MZF (Mehrzweckfahrzeug)

Die Flotte an geländegängigen Mehrzweckfahrzeugen in verschiedenen Ausprägungen

Die Flotte an Mehrzweckfahrzeugen im Pool der städtischen Feuerwehr umfasst, neben den geländegängigen Pickups-Trucks des US-Herstellers New World, verschiedenste Fahrzeugtypen: Kleinbusse, Kombis oder auch Vans. Sie alle können, aufgrund ihres variablen Nutzraums, für verschiedenste Einsatzzwecke beladen und eingesetzt werden. Das können Kleinsteinsätze sein, erweiterte Logistikaufgaben oder Materialtransporte. Die hier gezeigten New World T-850 Greyhound bspw. eignen sich hervorragend als kräftige Zugfahrfahrzeuge von Anhängern aller Art.

Das Modell setzt auf Altbewährtes. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Varianz mit DoKa (Doppelkabine) und beplanter (kurzer) Ladefläche. Die Radstände sind allesamt identisch. Dem geübten Auge bieten sich in kleinen Details durchaus noch ein paar mehr Unterscheidungsmöglichkeiten – neben bautechnischen Unterschieden. Auch dieser Fahrzeugtyp stellt neben den zahlreichen Kleinbussen seine Wandlungsfähigkeit erneut unter Beweis. So sind, wie bei in der Wirklichkeit auch, verschiedene Karosseriekonfigationen möglich – selbstverfreilich auch mit feuerwehrtechnischen Aufbauten (siehe VRW und RIV).

DL 17 (Drehleiter)

Im Jahr 1978 erfüllte sich für die Freiwillige Feuerwehr St. Joostersiel mit einer Drehleiter ein lang gehegter Wunsch. Bisher musste zu Einsätzen immer die Hubrettung aus Wranstersiel alarmiert werden. Fortan war es nun den Rettern der Feuerwehr in St. Joostersiel möglich die Personenrettung gleich nach Eintreffen am Einsatzort vorzunehmen. Ein Blick in die Geschichtsbücher der Wehr verrät, dass das Fahrzeug bereits im Juni des selben Jahres seine Feuertaufe bestand, als ein Blitz in den Glockenturm der Ortskirche einschlug und dadurch das alte Gebälk unter den Pfannen zu schwelen begann. Nur durch den schnellen Löschangriff über die Drehleiter konnte Schlimmeres verhindert werden. Das Fahrzeug erhielt schon bald danach seinen Spitznamen (Das fleißige) „Lieschen“.

Die Jahrzehnte zogen ins (Jader-)Land und mit voranschreitender Zeit konnte die mittlerweile in die Jahre gekommende alte Drehleiter irgendwann den Einsatzanforderungen nicht mehr gerecht werden. Als schließlich 2007 drei rund 25 Meter hohe Wohn- und Hotelkomplexe vor der Fertigstellung standen, wurde eine Neubeschaffung unumgänglich.

Mit der Indienststellung einer günstig erworbenen 27-Meter-Leiter (DLK 18/12) aus dem (generalüberholten) Gebrauchtbestand des renommierten Feuerwehrgeräteherstellers FGS in Söhren ging die (mittlerweile in „Omma Lieschen“ umgetaufte) DL 17 in ihren wohlverdienten Ruhestand. Ein Sonderstatus für die Feuerwehr St.Joostersiel, da Drehleitern in der durchweg dünn besiedelten und mit zumeist niedriger Bebauung versehenen Küstenregion nur in sog. Stützpunktwehren vorgehalten werden.

Zunächst erstand ein Gartenbau-Unternehmen das ausgemusterte Fahrzeug, das für Baumschnitte sicher exzellente Dienste leistete. Jahre später wechselte die Leiter zu ein paar Feuerwehrenthusiasten aus Wehde im Nachbar-Landkreis Harum und hielten das „Lieschen“ zumindest technisch instand. Die Hobbyisten waren sich sehr wohl der Besonderheit dieses Fahrzeugs bewusst, denn eine Drehleiter, aufgebaut auf einem Kleinbus, war nicht allzu häufig anzutreffen und mit der Doppelkabine sogar richtig selten. Daher wurde sie auf vielen Oldtimertreffen und Rundfahrten zur Schau gestellt, ehe 2016 die Historikabteilung der Feuerwehr Farnheim über ein Inserat im Internet stieß, in dem sich die Enthusiasten von der kleinen DL zu trennen vermochten.

