteln zu versorgen. Mit einer verlasteten 200-Liter-Pumpe, angetrieben von einem Industriemotor mit nachgeschaltetem Zumischer konnte Schaummittel direkt erzeugt oder zu anderen Einheiten gefördert werden.
Dieses System wurde allerdings mit Einführung des Wechselladerprogramms und den einhergehenden Abrollbehältern mit großen Mengen Schaummitteln überflüssig und 1979 schließlich außer Dienst genommen. Heute ist das Fahrzeug aufgrund seiner einzigartigen Erscheinung eines der Highlights des kommenden Feuerwehrmuseums.
Die Zugmaschine, ein Eckhauber der Humboldt Automobilfabrik, trieb ein 6-Zylinder-Dieselmotor an, der 125 PS leistete. Sie bildete mit dem Schaumtank-Anhänger einen Sattelzug und war auf der Feuerwache 2 im Nordosten der Stadt stationiert. Das Gespann war aufgrund seines Gewichts und der nicht gerade üppig motorisierten Zugmaschine nicht das Schnellste. Wenn das Fahrzeug bei Großbränden nachalarmiert zur Einsatzstelle aufbrach, begaben sich die Feuerwehrbediensteten auf die selbsternannte „Schleichfahrt bis zum Morgengrauen“.
Die Zugmaschine ist eine Humboldt Saturon DS.125 FA
Dieses Modell stand vor seiner Fertigstellung einige Wochen unter „Beobachtung“, denn es sollte zunächst daraus ein GTLF 12.000 entstehen. Der Auflieger war auch bereits weit fortgeschritten, jedoch war ich mir die ganze Zeit nicht sicher, ob die Wahl auf einen solchen Fahrzeugtyp für meine städtische Feuerwehr in den 1960er Jahren auch wirklich passend wäre. Erst ein Blick in das MIBA-Buch über die Frankfurter Feuerwehr „Brandschutz in einer Metropole – Band 2“ lieferte den für mich entscheidenden Hinweis. Dort war ein ähnliches Gespann abgebildet, jedoch wählte ich für die Form des Tanks eine recht flache, fast ovale Formgebung – eine für damalige Verhältnisse weithin geläufige Bauform. Um diese Optik zu erreichen, habe ich die Unterseite gegen die Oberseite gekontert und auf dem Kopf gebaut. Durch die Befestigung der Oberseite mit dem Fahrgestell wird zudem die nur aufgelegte Unterseite in ihrer Position fixiert.
Die Zugmaschine nimmt das Design des Rüstkranwagens oder besser der Drehleiter (wegen der kürzeren Haube) wieder auf, um sie der Epoche entsprechend aussehen zu lassen; auch, um bereits damals einen verhältnismäßig einheitlichen Fahrzeugpark zu erreichen. Selbstredend sorgen einige Details, wie ein Aufstieg am vorderen Tankende, Tankzu- und abgänge am Auflieger, seitliche Schnellangriffe, Gerätekästen und ein Bremskeil für das nötige Finish. Auch weist das Gespann das sog. Frankfurter Farbschema auf.
Seit es die beliebten Bausätze aus Dänemark gibt, streiten sich die Gelehrten, ob LEGO® als Kapitalanlage angesehen werden kann oder nicht. Gehen wir doch mal der Frage nach, ob es eine ist und es sich lohnt, ein paar Sets für eine hoffentlich gute Rendite an die Seite zu legen.
MISB (ungeöffnet) muss es schon sein
Der Mensch gilt als Jäger und Sammler. Und die Sammelleidenschaft hat er wohl spätestens seit der Erfindung der Briefmarke professionalisiert. Heute wird einfach alles weggesammelt: Sneaker, Autos, Uhren, Filmdevotionalien, Spielzeug. Einiges darunter gewinnt über die Jahre richtig an Wert, und anderes deckt Jahrzehnte später mit vielen Glück und guten Worten allenfalls den Anschaffungswert. Seit bereits einigen Jahrzehnten mittlerweile entdecken die Jäger und Sammler auch die Baukästen des dänischen Spielzeugherstellers als Wertanlage.
Lohnt eine Investition anstatt in Aktien in dänisches Plastikspielzeug?
