TOJ – Training on the Job

Zum neuen Ausbildungsjahr 2007 wurde ein damals neuartiges Ausbildungsprogramm bei der Feuerwehr Farnheim eingeführt. Anstelle den Feuerwehranwärter:innen in vielen Stunden theoretisches Wissen zu vermitteln, wurde das Ausbildungsprogramm so praxisnah wie möglich gestaltet. Nach mittlerweile über 14 Jahren hat sich dieses Ausbildungsprogramm bei der Feuerwehr Farnheim etabliert und wurde in der Vergangenheit stetig optimiert und verbessert.

Heute absolvieren die Auszubildenen ein sechsmonatiges Berufspraktikum auf der kombinierten Feuer- und Rettungswache 4 in Farmsen. Sie nutzen die komplette Infrastruktur und sind in den Wachalltag vollständig integriert. Das umfasst bspw. die Fahrzeugübernahme, Wachausbildung oder auch Reinigungsdienste. Zum Start des Praktikums haben alle Auszubildenen die Grundausbildung durchlaufen, sind befähigte Atemschutzgeräteträger und zum Rettungssanitäter und Maschinisten ausgebildet. Im so gestalteten berufspraktischen Teil sammeln die Brandmeisteranwärter:innen wertvolle Erfahrungen bei ihren ersten Realeinsätzen.

Das Schulungsprofil der TOJ-Ausbildung durchlief in den vergangenen 14 Jahren zahlreiche Veränderungen und Verbesserungen. Heute besteht eine TOJ-Einheit aus einer Maximalstärke von 1/5, die sich aus der Vergangenheit heraus bewährt hat, da bei einer Gruppe in Staffelstärke der Lernerfolg insgesamt höher ist. Wird hingegen die Mindestanzahl von 1/3 (Trupp) nicht erreicht, werden die Auszubildenen, nach altem Konzept, auf die Feuerwachen verteilt. Mit der Staffel als Maximalstärke lassen sich der Angriffs- und Wassertrupp sowie der Maschinist durch Auszubildene besetzen. Angeleitet werden sie von speziell geprüften Gruppenführern aus jeder Wachabteilung. Die Feuerwachen 2, 4 und 5 sind sog. TOJ-Wachen. Als Fahrzeug stehen der TOJ auf den Wachen je ein HLF 30/20 der neuesten Generation zur Verfügung. Neben der Brandbekämpfung übernimmt sie zudem auch kleinere technische Hilfeleistungen, wie zum bspw. Türöffnungen.

Übergeordnet gibt es auf jeder Wachabteilung einen festen TOJ-Gruppenführer, der für die abschließenden Bewertungen der Auszubildenen hauptverantwortlich ist. Er koordiniert das TOJ-Konzept zwischen der Feuerwache und der Feuerwehrschule. Ihm obliegt auch die Personalplanung für die Anwärter:innen und ihrer Gruppenführer. Dabei ist der Dienstplan für die Auszubildenen so angelegt, dass die durchschnittliche Arbeitzeit 48 Stunden beträgt, realisiert durch einen 24-Stunden-Dienst mit entsprechenden Freischichten.

Das TOJ-Konzept hat gezeigt, dass die Auszubildenen somit vier mal so viel Erfahrungen sammeln, als wenn sie einzeln auf den Feuerwachen verteilt untergegebracht sind. Als TOJ-Einheit sind sie bereits früh in der Lage eigenständig kleine Einsätze abzuarbeiten – immer angeleitet und beaufsichtigt von ihrem erfahrenen Gruppenführer. Neben den Kleineinsätzen mit den Schlagwörtern „Brand“ und „Technische Hilfeleistung“ wird die TOJ auch bei größeren und personalintesiven Einsätzen ab Alarmstufe 2 im gesamten Stadtgebiet sowie auf besondere Anweisung des Einsatzleiters oder bei interessanten Einsatzszenarien eingesetzt. Der daraus resultierende positive Nebeneneffekt ist eine wesentlich bessere Orts- und Objektkenntnis. Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt der TOJ sind Sicherheitswachen auf Großanstaltungen aller Art.

Rückblickend hat die Einführung des TOJ-Konzeptes für eine signifikante Verbesserung der Ausbildungsqualität bei der Feuerwehr Farnheim gesorgt. Die Absolvent:innen finden sich so erheblich früher in der Beladung und Bedienung der Fahrzeuge zurecht und übernehmen viel eher Verantwortung für sich und vor allem für ihre Kolleg:innen. Daher gehört dieses Konzept seit Jahren zum festen Bestandteil der Grundausbildung, das auch in Zukunft weiterverfolgt und stetig optimiert werden soll.