Der Historikverein erstand schließlich die Drehleiter und mit Hilfe des damaligen Ortskommandanten der Feuerwehr St. Joostersiel, mittlerweile in Pension sowie einigen freiwilligen Helfern der Wehr erwuchs wärend der gründlichen Sanierungsphase Bauteil für Bauteil das damalige fleißige „Lieschen“ im Originalzustand. Heute ist das Fahrzeug Teil der großen historischen Fahrzeugschau der Feuerwehr Farnheim und kann besichtigt werden.

Für eine vergrößerte Ansicht auf das Bild klicken

Da ich aktuell die Peripherie um Farnheim digital als Stadtplan erstelle, entstand die Idee für das Modell, wie so oft, aus einer Fahrzeugrecherche im Internet und in entsprechender Fachliteratur. Da die Bücher tw. über 40 Jahre alt sind, waren solche Fahrzeuge zum Aufnahmezeitpunkt der Fotos noch im Dienst. Jedenfalls. Meine Wahl fiel, auch wenn ich es immer wieder betone keine Herstellervorbilder nachbilden zu wollen, auf einen VW Bulli, der mit Doppelkabine und Drehleiteraufbau als Typ2 äußerst selten ist. Bingo! Das Besondere im Modell ist sicher nicht das Modell an sich, denn es sich sehr generisch zusammengebaut, sondern eher die Geschichte darum und wie sich das Fahrzeug in mein Konzept einer kleinen Freiwilligen Wehr integrieren lässt.

Wie es sich gehört sind auch die Feuerwehrfahrzeuge bei der Freiwilligen Feuerwehr St. Joostersiel im klassischen Frankfurter Schema lackiert – siehe VRW und LF 8. Und laut ihren einzelnen Geschichten waren sich allesamt in einem Zeitraum zwischen 2002-2007 gemeinsam im Dienst.

MZF (Mehrzweckfahrzeug)

Für den Fall der Fälle stehen bei der Feuerwehr verschiedenste Mehrzweckfahrzeuge (mit Ladehilfe) im Dienst und diese sind, wie der Name es bereits richtigerweise suggeriert, keinem festen Einsatzzweck zugeordnet. Vielmehr werden sie zu verschiedensten Diensten herangezogen, bspw. dem Materialtransport. Vor allem aber dienen sie der Feuerwehr als leistungsstarke Zugfahrzeuge. Denn die leistungsstärksten unter ihnen sind die New World T-850 Greyhound. In ihnen leistet ein 4,2 Liter großer V6-Turbodiesel 340 PS bei 580 Nm Drehmoment. Damit lassen sich schon einige schwerere Massen fortbewegen.

Der neueste Zugang, dieser jene welche, verfügt zudem über einen Mild-Hybrid-Antrieb, d. h., die zusätzliche Elektrifizierung dient nicht dem rein elektrischen Fahrbetrieb, sondern unterstützt mit einem zusätzlichen Boost (+ 180 Nm) den Anrollvorgang bei der ersten Radumdrehung. Gerade beim Ziehen schwerer Lasten hat sich dieses Ausstattungsmerkmal als äußert hilfreich erwiesen.

Da auch die Freiwillige Feuerwehr bekanntermaßen mit einigen Spezialaufgaben betraut ist, vertraut auch sie auf diese robusten und zuverlässigen Zugpferde. Sie ziehen dann vornehmlich Anhänger für die Logistik oder Wasserrettung.

Dieser Fahrzeugtyp mausert sich, neben der mittlerweile stattlichen Flotte an Kleintransportern, zu einem weiteren sehr wandlungsfähigen Fahrzeugtyp. Derzeit existieren vier Fahrzeuge, allesamt mit anderen Auf- und Anbauten sowie Einsatzzwecken. Ob als Vorausrüstwagen, als MFZ mit Doppelkabine oder in diesem Fall mit langer Ladefläche oder als Rapid Intervention Vehicle (Vorauslöschfahrzeug) bei der Flughafenfeuerwehr.

AB-Trinkwasser-Notversorgung

Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BBK, und der Feuerwehr Mülheim entstand ein Abrollbehälter-System zur Trinkwasser-Notversorgung, wenn aus verschiedensten Gründen der örtliche Versorger die Belieferung mit Trinkwasser nicht mehr sicherstellen kann. Gerade nach dem gewaltigen Hochwasser im Juli 2021 hat sich im Ahrtal und in Regionen darüber hinaus gezeigt, dass mithilfe dieses leistungsfähigen Systems schnell einen Teil der benötigten unmittelbaren Hilfe geleistet werden kann.

