# 6375 – Exxon Gas Station

In einem früheren Artikel über Tankstellen der Classic-Town-Ära habe ich ja schon eingehend über die Kooperation LEGOs mit dem Minerlölkonzern Shell berichtet. Der Vollständigkeit erwähnte ich dabei in einem Nebensatz auch die Zusammenarbeit mit Exxon, während der der „Schwestern“-Bausatz der Shell-Tankstelle #6371 entstand.

Jetzt hatte ich exklusiv die Gelegenheit ein seltenes Originalset inkl. Bauanleitung und der Sticker (!) dank 1000steine-Mitglied „legobecker“ für ein Fotoshooting in Szene zu setzen. Ich erlaube mir daher nun über dieses Set und die Kooperation LEGOs mit Exxon etwas ausführlicher zu berichten.

Unternehmerisch ist es ja so, dass Shell und Exxon Mitbewerber sind. Umso überraschender, dass es parallel zu Shell zu einer weiteren Kooperation mit einem Mineralölgiganten kam. Über die Hintergründe der Zusammenarbeit liegen mir allerdings keine Informationen vor. Sicherlich stand auch hier die frühzeitige Markenbindung zufünftiger Autofahrer im Fokus.

Jedenfalls. Das Modell erschien ursprünglich 1980 in limitierter Verfügbarkeit und präsentierte sich für einen Bauspaß in 267 Teilen. Aufgebaut auf einer 32 x 32-Noppen-Straßenbauplatte mit augedrucktem Gehweg sowie einer angelegten schmalen 8 x 32er Grundplatte platziert sich die Tankstelle auf beiden Seiten der Straße. Das Gute, es können dabei Fahrzeuge auf beiden Straßenseiten betankt werden. Die Tankplätze sind zwar allesamt überdacht, aber als Witterungsschutz sind die kleinen Dächer eher ungeeignet. Das Besondere, eine üppig gestaltete Hebebühne erlaubte es dem Mechaniker, komfortabel am Unterboden der 4x10er PKW-Basisplatten zu schrauben. Zwei Cabrios in klassischer PKW-Aufmachung hauchen dem Set eine gewisse Automobilität ein. Erwähnenswert sei das große 1 x 6 x 5-Noppen große Schaufenster, das in blau lediglich in zwei weitereren (Space-)Sets jener Zeit veröffentlicht wurde. Drei Minifigs, darunter ein weiblicher Exxon-Mitarbeiter komplettieren das Set.

Exxon, in mit seiner uramerikanischer Farbgebung in „red, white & blue“, genießt aus dem Heimatkontinent einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Verfügbarkeit des Sets beschränkte sich daher allein auf den hiesigen Markt dort.

Der Vollständigkeit sei noch erwähnt, dass mit dieser Kooperation, die über fünf Jahre verlief, insgesamt vier Sets (zwei Tanklaster, ein Pannenhilfe-Abschleppwagen und eben jene Tanke) in den Handel kamen.

Jahr: 1980
Teile: 267
Minifigs: 3

Erprobungs-NEF (Notarzteinsatzfahrzeug)

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Die  Wahrnehmbarkeit von Einsatzfahrzeugen im Straßenverkehr und die damit einhergehende Verbesserung der Verkehrssicherheit ist ein sehr bedeutsames Thema, und nicht erst seit dem stetig steigenden Verkehrsaufkommen ein großes, experimentelles Feld.

Doch zunächst etwas Geschichte. Die Feuerwehr Frankfurt/Main leistete auf diesem Gebiet frühzeitig viel Pionierarbeit. Führte sie in den 1960er Jahren als erste ein rot-weißes Farbschema mit zusätzlichen Diagonalstreifen mit hoher Signalwirkung ein. In den 1980er Jahren wurde das Tagesleuchtrot salonfähig, und seit den Folierungsmöglichkeiten Anfang des 21. Jh. nutzt fast jede Wehr neben der etablierten, gelbreflektierenden Konturmarkierung auch eigens entwickelte Designs, die neben der gesteigerten Wahrnehmung auch der Außendarstellung dienen – Stichwort Corporate Design (siehe Wolfsburg). Wenngleich eine komplette Umstellung auf eine andere Signalfarbe, wie sie in der Schweiz (im z. B. Kanton Zürich) erfolgte, hierzulande (noch) unvorstellbar ist, tut sich aber auch in Deutschland etwas. Seit 2015 ist das hellere Verkehrsrot (RAL 3020) u. a. in Kombination mit Schwefelgelb (RAL 1016) zulässig. Siehe Feuerwehr Ratingen. Durchgesetzt hat sich aber zumindest eine nach EU-Norm gefertigte Diagolalstreifen-Heckbeklebung. Dennoch müssen in Deutschland immer noch 75 Prozent der sichtbaren Fläche an Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr rot sein. Davon sind aber Fahrzeuge des Rettungsdienstes ausgenommen. Und in Europa? Die Briten, Franzosen oder auch Tschechen setzen bei Einsatzfahrzeugen des Rettungsdienstes und der Polizei mitunter auf das sog. Battenburg-Design, quadratische, retroflektierende Felder mit hoher Kontrastwirkung.

Auch in Farnheim beschäftigt man sich eingehend mit dem Thema und entwickelte hierzu eigens ein spezielles Farbkonzept, das nun – in Form eines neuen Einsatzfahrzeuges – für die praxisnahe Erprobung zur Verfügung steht: ein NEF. Aber nicht irgendein Notarzteinsatzfahrzeug, sondern ein geländegängiges. Es ist zunächst an der Rettungswache 1 im Norden der Stadt, nahe der Badestrände, stationiert. Mit seinem Allradantrieb ist das Fahrzeug in der Lage, auch diese teils unbefestigten Wege in Ufernähe entlang der Jade zu erreichen.

Lackiert in Schwefelgelb und foliert mit einer leuchtroten Bauchbinde in RAL 3026 sowie einem retroreflekierenden Streifen in Blau und einem dem Battenburg-Muster ähnelndem Design auf den Seitenflächen in Reflexfolie sollen passive Verkehrsicherheit des NEFs erheblich erhöhen. Der Feldversuch, gerade jetzt während der dunklen Jahreszeit, ist zunächst für ein halbes Jahr angesetzt.

Ein Blick auf neue Einsatzfahrzeuge machte mich auf das neue NEF des Rettungsdienstes der StädteRegion Aachen aufmerksam. Dieses aufwendig gestaltete Fahrzeug mit seinem hierzulande untypischen Designs inspirierte mich, dass Thema Farbkonzept mal in den LEGO-Kosmos zu transferieren. Nicht einfach, bringt meine gewählte Fahrzeuggröße doch bauartbedingte Limitierungen mit sich. Das Fahrzeug selbst entspricht weitestgehend den bekannten Transporter, bzw. NEFs. Das höher gelegte Fahrgestell unterstreicht den optischen Anspruch an die Geländegängigkeit.

Fahrgestellbasislänge: 10 Noppen (2x 2x3er + 1x4er Platte)