Neues Corporate Design

Passend zum 15-jährigen Bestehen auf WordPress passt die Meldung, dass sich die Feuerwehr Farnheim ein neues Corporate Design zugelegt hat. Auf allen Kommunikationswegen wird sukzessive die neue visuelle Coropate Identity eingeführt. Dies beinhaltet, dass auch die Fahrzeuge in Zukunft neu gestaltet werden, bzw. foliert sind. Um die passive Sichtbarkeit und Wahrnehmung im Straßenverkehr nochmals zu erhöhen, bekommen die Fahrzeuge von nun an große, gelbe Seitenflächen auf denen eine retroreflektierende Diagonalschraffur aufgebracht ist, die von zwei roten Akzentstreifen durchbrochen wird. Dadurch erfahren die Fahrzeuge eine optische Aufwertung und sind noch stärker als bisher identitätsstiftend. Insbesondere bei Einsätzen außerhalb des eigenen Stadtgebietes. Die Rettungsdienstfahrzeuge sind von der Umgestaltung allerdings ausgenommen.

Nachfolgend zwei Bilder von Neubeschaffungen in der Tag- und in der Nachtansicht

#EinsatzFuerFarnheim

ATV (All Terrain Vehicle)

Die Feuerwehr Farnheim setzt für Klein- und First-Responder-Einsätze ein sog. All Terrain Vehicle ein. Dies ist robust, kompakt, wendig und bietet auf seiner Ladefläche Möglichkeiten der Materialmitnahme. Seine profilierte Bereifung und das geringe Gewicht sorgen in Verbindung mit dem Allradantrieb dafür, dass es auf lockeren und unwegsamen Bodenbeschaffenheiten nicht so schnell festfahren kann.

Stationiert ist es bei der FF Schmallenberger Heide (F31) im Norden der Stadt und ist vor allem in den Sommermonaten entlang der unteren Jade und dem kleinen Fluss Beeve im Einsatz.

Auf der Suche nach besonderen Fahrzeugen, die auch in das Fahrzeugkonzept meiner Feuerwehr passen, fiel mein Blick auf ein solch hochgeländegängiges Vehikel. In einer Stadt am Fluss und mit vielen Wasserflächen und -wegen gibt es schließlich etliche nur schlecht passierbare Zufahrten. So erschien einsolches ATV geradezu ideal. Natürlich verfügt dieses über eine dem Vorbild entsprechende äußerst kompakte Bauweise. Klar, dass auch dieses Modell das typische Farnheimer Farnschema aufweist.

DLA(K) 23/12 n.B. (Drehleiter niedrige Bauart)

Gleich zwei neue Drehleitern konnten zu Beginn des Jahres an die Berufsfeuerwehr übergeben werden. Dabei handelt es sich um Hubrettungsfahrzeuge niedriger Bauart. Das bedeutet, die Gesamthöhe des beträgt lediglich drei Meter und nicht, wie gewöhnlich bei Drehleitern 3,25 Meter. Durch das Absenken des Fahrzeugs durch die verbaute Luftfederung kann die Fahrzeughöhe nochmals verringert werden und ermöglicht ein Rangieren in Schrittgeschwindigkeit durch die Engstelle. Und nicht nur das, sie wurde ingesamt so kompakt gestaltet wie möglich. Für zusätzliche Wendigkeit sorgt eine sog. Hinterachszusatzlenkung.

Da Farnheim, insbesondere in den engen Innenstadtbereichen auf der vorgelagerten Insel, in einigen Bereichen nur sehr begrenzten Raum für Rangiermanöver bietet, beschaffte die Branddirektion nun zwei Fahrzeuge dieses Drehleitertyps. Jeder von ihnen verfügt überdies über ein verschwenkbares Leitersegment für mehr Einsatzflexibilität. So wird eine von ihnen auf der Innenstadtwache (F11) und eine auf Hauptfeuerwache (F12) in Breedebeker Markt stationiert.