Tatsächlich hat die Feuerwehr Mülheim dieses System mit dem BBK entwickelt. Dies besteht aus zwei Abrollbehältern mit einem je 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank sowie einem ergänzenden Technik-Container, auf dem erweiterndes Material zum Betrieb von zentralen oder mehrerer dezentralen Ausgabestellen verlastet ist. Dies umfasst u.a. Desinfektionsanlagen, Filter oder auch eine Wasserdruckerhöhungsanlage. Ich werde das System in einem einem separaten Artikel demnächst genauer in Wort und Bild vorstellen. Die Besonderheit ist u.a. seine Einzigartigkeit. Das System ist bei der Feuerwehr Mülheim stationiert und kann bundesweit angefordert werden und wird von Mülheimer Feuerwehrangehörigen vor Ort betrieben. Es war tatsächlich u.a. in Euskirchen und im Ahrtal vergangenen Juli für jeweils mehrere Tage im Einsatz.

Mein Nachbau zeigt den Abrollbehälter mit dem 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank. Ich habe für die Darstellungsform auf die Verplanung des Originals an den drei Seiten verzichtet, um den Blick auf die wenigen Details gleich freizugeben. Er bietet zunächst keinen wesentlichen Highlights, und sein Einsatzzweck erschließt sich nicht gerade auf den ersten Blick. Ich habe daher noch eine Trinkwasser-Zapfanlage gebaut und möchte mit samt dem noch folgenden Technik-Container eine entsprechende Zapfstelle exemplarisch aufbauen, um das System somit später bebildernd erläutern zu können.

TLF 8/16 (Tanklöschfahrzeug)

Für zumeist kleine Freiwillige Feuerwehren gestaltet es sich besonders schwierig gerade neue technische Ausrüstung finanziert zu bekommen, insbesondere dann, wenn kostspielige Fahrzeugbeschaffungen getätigt werden müssen. So sind Fahrzeuglaufzeiten dort meist erheblich länger, als bei Behörden in großen Städten und Kreisen. Noch etwas schwieriger wird es damit für die Feuerwehr Utgast, der im Norden auf der Insel Jaderoog gelegenen kleinen Ortschaft mit rund 1.200 Einwohnern. Hier leben die Bewohner mehrheitlich von der Landwirtschaft und dem Tourismus. Da der „Heile Welt“-Ort ziemlich abgeschieden liegt und das alljährliche Einsatzgesehen dadurch bedingt recht übersichtlich ist, kommt neues Material hier auch immer erst recht spät an. Nichtsdestotrotz hat die kleine Ortswehr aus der Not eine Tugend gemacht.

Die Gemeinde Utgast befindet sicham nördlichen Ende der Insel Jaderoog. während sich am unteren Bildrand die nördlichen Stadtteile Farnheims zeigen.

Die Freiwillige Feuerwehr Utgast setzt sich aus 37 motivierten Kamerad:innen zusammen, die im Ernstfall über ein LF 8/6-TH, einen Kleinbus als MTF und ein TLF 8/16 verfügen können. Letzteres soll im weiteren Verlauf genauer vorgestellt werden. Das TLF 8/16 entstand auf Weisung des Landes Niedersachsen nach dem verheerenden Flächen- und Wladbränden in der Lüneburger Heide im Sommer 1975 und wird offziell als TLF 8 Typ N(iedersachsen) geführt. Aufgebaut auf einem UniMoc GL565 aus dem Jahr 1979, dessen 6-Zylinder-Diesel 59 kW (80 PS) leistet, über Allradantrieb verfügt und extrem geländegängig ist. Den Aufbau fertigte dereinst die mittlerweile Konkurs gegangene Feuerlöschgerätefabrik Bricksbach (kurz FGB) in Noppau. Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg erfuhr das Fahrzeug immer wieder einsatzztaktische Aufwertungen, um auch an dem recht abgeschiedenen Fleckchen den dennoch stetig wachsenden Aufgaben gerecht zu werden. Zuletzt wurde das Fahrzeug 2016 für kommende Dienstjahre rundherum generalüberholt.

Auf die insgesamt 6 to. zGM verteilen sich eine heckseitig verbaute Pumpe FP 8/8, die 800 L Wasser/Min. bei 8 bar fördert, ein 1.600 L fassender Wassertank und sonstige Gerätschaften zur Brandbekämpfung. Als Besonderheit sind sämtliche wasserführenden Armaturen, die Pumpe und der Tank seewasserbeständig. Die Pumpe bietet zudem einen Hochdruckteil, der 300 L in der Minute bei 30 bar fördert. Mit der speziellen Bereifung, mit moderner variabler Luftdrucksteuerung, ist die Wehr mit dem Fahrzeug in der Lage selbst weiche Untergründe, wie bspw. Sand, ohne die Gefahr des Einsinkens, zu befahren.