So einfach, wie die Frage gestellt ist, lässt sie sich nicht beantworten. Begeben wir uns dazu deshalb einmal auf Spurensuche. Grundsätzlich gilt: Nicht alles, was in den Fertigungswerken aus Einzelteilen konfektioniert in den bunten Verkaufskartons landet und in alle Welt versendet wird, ereilt später auch mal eine große Wertsteigerung. Insbesondere nicht LEGOs® Allerweltsserien, die man in jedem Spielwarengeschäft kaufen kann. Wenn allerdings ein Set ein seltenes Bauteil enthält, sei es eines in einer besonderen und nur hierin vorkommenden Form oder Farbe, kann es mit der Preisentwicklung schon etwas anders aussehen. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit war „Lotso’s Dump Truck“, Nr. 7789 aus der Lizenzserie zum gleichnamigen Animationsfilm „Toy Story 3“. Das unscheinbare Bauset aus dem Jahr 2010 enthielt allerdings eine Minifigur mit gelbem Bauarbeiterhelm. Dieser Helm war ursprüglich in dieser Farbe nur 1978 in den Zug-Sets, Nr. 166 und 167 zu finden. Die LEGO®-Community hatte also 32 Jahre auf die Neuauflage warten müssen. Bis dato war also der Helm einer von vielen heiligen Gralen. Preise um die 30 Euro waren keine Seltenheit. Doch mit dem Toy-Story-Bausatz änderte sich das. Gelbe Helme fluteten den Markt und der Preis fiel signifikant. Heute, knapp 12 Jahre später kostet die Neuauflage des Helms untere, zweistellige Centbeträge. Lediglich ein paar Hartgesottene bieten das Original-Minifig-Utensil von einst weiterhin für bis zu über 30 Euro an. Und, ohne jemals beide Helme verglichen zu haben, würde ich sagen, dass aufgrund des alten Gelbtons dieser Helm gut von der schmelzkäsig eingefärbten Neuauflage zu unterscheiden ist.
Dieses Beispiel aber beweist, dass man nicht sicher sein kann, ob LEGO® dieses oder jenes besondere Teil nicht Jahre später doch noch einmal auf den Markt bringt. Da die Setdesigner heutzutage zumeist selbst AFOLs sind, ist dies keinesfalls auszuschließen. Denn oftmals möchten sie der Community damit einen Gefallen tun, wenn sie raren Teilen zu einer Neuauflage verhelfen. Selbst vor kompletten Sets machen sie nicht halt. Manch Bausatz-Neuauflage gleicht dabei der Ursprungsversion auf den letzten Stein; lediglich ein Teiletrenner wurde nun beilegt. Auch die Saturn-V-Rakete ereilte ein ähnliches „Schicksal“. Allerdings gibt es hierbei einen minimalen konstuktiven Unterschied. Auch das Maersk Containerschiff aus dem Jahr 2005 unterscheidet sich in Teileanzahl und Konstruktion marginal von seiner Neuauflage fünf Jahre später. Hierbei entwickelt sich der Wert des Ursets nicht ganz so, wie man es erwarten würde. Da vielen Sammlern eine der beiden Versionen genügt. In den meisten Fällen dann die Neuauflage.
Besser für die Wertsteigerung ist es, wenn Bausätze rar sind und es möglichst auch bleiben. Ein gutes Beispiel können mitunter solche sein, die man eine kurze Zeit lang zu bestimmten Aktionszeiträumen als sog. GWP (Gift with Purchase) ab einem gewissen Einkaufswert bei einem Einkauf bei LEGO® kostenlos dazubekommt. Dann aber auch sollten es Sets sein, die eine Kartonage zur Umverpackung haben und möglichst keine sog. Polybags sein. Es sei denn denn, es handelt sich bspw. um Figuren, wie Boba Fett in der raren, weißen Uniform.
Äußerst gefragt und demnach mit hohen Wiederverkaufsvert veranschlagt sind Sets, die es bei der jährlichen „Inside“ genannten Fabrikbesichtigung in Billund als Beigabe gibt, oder solche, die das Unternehmen alljährlich zu Weihnachten an seine Mitarbeiter verteilt. Diese werden Jahr für Jahr neu entwickelt und in einer Kleinserie aufgelegt; und auch nur zu diesen Zwecken verteilt. Hin und wieder tauchen solche trotzdem bei Online-Auktionshäusern zu horrenden Summen auf. Für Ersteres kann man sich als Sammler und Interessent auch bewerben: Alljährlich verlost LEGO® eine begrenzte Anzahl der sündhaft teuren wie begehrten Plätze für die „Inside-Tour“.
Wie auch bei den dänischen Bausteinen ergeben Angebot und Nachfrage einen ausschlaggebenden Indikator auf die Wertbestimmung. Somit ist die Nachfrage aus dem Verkauf genommener Sets meist größer als das Angebot. Und je länger das Set bereits nicht mehr Handel erhältlich ist, desto höher fällt für gewöhnlich die Wertentwicklung aus, die sich jedoch mit dem tatsächlichen Erlös erheblich unterscheiden kann. Das kann mehrere Gründe haben. Entweder ist der Markt von diesem Angebot gerade gesättigt, der Zeitpunkt für das Angebot ist falsch gewählt oder das Angebot ist schlichtweg zu teuer. Wertbestimmung hin oder her. Sie ist bestenfalls ein Orientierungswert für eigene Ver- oder Einkäufe. Eine Ware ist letztlich immer nur soviel Wert, wie jemand in dem Moment bereit ist dafür zu bezahlen.
Ein Fest für Spekulanten?