Um im Modell das flachere Fahrerhaus einigermaßen glaubwürdig darzustellen, musste ich den Gedanken an die gewohnten Autotüren begraben. Dafür konnte ich die Konturmarkierung weiter noch vorne ziehen. Der Drehstuhl, auf dem das Leiterpaket ruht, konnte um zwei Noppenhöhen niedriger ausfallen, als bei der Drehleiter mit Standard-Gesamthöhe. Zudem passte ich den erhöhten Gerätekasten hinter dem Fahrerhaus der Höhe entsprechend an. So erreichte die tatsächlichre Höhenverringering. Allerdings verzichtete ich zugunsten der Unterscheidbarkeit LKW zu Transporter/PKW auf eine Reduktion der Baubreite auf vier Noppen, um die in Wirklichkeit reduzierte Gesamtbreite auf 2,40 Meter besser zu veranschaulichen.

Eine der Drehleitern ist, wie weiter oben berichtet, auf der FRW 1 in der Innenstadt stationiert. Dort befindet sich aufgrund der geengten Platzverhältnisse eh nur ein Kurzzug, dem ein TLF oder zweites HLF zu einem regulären Löschzug fehlt. Je nach Einsatzstichwort rückt dann zusätzlich das dort vorgehaltene MLF mit aus.

Der Halbzug in der Fahrzeugzusammenstellung.

LUF (Löschunterstützungsfahrzeug)

Die technischen Möglichkeiten in der Brandbekämpfung entwickeln sich stetig weiter. Und seit einigen Jahren gibt es leistungsstarke Aerosollöschfahrzeuge, die nicht mehr mit einer irrsinnig lauten und technisch komplizierten Jetturbine ausgestattet sein müssen – vor allem für städtische Feuerwehren.

Die Feuerwehr Farnheim hat nun einen solch kleines sog. Löschunterstützungsfahrzeug in den Einsatzsatzdienst genommen. Es ist, neben dem Turbinenlöschfahrzeug (kurz TuLF), der bereits zweite technisch geartete Fahrzeugtyp. Das kleine LUF 120 ist hingeben noch leistungsstärker. Es kann bis 12.000 L Wasser/Min. ca. 120 Meter weit zerstäuben. Die standardmäßig verbaute und mit Diesel betriebene Turbine kann auch mit gleichzeitig mit dem kombinierten Schaum/Wasser-Werfer eingesetzt werden. Dieser kann rund 6.000 L Wasser in der Minute abgeben. Somit lässt sich die Wasserabgabe noch intensivieren. Der Löschwassereingang erfolgt über zwei 150 mm Anschlüsse (Größe A). Die Turbine lässt sich überdies auch zur Belüftung stark verrauchter Objekte, wie z. B. Tunnel oder Industrieanlagen einsetzen. Die Fahrzeugsteuerung erfolgt kabellos via Fernbedienung mit einer Reichweite von bis zu 300 Metern.

Nachdem immer mehr Feuerwehren in Deutschland im Ernstfall auf ein solches Löschunterstützungsfahrzeug zurückgreifen können, dachte ich, es sei an der Zeit, auch die Farnheimer mit einem ähnlichen Fahrzeug auszustatten. Ich habe tatsächlich eine Weile getüftelt, bis ich die passende Verhältnismäßigkeit zu den Löschfahrzeugen hinbekommen habe. Denn auch in Wirklichkeit ist dieses LUF in seinen Abmaßungen sehr kompakt. Optisch weicht mein Modell allerdings stark vom Original des österreichischen Maschinenbauers ab – mit Absicht. Den Kettenantrieb konnte ich derzeit nur mittels 1×1 Rundplättchen andeuten.

Für den Transport zum und vom Einsatzort gibt es noch einen passenden Hänger, der das kleine Kettenfahrzeug sowie etwas Zubehör (in diesem Fall den zusätzlichen Werfer) aufnehmen kann. Gezogen wird das Fahrzeug, wenn es nachalamiert wird, von einem der leistungsstarken MZF.

MZF (Mehrzweckfahrzeug)

Die Flotte an geländegängigen Mehrzweckfahrzeugen in verschiedenen Ausprägungen

Die Flotte an Mehrzweckfahrzeugen im Pool der städtischen Feuerwehr umfasst, neben den geländegängigen Pickups-Trucks des US-Herstellers New World, verschiedenste Fahrzeugtypen: Kleinbusse, Kombis oder auch Vans. Sie alle können, aufgrund ihres variablen Nutzraums, für verschiedenste Einsatzzwecke beladen und eingesetzt werden. Das können Kleinsteinsätze sein, erweiterte Logistikaufgaben oder Materialtransporte. Die hier gezeigten New World T-850 Greyhound bspw. eignen sich hervorragend als kräftige Zugfahrfahrzeuge von Anhängern aller Art.