Während mittlerweile die Ausschreibung für den Nachfolger des 1988 in Dienst gestellten LF 8/6 angelaufen ist, stellt sich nach den umfangreichen Instandhaltungsmaßnahmen die Frage nach einer Ersatzbeschaffung für das TLF vorerst nicht. Für den interessierten Leser sei gesagt, dass sich die Wehr als Nachfolger für das LF 8 für ein Mittleres Löschfahrzeug, kurz MLF entschieden hat.

Soweit zur fantasiereichen (Lebens-)Geschichte rund um das Fahrzeug. Nun zum Modell. Es war ein wahrer Spontanbau, der an zwei Nachmittagen jene Gestalt annahm. Am erstes gab die Kabine den Ton an, wobei ich verhältnismäßig lange damit beschäftigt war, die rundliche Motorhaube einigermaßen gefällig zu gestalten. Tatsächlich half mir dabei die Platzierung einen schwarzen 1×2 Plättchens unterhalb, das von vorn gesehen die optische Verlängerung des Kühlergrills in die Haube hinein darstellt. Die rundliche Bauart inklusive Platzierung eines 1×2 Hinge-Bricks versetzte den Rest der Kabine schließlich um eine halbe Noppe nach hinten. Den halbnoppigen Versatz der Kabine konnte ich durch eine Lage Fliesen vor den vorderen Gerätefächern am durchweg gesnotteten Aufbau wieder abfangen. Die leichte Asymmetrie des Containers/Cupboards am Heck ermöglichte mir den angedeuteten Dachaufstieg aus 1×1 Plättchen mit vertikalem Clip.

Die hohe Bodenfreiheit, bedingt durch die guten, alten LKW-Reifen aus den güldenen LEGO®-80ern, ließ mir die Möglichkeit allerlei Zeugs am Fahrgestell sowie einen hinteren Unterfahrschutz mitsamt Rückleuchten, angedeuteter Anhängerkupplung und „ausklappbarer“ Trittstufe zu befestigen. Überflüssig zu erwähnen, dass das Fahrzeug auch über seitliche Begrenzungsleuchten verfügt. Wie es sich gehört sind noch klassische Blaulichter verbaut. Auch keine „Straßenräumer“ oder sonstiger LED-Schnickschnack, wie eine gleißendhelle Umfeldbeleuchtung. Die Farbgebung ist bewusst „oldschool“ gewählt. Also, Feuerrot (RAL 3000) und Tiefschwarz (RAL 9005). Schwarz auch deshalb, weil es die Kotflügel in weiß schlicht nicht gibt. Und so vermisst man auch nicht die heutzutage standardmäßig eingesetzte reflexive gelbe Konturmarkierung. Der aufmerksame Beobachter hat sicher schon bemerkt, dass in die Kabine keine Minifig Platz nehmen kann. Das ist korrekt. Aber irgendwas ist ja schließlich immer. Doch damit kann ich entspannt Leben.

SW-KatS (Schlauchwagen)

Der Bund sieht sich gemäß des im Grundgesetz festgeschriebenen Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes zum Schutz der Zivilbevölkerung im Verteidigungsfalls verpflichtet, die örtlichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen mit entsprechenden Einsatzmitteln zu unterstützen. Dazu gehören neben der Ausstattung für das Sanitätswesen, die Betreuung oder den CBRN-Schutz auch Fahrzeuge des Brandschutzes. Dabei orientiert sich das Ausstattungskonzept an einem Gefahrenbild, wie es sich gegenwärtig darstellen würde. Ziel ist es mit der Ausstattung eine schwerpunktmäßige Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder für Sonderlagen zu erreichen.

Für den Bereich des Brandschutzes sind durch einen bestimmten Verteilschlüssel der Feuerwehr Farnheim jüngst zwei SW-KatS zugeteilt worden. Zum ihrem Aufgabenbereich gehört u. a. eine Löschinfrastruktur über eine sehr weite Distanz aufzubauen und bei der Löschwasserförderung die Kräfte effektiv zu unterstützen. Dafür führt das Fahrzeug eine Tragkraftspritze 10-2000, zahlreiche wasserführende Armaturen und 2.000 m Schlauchmittel mit, von denen ein erheblicher Teil aus dem Heck des Fahrzeugs noch während der Fahrt verlegt werden kann.