Dadurch, dass viele Sets tw. nur ein halbes Jahr auf dem Markt und somit schnell wieder aus den Verkaufsregalen verschwunden sind, ist LEGO® dennoch KEIN Spekulationsobjekt; auch wenn manch Händler oder Sammler dies anders sehen mag. LEGO® ist in erster Linie Spielzeug, und auch dafür gemacht. Dennoch legen sich viele Sammler und Händler mehrere Exemplare eines Sets, von dem sie sich später einmal einen hohen Ertrag erhoffen, auf Lager.
Die Bewegung des Marktes lässt sich gut anhand eines reellen Beispiels veranschaulichen. Anfang der 1990er Jahre brachte LEGO® die sog. Monorail auf den Markt. Sie unterschied sich vom Zugthema insofern, als dass sie kompakter gebaut war, die „Schienen“ schmaler daher kamen und Streckenlayouts entsprechend weniger Platz in Anspruch nahmen. Leider waren diese Bausätze (so damals im Handel) teuer und der Verkaufserfolg daher eher mäßig, so dass Mitte der 90er Jahre die wenigen erschienenen Sets wieder vom Markt verschwanden.
Die einzig in rot erhältliche Motorabdeckung wechselt bei Bricklink heute für ca. 70 Euro den Besitzer – gebraucht wohlgemerkt
Anfang 2010 herum erfasste die LEGO®-Community einen Hype, als sie die bis dato in einem Dornröschenschlaf vor sich hin schlummernde Monorail wieder für sich entdeckte und wiederbelebte. Daraus entwickelte sich ein Standard, der es erlaubt, sog. Module zu einer Gesamtanlage mit verschiedensten Themenwelten unkompliziert zusammenzuschließen. Auf diesen (Achtung Metapher!) Zug sprangen viele AFOLs auf und ließen innerhalb von nur einigen Monaten die Preisentwicklung sprichwörtlich in die Höhe schnellen. Während man für das beliebteste Set, den Airport-Shuttle, Nr. 6399, mitsamt Karton im Zustand 3 rund 300 Euro bezahlte sind es heute etwa 600, mitunter aber schon mal 1.000 Euro und mehr. Bei Bricklink ist derzeit ein original verpacktes und ungeöffnetes Airport-Shuttle für phantastische 4.000 Euro zu haben. Ich selbst habe mich bereits während der Wiederbelebungsjahre dafür interessiert und zu einem frühen Zeitpunkt mit Sets und entsprechenden Streckenteilen versorgt. Heute rate ich jedem, der ernsthaft überlegt ins Monorail-Thema einzusteigen, aus Kostengründen entschieden davon ab.
Alles teuer: Weichen und passende Ansatzstücke, gerade Schienen, Motoren oder auch Fahrgestelle
Ein weiteres Bespiel ist ein kleines Set (Nr. 106), dass LEGO® in Kooperation mit UNICEF in bereits streng limitierter Auflage in Umlauf brachte. Der Inhalt, ein geländegängiger Van samt Fahrer ist eher unspektakulär. Das wirklich wertvolle sind mit einem weißen UNICEF-Logo bedruckten Paneele. Diese erschienen in nur diesem einen Set. Einzeln sind diese Paneele bereits ein kleines Vermögen wert. Los geht es bei etwa 170 Euro – für ein Paneel wohlgemerkt. Und keines davon ist neuwertig. Je günstiger, desto bespielter/beschädigter/vergilbter der Zustand. Das komplette Set startet via Bricklink aktuell bei über 800 Euro und reicht in schwindelerregende Höhen bis knapp an die 4.000 Euro. Ob der oder die Verkäufer jemals diesen Betrag erhalten wird erscheint fraglich. Zumal außer der Paneele keine weiteren hervorhebenswerten Teile verbaut sind. Außerdem wurde in vergangenen 6 Monaten lediglich eines zum Preis 657 Euro verkauft.
Im vorangegangenen Beispiel ist das Set, wenn überhaupt, nur im bespielten und folglich gebrauchten Zustand zu bekommen. MISB ist es wohl nur noch in LEGO®eigenen Schatzkammern oder bei wenigen Sammlern vorzufinden, die dieses Set nicht mehr hergeben möchten. Es ist schon so etwas wie die blaue Mauritius unter den LEGO®-Sets. Sollte man solches mal in einem versiegelten Zustand ergattern, ist die hundertprozentige Authentizität wohl gegeben. Anders sieht es bei den geöffneten Sets aus. Denn schlechtestenfalls hat ein Verkäufer, bliebe man beim Beispiel des UNICEF-Vans, die beiden Paneele einzeln erworben und mit den weiteren Steinen zu einem neuen, kompletten Set zusammengestellt. Dann sollte aber zumindest die Bauanleitung im Original als ein wichtiger Hinweis auf Authentizität, zumindest für die Paneele, beiliegen. Aber diese wird in einem solchen Fall wohl nicht beiliegen. Mächtig schwarzmalend könnten aber auch die nachträglich bedruckt und künstlich „bespielt“ worden sein. Eine ausgedruckte Bauanleitung ist bei solch einem Set zu einem derart horrenden Preis nicht akzeptabel und ein entscheidender Indikator für einen Nachbau.