Das Modell setzt auf Altbewährtes. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Varianz mit DoKa (Doppelkabine) und beplanter (kurzer) Ladefläche. Die Radstände sind allesamt identisch. Dem geübten Auge bieten sich in kleinen Details durchaus noch ein paar mehr Unterscheidungsmöglichkeiten – neben bautechnischen Unterschieden. Auch dieser Fahrzeugtyp stellt neben den zahlreichen Kleinbussen seine Wandlungsfähigkeit erneut unter Beweis. So sind, wie bei in der Wirklichkeit auch, verschiedene Karosseriekonfigationen möglich – selbstverfreilich auch mit feuerwehrtechnischen Aufbauten (siehe VRW und RIV).

4er Breite versus 5er Breite

Ich weiß, der Titel klingt ein wenig reißerisch. Es ist nämlich überhaupt kein Kampf bauspezifischer Weltanschauungen, vielmehr ist es ein plausibles Nebeneinander der einzelnen Baubreiten, die alle zusammengenommen ein schlüssiges Gesamtbild ergeben.

Vor einigen Jahren entschloss ich mich, meine Fahrzeuge, insbesondere die Aufbauten der LKWs und einigen Transportern auf eine Breite von fünf Noppen zu erweitern. Nach wie vor bin ich der persönlichen Meinung, wie einige meiner Weggefährten in der Community ebenso, dieser Schritt in der Modellentwicklung war wichtig und richtig. Zwar vertreten einige durchaus etwas wehmütig die Meinung, durch die Erweiterung verlören die Modelle ihren nostalgischen Charme. Aber tatsächlich macht man die Originalität, wie ich finde, nicht allein an der Baubreite fest. Vor allem ist es für mich die weiterhin strikte Nutzung alter Bauteile aus 1980er Jahren, die für diese nostaligische Anmutung unentbehrlich sind.

Was nun bewegte mich damals zu dem Schritt, meine Feuerwehrmodelle fortan um eine Noppe zu verbreitern? Kurz, die Lust etwas neues auszuprobieren. Rückblickend betrachtet befand ich mich damals an einem Scheideweg. Entweder ich bleibe bei der ursprünglichen Baubreite und verharre gewissermaßen in der Nostalgie oder entwickle mein Farnheim-Projekt einen Schritt weiter. Zwar bedeutete dies, nachdem ich zu dem damaligen Zeitpunkt bereits über einen umfangreichen Fuhrpark verfügte, dass ich alles wieder umbauen müsste. Glücklicherweise ist alles andere auch nicht immer an einem einzigen Tag erbaut worden, selbst Rom bekanntermaßen nicht. Und so war das erste Fahrzeug ein ELW 3, der sein Vorbild bei der Berufsfeuerwehr Hannover findet und 2015 auf der dortig stattgefundenen Interschutz ausführlich betrachtet werden konnte. Da ich die ausfahrbare Aufbauvergrößerung des Innenraums auf der Beifahrerseite auch im Modell realisieren wollte, die in den Proportionen dann auch halbwegs stimmig wirken sollte, blieb nur die Lösung, den Aufbau in 5w mit einem eingeschobenen Auszug in vier Noppen Breite zu bauen, um ein ansatzweise passendes Größenverhältnis zu erhalten. Damals sprach ich noch vollkommen 4-„breitig“ überzeugt von einer „seltenen Ausnahme“. Tatsächlich ist er heute das älteste der aktuellen Modellgeneration in 5w. Und die Ausnahme wurde bei den LKWs inzwischen zur Regel.

Nachdem erst viel später der GKW die erste echte zwillingsbereifte Achse aufwies und ein erster RTW mit erweitertem Kofferaufbau die Modellschar ergänzte, nahm die Überarbeitung der Aufbaubreiten mit dem Bootswagen im Herbst 2017 ernstzunehmende Fahrt auf. Es folgten Modell um Modell, und als sich dann eine Bauphase anschloss, die sich mit dem Fuhrpark der Flughafenfeuerwehr beschäftigte, war klar, dass ein dortiger 8×8 Löschriese nicht mehr nur vier Noppen breit sein kann. Selbst fünf Noppen wirkten neben den neuen LKWs einfach unglaubwürdig. Und so streckte ich die Finger nach 6w-Autos aus. Diese Fahrzeuge bilden bis heute (und auch in Zukunft) in jedem Fall eine Ausnahme.

Warum baue ich denn nun überhaupt in 5w? Mag sagt ja, je größer ein Modell ist, desto mehr Details bekommt man unter – klar. Aber dies ist nicht einmal das Entscheidende, zumal das (bescheidene) Mehr an Platz durch eine zumeist kompliziertere Unterbaukonstruktion, um den Aufbau jeweils um eine halbe Noppe nach Außen zu versetzen, wieder aufgebraucht wird. Eine ungerade Noppenanzahl ist im Legokosmos seit jeher mit mehr Tüftelei verbunden, will man auf engsten Raum auch noch eine gewisse Stabilität erreichen. In jedem Fall bedeutet ein solcher Bau erheblich mehr Teileaufwand. Ein jedes LKW-Modell verschlingt für das gewünschte Ergebnis unzählige Jumper und Snot-Teile. Aber genau dieser untypische Weg macht für mich den modellbauerischen Reiz aus. Der Entscheidende Punkt liegt aber im damit stimmigeren proportionalen Verhältnis von Kabine zu Aufbau, als in der traditionellen Breite von vier Noppen. Während in den ersten Jahren dieses wiederentdeckten Hobbies stets die Bespielbarkeit der Modelle im Vordergrund stand, wandelten sich die Fahrzeuge bis heute fast ausschließlich zu reinen Displaymodellen. Lego ist halt kein Kinderspielzeug, wie wir scherzhaft in der Szene sagen.

Dennoch verfolge ich bei meinen Modellen ein klares Fahrzeugbreitenkonzept. So sind sämtliche PKWs, Kleintransporter und SUVs ausschließlich vier Noppen breit. Überhaupt sind es sämtliche Fahrkabinen – auch bei den LKWs. Und das ist der weiterhin gültige, klassische Ansatz, den ich bei meinen Modellen verfolge. Mit Ausnahme der großen Flughafenlöschfahrzeuge und dem Kranwagen. Angeflanschte Personenkabinen und LKW- und Kofferaufbauten gehören meiner Definition folgend fünf Noppen breit.

Ein Mix aus 4- und 5-breiten Fahrzeugen

Somit lässt sich, denke ich, bei Betrachtung meiner Modellpalette eine gewisse Stringenz erkennen, wie zuletzt im Herbst 2023 bei der Ausstellung „SteineZauber“ in Essen-Borbeck, wo ich seit langem wieder einen großen Schaukasten füllen konnte.

Während in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, in denen das als heute „Classic Town“ bezeichnete Stadtthema etabliert wurde, eben jene Fahrzeuge hevorbrachte, würde ich meine persönliche Weiterführung dieses alten „Standards“ selbstbewusst als „Neo Classic Town“ bezeichnen, wie es übrigens bereits ein Freund von tat. Also, die Wahrung alter Charakteristikas, jedoch mit einer Weiterentwicklung eben jener mithilfe neuee Teile, Formen und Farben. Und so werde ich auch in Zukunft diesen selbstgewählten Weg weiter beschreiten und meine Palette an Modellen erweitern und modernisieren. Immer mit einem geschärften Blick auf erweiterte Baumöglichkeiten, aber stets im Grundverständnis nostalgisch verhaftet.

TLF-W Typ N (Erprobungsfahrzeug)

Seit 2018 haben Waldbrände in ganz Europa signifikant zugenommen. In der Waldbrandleitstelle in Wyke im Landkreis Dalsterförde wurden bis zum Ende Saison 2022 insgesamt 1.157 Warnmeldungen alleine für Niedersachen herausgegeben, im Rekordjahr 2018 lag die Zahl noch bei „nur“ 514 Meldungen über den Zeitraum von April bis Ende Oktober. Somit besteht ein neuer Allzeit-Negativrekord.