Grundsätzlich kann es bei geöffneten Sets aber sein, dass es nicht immer aus zeitgemäßen Steinen oder sogar die aus jenen, die dereinst verbaut waren, sondern aus anderen der gar neueren besteht. Hierbei lassen sich bei einigen Steinen allerdings mit etwas Aufwand aufgrund gewisser Beschaffenheiten, Zuständen und innenliegenden Codierungshinweisen dennoch Rückschlüsse auf den Produktionszeitraum ziehen. Das hat aber schon etwas von ABS-Forensik.
Wie muss ich ein Set einlagern, sodass es nicht seinen Wert verliert?
Will man sich für die Rentenaufbesserung doch ein paar Sets auf die Seite legen und hoffen, dass sie später einen schönes Plus erwirtschaften, sollte man ein paar Dinge beachten. Insbesondere, was die Lagerhaltung angeht. Nur, wer pfleglich in den Jahren der Lagerung mit seinen Schätzen umgeht, dürfte später auch mal den größtmöglichen Erlös dafür bekommen.
Grundsätzlich sollte die Umverpackung eines Sets mit den Klebesiegeln fest verschlossen sein, auch dürften diese möglichst keine sonstigen Beschädigungen aufweisen. Es kann aber sein, dass sich die Klebesiegel mit der Zeit selbsttätig (durch Lagerungsstress, Feuchtigkeit, größeren Temperaturschwankungen, etc.) ablösen. Das ist dann Pech, aber daran merkt man, das LEGO® keine Spekulationsobjekt und Lagerungsobjekt ist, das Jahre in der Ecke steht. Manch Hardcore-Sammler achtet aber trotzdem auch auf eine makellose Umverpackung ohne Knicke, Risse, Macken oder Preisauszeichnungsaufkleber. Solche Sets sind aber extrem selten zu bekommen. Und noch rarer machen sie sich, je älter die Bausätze sind. Somit gibt eine makellose Umverpackung nicht den entscheidenden Anteil für eine Wertbestimmung, denn schon mit der nächsten Reise zum Empfänger kann es durch einen unachtsamen Paketzusteller mit der Makellosigkeit bereits vorbei sein.
Ist ein Set bereits geöffnet, sollten der Vollständigkeit halber auch manches Werbeblättchen beliegen
In der höchsten Kategorisierung gilt ein Set als MISB (Mint in sealed Box), also ungeöffnet im versiegeltem Karton. Darunter folgt im internationalen Sprachgebrauch die Bewertung MIB (Mint in Box), d. h. ungeöffneter Inhalt im (geöffneten/offenen) Karton. Hierbei sind die Siegel beschädigt oder sie haben sich abgelöst. In jedem Fall ist der Inhalt in den zahlreichen (oroginal) Plastikbeuteln weiterhin verschlossen und zwingend vollständig. MISB oder MIB geben allerdings keinesfalls Rückschlüsse auf die Beschaffenheit und Zustand der Umverpackung. Gleiches gilt, wenn sich eine Klebenaht an einer Umverpackung löst und man so ungewollt Zugang zum Inhalt bekommt. Auch das ist, streng genommen, nur als MIB zu bezeichnen.
Ein typisches MIB-Set: Aller Inhalt im Zustand, als er die Fabrik verließ; nur der Karton wurde entsiegelt
Für den größtmöglichen Ertrag ist die optimale Lagerungslösung also zwingend erforderlich. So empfiehlt es sich, Sets in einen stabilen, passenden Graukarton verschlossen einzulegen und zu verschließen und an einem trockenen, dunklen Ort mit bestenfalls gleichbleibender Temperatur und Luftfeucht zu lagern. Idealerweise lagern auch keine weiteren Kartons bzw. Gewicht darauf.
Und was dann?
Wenn also jemand nach Jahren oder gar Jahrzehnten den Drang verspürt ein altes Set endlich zu entsiegeln und ans Tageslicht zu entlassen, dann könnte auch eine derbe Überraschung auf sie oder ihn warten. Es könnten sich Teile vergilbt haben, aber nicht, weil sie UV-Licht ausgesetzt waren, sondern den Ausdünstungen der Kartons. Aufgrund chemischer Prozesse entsenden sie Stoffe an ihre Umgebung, die für eine Verfärbung der ABS-Kunststoffteile sorgen könnten – trotzdem sie in Polybags eingetütet waren. Viele von ihnen sind nämlich nicht hundertprozentig luftdicht verschweißt. Und früher waren einige von ihnen sogar mit kleinen Perforationen förmlich durchlöchert. Auch können sich die Aufkleber, noch bevor sie auf irgendeinem Bauteil dekorativ prangen können, sprichwörtlich in Staub auflösen. Besonders betrifft dies Papier-/Klebersorten, die bei LEGO® gegen 2010 herum zu Aufkleberbögen wurden. Ggf. lässt sich noch Ersatz beschaffen. Vielleicht sogar bei LEGO® selbst, aber auch die sind aus demselben Holz geschnitzt, so dass ihnen ein ähnliches Schicksal bevorstehen könnte.
Und was ist mit mir?
Ich halte es mit den Bausätzen wie folgt: Ich packe sie schon mal nicht mit Samthandschuhen an, da ich mich nicht als Sammler im hardcore-technischen Sinne sehe. Allerdings gehe ich auch nicht unpfleglich mit ihnen um – nicht, dass ein falscher Eindruck entstünde. Ich habe auch, bis auf wenige Ausnahmen, keine Sets doppelt. Den Platz hätte sowieso nicht, um von meinem derzeitigen Besitz, die doppelte Menge zu verstauen. Auch lagern die Kartons – zwar vor direkten Sonnenlicht geschützt – im lichtdurchfluteten Arbeitszimmer. Gestapelt. Somit weist der ein oder andere Karton leichte Lagerspuren auf. Das nehme ich aber durchaus in Kauf. Ansonsten werden sie alle paar Monate entstaubt und die Kartons gedreht, so dass nicht ständig nur ein und dieselbe Seite belastet wird. Da ich gekaufte Sets nicht immer sofort aufbaue, nachdem ich es mein Eigen nenne, öffne ich sie auch immer erst, wenn ich wirklich aufbauen möchte. Ich bin auch eigentlich nicht der klassische Set-Aufbauer. Bekanntlich baue ich viel lieber eigene Dinge. Mitunter stehen die Sets also bereits seit 13 Jahren, seitdem ich LEGO® wieder als Hobby für mich entdeckte, MISB im Regal. Von einigen werde ich mich im Übrigen in naher Zukunft wohl trennen. Darunter das Robie House (Nr. 21010). Na, Interesse?
Wie also einen Wert bestimmen?
Der Mail Van der kanadischen Post
Eines der seltenen Sets meiner Sammlung, zumindest aus europäischer Betrachtungsweise, ist u.a. der Zustell-Lieferwagen der kanadischen Post, Nr. 105 aus dem Jahr 1985. Dieser glänzt mit zwei bedruckten 1×6 Steinen mit Ahornblatt und Schriftzug. Der Teilerest besteht aus damals üblichen Großserienteilen. Schwieriger gestaltet sich die Wertebemessung, da er im Augenblick über Bricklink nicht zum Verkauf steht. Sowieso ist mein Set recht bespielt aber mit unvergilbten Teilen, und dem Karton fehlt die Lasche an der geöffneten Seite. Aber die Bauanleitung ist mit dabei. Ein Indiz auf die Echtheit des Sets, und durch seine bespielte Optik wirkt es außerdem glaubhaft authentisch.
Über ebay sind einige Exemplare (aus Deutschland wohlgemerkt!) zu haben. Recht günstig erscheinen welche, bei denen allerdings die bedruckten 1×6 Steine fehlen. Dafür allerdings zwischen 30 und 55 Euro (exkl. Versand) zu verlangen klingt recht überteuert. Selbstverständlich sind in solchen Angeboten auch Verpackung und Bauanleitung nicht inkludiert. Immerhin beschreibt einer der Verkäufer dass es sich um einen Nachbau handelt. Darin ist er wenigstens ehrlich. Dennoch ist von solchen Angeboten Absand zu nehmen. Ein weiteres angebotenes Exemplar für über 60 Euro hat ebenfalls keine Bauanleitung zu bieten, dafür aber die begehrten 1×6 Steine. Dass auf den Fotos die Gesamtoptik äußerst gut erhalten und wenig bespielt aussieht, könnte auch ein Indiz sein, dass es sich um einen nachträglichen Zusammenbau mit gut erhaltenen Classik-Teilen handelt, bei dem die bedruckten Steine hinzugekauft wurden. Denn auf den Fotos erscheinen sie qualitativ gegenüber die übrigen – vor allem weißen Steine – optisch abzufallen. Aber auch Teile einer Farbe aus ein und demselben Set altern unterschiedlich. Trotzdem kann sich ein solches, knapp vierzig Jahre altes Set in gut erhaltenem Zustand befinden, wenn es die Zeit über gehegt und gepflegt wurde. Auch das kommt vor, ist aber leider eher sehr selten zu aufzuspüren. Aber wenn doch, freut man sich über den Fang umso mehr.
Der Bepreisungsanalogie auf ebay folgend könnte man auf der dortigen Plattform für ein vollständiges Modell des Lieferwagens bestimmt mind. 70 Euro verlangen. Allerdings ist das Preisgefüge dort eher zu hoch angesetzt. Wohl dem, der seine Modelle dort veräußert bekommt. Innerhalb der LEGO®-Community sind erwartert man eher ein gemitteltes Preisgefüge über Bricklink als realistischen Maßstab.
Famous last words
Ihr merkt, eine Wertbestimmung ist mitunter nicht immer einfach. Dennoch lässt sich mit alten LEGO®-Sets die Altervorsorge durchaus etwas aufbessern. Allerdings sollte sie sowieso nicht allein von Konstruktionsspielzeug abhängen. Aber dass ist eine andere Geschichte. Abschließend noch eine persönliche Einschätzung. Nachdem mittlerweile viele alternative Klemmbausteinhersteller, vorzugsweise aus China, in der jüngeren Vergangenheit den deutschen Markt geflutet haben, gehe ich aber nicht davon aus, dass deren Sets jemals ein ähnliches Preissteigerungsgefüge an den Tag legen werden, wie das Original aus Dänemark.