Damit sich die Feuerwehren des Landes dafür in naher Zukunft besser aufstellen können hat man in Zusammenarbeit mit ihnen und dem Landesfeuerwehrverband sowie mit einem Fahrzeug- und Aufbauhersteller die „Fachempfehlung Pflichtenheft TLF-Waldbrand (Typ Niedersachsen)“ für einen neuen Fahrzeugtyp erarbeitet und festgeschrieben. Nachdem die ersten 10 Erprobungsfahrzeuge auf Basis dieser neuen technischen Anforderungen den Feuerwehren im Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt wurden, haben sie dort das TLF-W 3500 (Typ N) weitestgehend ersetzt. Bekanntermaßen zählte auch die Feuerwehr Farnheim zu den ersten Feuerwehren, die eines dieser Fahrzeuge zugeteilt bekam. Mittlerweile steht eine zweite Tranche, die weitere 35 Fahrzeuge umfasst, vor der Auslieferung.

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen UniMOC A580UF dessen 6-Zylinder-Dieselmotor 174 KW (236 PS) leistet. Der permanente Allradantrieb macht das rund 13 Tonnen schwere Fahrzeug auch für äußerst unwegsames Gelände einsatzfähig. Der eingebaute, tiefliegende Löschwassertank fasst 3.000 L, der Sicherheitstank für die Selbstschutzanlage weitere 360 L, und der integrierte Schaummitteltank nimmt 140 L auf. Die Kreiselpumpe ist eine kombinierte Hoch-/Niederdruckpumpe und für den „Pump and Roll“-Betrieb ausgelegt. Sie fördert im Normalmodus 2.000 L/Min. bei 10 bar; im Hochdruckbetrieb 250 L/Min. bei 40 bar. Die Besatzung beträgt 1/3. Durch eine Dachluke kann mittels handgeführten Hohlstrahlrohren Löschmittel ausgebracht und/oder der Dachwerfer manuell bedient werden. Zusätzlich schützt die Besatzung in Inneren eine 300bar-Atemluftflasche über Versorgungsschläuche mit Atemanschlüssen.

Neben dem Haupteinsatzgebiet bei Wald- und Flurbränden lässt sich das Fahrzeug auch bei Hochwasserlagen nutzen. Dazu ist es mit bis zu 1,2 Meter Wassertiefe watfähig und kann auf dem verstärkten Aufbaudach bei einer Evakuierung aus überschwemmten Gebieten bis zu 10 Personen befördern.

Wer hätte das gedacht. Das alte Modell war bereits auch wieder vier Jahre alt. Und natürlich blieb auch die technische Entwicklung im „real life“ nicht stehen, sodass es Zeit für eine Überarbeitung wurde. Und tatsächlich wurde die Neuauflage kein kompletter Neubau, sondern es blieben weite Teile des Vorgängers erhalten. Lediglich die Kabine wurde verlängert und der Aufbau um das vordere Gerätefachsegment gekürzt und insofern modifiziert, als dass es ein wenig dem Stuttgarter Vorbild entsprach, das in diesem Jahr auf der Interschutz in Hannover vorgestellt wurde. Einige neue Details am Modell, wie die stilisierten Astabweiser an der Kabine, das handführbare Strahlrohr auf dem Kabinendach sowie ein paar neue Anbauteile am Fahrgestell machten letztlich das Finish aus.

UPDATE 21.01.2024
Seit bereits geraumer Zeit existiert eine weitere überarbeitete Modellversion, die derzeit den aktuellen Entwicklungsstand des Fahrzeugs darstellt. Vor allem wurde hierbei der Aufbau soweit verlängert, dass er ein weiteres Cupboard fasst, während die Löschwassertanksektion um eine Noppe verkürzt wurde. Insgesamt wuchs der Aufbau (und damit auch der Radstand) um zwei auf schließlich 10 Noppen. Zudem wurden die Anbauteile am Fahrgestell, die Tankabgänge sowie das Heck komplett neu gestaltet. Dabei erhielt das Fahrzeug auch eine Reflexbeklebung und einen mit einer diagonalen Warnschraffur versehenen Heckabschluss. Das Fahrerhaus blieb von den Überarbeitungen ausgeschlossen.
Zur Veranschaulichung und Vergleich habe ich die alte Galerie im Anschluss hieran noch in diesem Artikel belassen. Die bebilderte Überarbeitung folgt danach. Was sicher direkt auffällt ist, dass die Überarbeitung nun gestreckter und noch etwas mehr der Stuttgarter Vorlage entspricht.