Für die wirkungsvolle Ausleuchtung von Einsatzstellen, vornehmlich in der Dunkelheit, verfügt die Fachgruppe Beleuchtung u. a. über diesen Lichtmastanhänger älteren Baujahres. Der 1971 in Dienst gestellte und im Jahr 1999 von Grund auf sanierte Anhänger verfügt über einen auf 8 Meter ausfahrbaren Mast mit einer Plattform (die heute nicht mehr üblich ist), mithilfe dessen das Personal in der Höhe die 6 x 1.500 Watt starken Halogenscheinwerfer wunschgemäß ausrichten kann. Gleichzeitig versorgt ein mitgeführter, schallisolierter 10 kVA-Dieselgenerator die Lichtanlage mit dem notwendigen Strom. Allerdings sind seine Tage gezählt, denn er zählt lediglich noch als technische Reserve. Nicht, dass Licht nicht mehr benötigt würde, allerdings führen heutzutage sämtliche Lösch- und Tanklöschfahrzeuge bereits Lichtmasten für eine hinreichende Ausleuchtung der Einsatzstelle mit.
Ich erinnerte mich an einen Lichtmastanhänger der Berufsfeuerwehr Frankfurt von dem die Branddirektion 1965 und 66 zwei Stück beschaffte. U.a. diese verfügten über die erwähnte Kanzel. Damals wurde eben vieles noch von Hand erledigt; auch das Ausrichten der Strahler. Dies nahm ich mir zum Vorbild, um meine Version umzusetzen. Dabei lag das Augenmerk auf der Gestaltung der Kanzel samt Leuchtstrahler sowie Fähigkeit des „Ausfahrens“ und platzsparenden Unterbringens des Mechanismus mittels Pantographen. Eine passende Abstützung an allen vier Ecken und so etwas wie ein Generator machen kleine Modell komplett.
Die Logistik bei der Feuerwehr ist ein weitreichender Aufgabenbereich. Neben der Einsatzgruppenversorgung mit Personal, Material und ggf. Verpflegung (bei länger andauernde Einsätzen) müssen hin und wieder, wenn auch äußerst selten, nicht mehr fahrbereite Fahrzeuge in die Werkstatt verbracht werden – meist aufgrund technischer Defekte oder einer Verunfallung.
Hierzu hilft ein spezieller LKW-Anhänger beim Abtransport, der Lasten bis zu 19 Tonnen Gesamtmasse aufnehmen kann – somit also die allermeisten, gängigen Fahrzeuge im Fuhrpark. Als Zugfahrzeug eignet entweder ein kleineres MFZ oder ein Großfahrzeug. Der Anhänger verfügt über eine hydraulische Auffahrrampe und eine Seilzugeinrichtung.
Nachdem ich von dem verunfallten eLHF der Berliner Feuerwehr erfuhr, überlegte ich mir, wie die Farnheimer den Abtransport liegengebliebener Feuerwehrfahrzeuge abhandeln würden. Also baute ich mir einen eigenen Anhänger, der natürlich 5 Noppen breit und hinreichend lang sein müsste, um auch Großfahrzeuge in der oben beschriebenen Gewichtsklasse aufladen zu können. Nach einer schnellen Bilderrecherche im Netz war klar, wie so ein Lademeister auszusehen hat: flach, lang genug und mit zwei Anfahrrampen ausgestattet. So weit so klar. Allerdings zeigte mir die Machbarkeit in 5w schnell Grenzen auf, sodass ich auf weitere Befestigungspunkte der grauen Fliesen mittels Jumpern (oder kurz AZMEPs) verzichten musste. Auch dadurch, dass ich noch einige sinnstiftende Details, wie Unterfahrschutz, Seitenmarkierungsleuchten und einen Spritzschutz um das Reifenpaar installieren wollte, machte das ganze mehr fragiler als es die Fotos verraten. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, und als Standmodell hat er in jedem Fall seine Eignung. Und darauf lege ich ja seit langem eher meinen Fokus.
Ach ja, was hat es mit dem Gespann und dem Utgaster TLF 8/16 auf sich? Die Farnheimer leisteten logistische Schützenhilfe, als sich das alte Schätzchen eines Tages nicht mehr bewegen ließ. Eine erste Inspektion ortansässiger Mechaniker deutete auf ein mechanisches Problem hin, das sich vor Ort aber nicht beheben ließ. Nach einem Telefonat erklärte sich die Farnheimer Feuerwehr bereit, im Rahmen der nachbarschaftlichen Hilfe, das Fahrzeug in die eigenen Zentralwerkstätten zu schleppen und den gebeutelten Helfer:innen für den Zeitraum der Reparatur ihr neues TLF-W samt Personal zu überlassen.
Wer sich bei den nachfolgenden Bildern fragen sollte, was die Gitterfliesen unterhalb des Ladebodens bezwecken sollen, ist die Antwort einfach: der angesprochene Unterfahrschutz. Noch eine abschließende Randnotiz: Die diagonal gestreiften Warnlätzchen am Heck der Rampenrückseite stammen wahrhaftig nicht vom dänischen Erstausrüster, sondern sind sog. Aftermarket-Material – fällt aber gar nicht auf.
Für den Fall der Fälle stehen bei der Feuerwehr verschiedenste Mehrzweckfahrzeuge (mit Ladehilfe) im Dienst und diese sind, wie der Name es bereits richtigerweise suggeriert, keinem festen Einsatzzweck zugeordnet. Vielmehr werden sie zu verschiedensten Diensten herangezogen, bspw. dem Materialtransport. Vor allem aber dienen sie der Feuerwehr als leistungsstarke Zugfahrzeuge. Denn die leistungsstärksten unter ihnen sind die New World T-850 Greyhound. In ihnen leistet ein 4,2 Liter großer V6-Turbodiesel 340 PS bei 580 Nm Drehmoment. Damit lassen sich schon einige schwerere Massen fortbewegen.
Der neueste Zugang, dieser jene welche, verfügt zudem über einen Mild-Hybrid-Antrieb, d. h., die zusätzliche Elektrifizierung dient nicht dem rein elektrischen Fahrbetrieb, sondern unterstützt mit einem zusätzlichen Boost (+ 180 Nm) den Anrollvorgang bei der ersten Radumdrehung. Gerade beim Ziehen schwerer Lasten hat sich dieses Ausstattungsmerkmal als äußert hilfreich erwiesen.
Da auch die Freiwillige Feuerwehr bekanntermaßen mit einigen Spezialaufgaben betraut ist, vertraut auch sie auf diese robusten und zuverlässigen Zugpferde. Sie ziehen dann vornehmlich Anhänger für die Logistik oder Wasserrettung.
Dieser Fahrzeugtyp mausert sich, neben der mittlerweile stattlichen Flotte an Kleintransportern, zu einem weiteren sehr wandlungsfähigen Fahrzeugtyp. Derzeit existieren vier Fahrzeuge, allesamt mit anderen Auf- und Anbauten sowie Einsatzzwecken. Ob als Vorausrüstwagen, als MFZ mit Doppelkabine oder in diesem Fall mit langer Ladefläche oder als Rapid Intervention Vehicle (Vorauslöschfahrzeug) bei der Flughafenfeuerwehr.
Als die Branddirektion 1975 das neue Wechsellader-Fahrzeugkonzept der Öffentlichkeit präsentierte, konnte man noch nicht absehen, wie sich das hochflexible System bis zum heutigen Tage entwickeln würde. Mit beinahe einem halben Jahrhundert Abstand kann man das nun in nur einem Wort zusammenfassen: umfangreich. Denn 54 Abrollbehälter stehen heutzutage für die Bewältigung unterschiedlichster Aufgaben bei der Feuerwehr Farnheim bereit, die auf insgesamt 13 Trägerfahrzeuge der BF und FF verlastet werden können.
Im Pool der Museumsfahrzeuge befindet sich seit diesem Spätsommer auch ein WLF der ersten Generation. In diesem Fall war der 13-Tonner von 1975 bis 1999 im Dienst, ehe er an einen ortsansässigen Fuhrunternehmer verkauft wurde. Das Fahrzeug war dort noch bis knapp 2010 im Dienst, ehe ein privater Sammler das Fahrzeug erstand. Mittlerweile deutete von außen nichts mehr auf den ursprünglichen Einsatzzweck hin, denn der Wechsellader hatte zwischendurch eine neue Lackierung in himmelblau erhalten.
Als der Sammler zwischenzeitig verstarb, wurde Anfang 2019 die Oldtimer-Sammlung aufgelöst. Die historische Abteilung der Feuerwehr kaufte das Fahrzeug aus dem Nachlass des Sammlers zurück, und die erste technische Abnahme an neuer alter Wirkungsstätte bescheinigte dem alten robusten WLF einen durchaus patinösen aber respektablen Zustand – mitgenommen zwar, aber technisch stand er technisch recht gut da. Da das Fahrzeug insbesondere in den letzten 10 Jahren kaum Witterungseinflüssen ausgesetzt wurde, hielt sich die Rostbildung an Kabine und Rahmen schließlich auch in überschaubaren Grenzen. Dennoch waren viele hundert Stunden Arbeit nötig, um das Fahrzeug wieder in den Auslieferungszustand von 1975 zurückzuversetzen.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen MAS KH 1419F der Maschinenfabrik Augustastadt. Der Nomenklatur folgend leitete 6-Zylinder-Diesel rund 190 PS bei 14 to. zGM. Das KH-Kürzel stand für Kurzhauber und das F für Feuerwehraufführung. Das Abrollsystem installierte die Fa. Hakotech. Sein damaliger Fahrzeugzwilling überfüllte übrigens die gleichen technischen Rahmenbedingungen.