TSF-W (Fahrzeug der Jugendfeuerwehr)

Das Credo der Ausbildungsleitung der Feuerwehr Farnheim lautet: „Die Güte der Ausbildung misst sich an der Ausstattung“. Da die Nachwuchsarbeit bekanntermaßen die schwierigste ist, gibt es derzeit sechs Standorte, an denen Jugendliche an die umfangreichen Arbeiten der Feuerwehr herangefürt und ausgebildet werden. Sämtliche Stützpunkte der Jugendfeuerwehr in Bergedorf, Harmsdorf, Laabsen, Lohstedt, Loy und Westend) haben übrigens je einen MTW als Transportfahrzeug.

Seit kurzem aber steht den Abteilungen der Jugendfeuerwehren zu Ausbildungszecken auch ein eigenes Löschfahrzeug zur Verfügung. Es unterscheidet in Punkto Beladung sich nicht von einem großen ,“echten“ Fahrzeug. Entsprechend groß war dann auch die Begeisterung der Jugendlichen als ihnen ihr erstes, eigenes Löschfahrzeug feierlich übergeben wurde. Nun können die verschiedenen Einheiten der JF die Handhabung mit den Gerätschaften noch intensiver erlernen. Zur Ausbildung gehört aber auch nach getaner Arbeit die Ausrüstung zu reinigen, zu pflegen und schließlich die Einsatzfähigkeit wieder herzustellen. Zudem stärkt es das ohnehin schon hohe Zugehörigkeitsgefühl des jungen Nachwuchses zur Feuerwehr.

Das Fahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem 600 L fassenden Wassertank (kurz: TSF-W), konnte vor einiger Zeit günstig von einer Freiwilligen Feuerwehr aus dem Umland erworben werden und wurde in den eigenen Zentralwerkstätten wieder technisch Instand gesetzt und ausgerüstet. Pilotiert wird das Fahrzeug natürlich von den erwachsenen Ausbildern.

Mir kam jüngst Idee, dass man aus der DoKa (Doppelkabine) durchaus noch mehr machen könne als nur einen LKW mit profaner Pritsche und Plane. So schuf ich einen weiteren Aufbau für diese Transportervariante. Heraus kam ein kleines (das kleinste genormte) Löschfahrzeug. Obwohl mir der Zweck dieses Modells zunächst nicht klar war, da ein solch kleines Löschfahrzeug nicht in mein Fahrzeugkonzept meiner städtischen Feuerwehr passt, kam mir schließlich die Idee mit der Jugendfeuerwehr. Sicherlich können die Mitglieder:innen der JF auch an jedem anderen Fahrzeug der FF oder der BF ausgebildet werden. Das wäre realistischer. Aber die Feuerwehr Farnheim wäre nicht die Feuerwehr Farnheim, wenn sie ihrem Nachwuchs nicht auch ihr eigenes Löschfahrzeug zur Seite stellen würde. Ich jedenfalls hätte als Jugendlicher „mein persönliches“ Löschfahrzeug ordentlich gefeiert.

GW-Logistik

Der Kreisverband Farnheim des Roten Kreuzes hat einen Kleintransporter in seinen Reihen, der zu Logistikzwecken herangezogen werden kann. Ein Kastenwagen mit Hochdach und allerlei Stauraum. Darüber hinaus verfügt der Kreisverband über einige weitere Fahrzeuge dieses Herstellers zumeist in Form von MTWs (Mannschaftstransportwagen). Dazu aber an anderer Stelle mehr.

Seit dem Einsatzfahrzeug des Hausnotrufdienstes gab es lange Zeit nichts Neues mehr aus dem Fahrzeugpark des DRK in Farnheim zu sehen. Nun aber habe ich auch einen vierrädrigen Neuzugang zu vermelden. Mit dem kleinen LKW für die Feuerwehr teilt sich dieser Kleinbus die Basis. Der Aufbau wurde allerdings komplett genottet ausgeführt, und die Hecktüren sind daher auch nicht funktional ausgelegt. Somit ist er ein reines Display- bzw. Standmodell.

Zum Farbdesign lässt sich noch anfügen, dass auch hier wieder das DRK-Farbschema zur Anwendung kam, das eine zentrale rote Bauchbinde mit gelben Konturmarkierungen (eine davon direkt unterhalb des roten Bands) aufweist; Letztere selbstverständlich erneut reflektierend. Die Dachgestaltung beschränkt sich mit SoSi-Anlage, Lüfter und Antenne aufs Wesentliche. Die roten Kreuze sind übrigens zwei eigens gefertigte Aufkleber in 10 x 10 mm Größe (mehr oder weniger präzise gut von Hand geschnitten).