Mit dem AB-Tank konnte auch ein Abrollbehälter aus der ersten Beschaffungsserie restauriert werden. Tatsächlich war das WLF während der aktiven Dienstzeit mit genau diesem AB „verheiratet“, d.h. ständig beladen. Hierbei war dessen Beschaffung nicht ansatzweise so zeitaufwendig, denn der Container war nach Herausnahme aus dem täglichen Einsatzdienst im Jahr 2001 nach kurzer Revisionspause bis vor wenigen Jahren praktische Ausbildungsgerätschaft für Gefahrguteinsätze an derhauseigenen Feuerwehrschule.
Die Mulde befindet sich noch heute im aktiven Einsatzdienst – bald 50 Jahre nach Indienststellung. Sie wurde mit den Jahrzehnten mehrere Male teils mit größerem Aufwand grundsaniert, da sie die meiste Zeit, sommers wie winters, der Witterung ausgesetzt war. Da außer Stahlblech an ihr nichts kaputtgehen kann, wird sie wohl noch einige Jahre weiterhin zuverlässig ihren Dienst verrichten, vor allem auch, weil sie seit 2013 endlich einen festen Unterstellplatz hat.
Vor einigen Jahren hatte ich bereits mal einen Kurzhauber gebaut, wie man ihn als Mercedes-Benz kennt. Noch im traditionellen 4wide. Fragmente, wie die Motorhhaubengestaltung, blieben nach dem Zerlegen übrig und erst einmal liegen. Erst kürzlich nahm ich das Projekt noch einmal in die Hände und fing um die Haube herum komplett neu an. Da nun ein WLF aus den Versatzstücken entstehen sollte, empfahlt sich die 4er Breite nur noch in Teilen, da auch die aktuellen Abrollbehälter auf den künftigten Oldtimer und das Fahrzeug selbst künftig zu den aktuellen Geschwistern passen mussten. Zwar hatte ich der Vergangenheit bereits einige 5w-WLFs zusammengebaut, jedoch war auch diese Enstehungsphase wieder eine, die gekennzeichnet war vom Ausprobieren und abermaligen Umbauen. Das Tüfteln begann bereits mit der Entstehung der Kabine. Gesnottetes, also auf der Seite liegende Steine, hat nun mal keine typische Steinehöhe. Somit musste ich mir etwas einfallen lassen, um den vorderen Teil rund um die Motorenverkleidung mit dem Kabinenabteil zu verbinden, ohne größere Lücken klaffen zu lassen. Wenn man genau hinsieht, gibt es nur noch zwei kleine Spalte: einen horizontalen vor den Türen unterhalt der Scheibe und einen in unmittelbarer Nähe oberhalb des Kotflügels. Ich denke, das kann man so lassen und ist durchaus akzeptabel.
Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BBK, und der Feuerwehr Mülheim entstand ein Abrollbehälter-System zur Trinkwasser-Notversorgung, wenn aus verschiedensten Gründen der örtliche Versorger die Belieferung mit Trinkwasser nicht mehr sicherstellen kann. Gerade nach dem gewaltigen Hochwasser im Juli 2021 hat sich im Ahrtal und in Regionen darüber hinaus gezeigt, dass mithilfe dieses leistungsfähigen Systems schnell einen Teil der benötigten unmittelbaren Hilfe geleistet werden kann.
Tatsächlich hat die Feuerwehr Mülheim dieses System mit dem BBK entwickelt. Dies besteht aus zwei Abrollbehältern mit einem je 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank sowie einem ergänzenden Technik-Container, auf dem erweiterndes Material zum Betrieb von zentralen oder mehrerer dezentralen Ausgabestellen verlastet ist. Dies umfasst u.a. Desinfektionsanlagen, Filter oder auch eine Wasserdruckerhöhungsanlage. Ich werde das System in einem einem separaten Artikel demnächst genauer in Wort und Bild vorstellen. Die Besonderheit ist u.a. seine Einzigartigkeit. Das System ist bei der Feuerwehr Mülheim stationiert und kann bundesweit angefordert werden und wird von Mülheimer Feuerwehrangehörigen vor Ort betrieben. Es war tatsächlich u.a. in Euskirchen und im Ahrtal vergangenen Juli für jeweils mehrere Tage im Einsatz.
Mein Nachbau zeigt den Abrollbehälter mit dem 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank. Ich habe für die Darstellungsform auf die Verplanung des Originals an den drei Seiten verzichtet, um den Blick auf die wenigen Details gleich freizugeben. Er bietet zunächst keinen wesentlichen Highlights, und sein Einsatzzweck erschließt sich nicht gerade auf den ersten Blick. Ich habe daher noch eine Trinkwasser-Zapfanlage gebaut und möchte mit samt dem noch folgenden Technik-Container eine entsprechende Zapfstelle exemplarisch aufbauen, um das System somit später bebildernd erläutern zu können.