Die neuen Fahrzeuge selbst ersetzen zwei 25 Jahre alte Schlauchwagen ebenfalls aus Bundesbeständen und werden den Kräften der freiwilligen Wehr fortan an den Stützpunkten in Altengroden, Bez. Lotsenviertel (F27) und Lohstedt (F32) unterstellt. Zugleich sind die Kräfte der F27 in Altengroden Teil der Fachgruppe LöWaRüHa (Löschwasserrückhaltung).

Der alte SW ist bereits über zehn Jahre alt und entsprach in keinster Weise mehr meinen heutigen Baustandards, geschweige denn genügte er noch meinen persönlichen Ansprüchen. Ich halte fest: auch Lego-Modelle können „altern“. Und ihm sah man das Alter zweifelsohne an. Der nun erfolgte Neubau bekam selbstverständlich einen fünf Noppen breiten Aufbau. Da sich vorbildgemäß über die Ladefläche hinter dem Gerätesegment eine Plane spannt, habe ich dafür bewusst die Darstellung der Noppen gewählt – wie auch schon bei anderen Fahrzeugplanen. Die „raue“ Oberfläche soll sich also optisch bewusst von den glatten, beblechten Fahrzeugteilen abheben.

Das Gerätesegment nimmt beim Modell wie auch beim Vorbild die Tragkraftspritze auf. Im hinteren, komplett gesnotteten Teil lagern Schläuche in Rollcontainern, die ebenso wie in Wirklichkeit während der Fahrt verlegt werden könnten. Wie schon beim GW-ATF habe ich auch hierbei auf selbige Fahrerhausoptik zurückgegriffen, um gesamtheitlich etwas Abwechslung im Fahrzeugpark zu haben. Zu guter Letzt bekam der SW-KatS noch allerlei Konturmarkierungen.

LF 20-KatS (Katastrophenschutz)

Das Ersteinsatzfahrzeug für die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr ist in der aktuellen Generation ein sog. LF 20-KatS. In einem Zeitraum zwischen 2016 und 2017 wurden insgesamt 17 Fahrzeuge in drei Tranchen beschafft. Diese stellen eine weitestgehende Eigenentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Aufbauhersteller dar, um entsprechende lokale Anforderungen realisieren zu können. So sind auch alle Fahrzeuge mit einer Komponente für die Technische Hilfeleistung kleineren Umfangs ausgestattet. Mit ihm kann die FF in ihren Ausrückebezirken selbsttätig Einsätze, auch geringe technische Hilfeleistungen, abarbeiten. Es ist übrigens der Großfahrzeugtyp, über den die Feuerwehr Farnheim am meisten verfügt.

Der Nebenantrieb des 280-PS-Dieselmotors treibt die im Aufbauheck verbaute FP 10-2000 an. Der Löschwasssertank fasst 1.600 L. Das Schaummittel befindet sich in sechs Kanistern à 20 L. Ebenso gehört traditionell eine Tragkraftspritze TS 10-1500 zur feuerlöschtechnischen Ausstattung. Als Besonderheiten verfügt das Fahrzeug zum einen über keine Schnellangriffvorrichtung, sondern stattdessen über die Möglichkeit der sog. schnellen Wasserabgabe mittels zweier vorgekuppelter C-Schläuche samt Strahlrohr und zum anderen sind im heckseitigen Geräteraum 360 Meter vorgekuppelte B-Schläuche in Buchten verlastet, sodass sich eine schnelle Löschwasserversorgung über längere Wegstrecken innerhalb kurzer Zeit sicherstellen lässt.

Der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr zu Farnheim modernisiert sich zusehens. So habe ich nun ein gesondertes LF fertiggestellt, das mit einem anderen Aufbau bestimmt zwei Wochen auf dem Bautisch von einer in die andere Ecke geschoben wurde, weil mir keine ansehnliche Aufbaulösung einfallen wollte. Der ursprüngliche Aufbau war mir im Vergleich zur Kabine zu groß, war überaus zu hoch und Vergleich mit anderen Fahrzeugen überhaupt zu gewaltig – und dann kam die Dachbeladung sprichwörtlich „on top“ (siehe Foto). Also, alles auf Anfang. Nicht ohne vorher ein paar Fotos des Aufbaus anzufertigen. Man kann ja nie wissen. Mir geisterten bei diesem Projekt ständig Vorbilder aus Hamburg durch den Kopf. So etwas sollte sich in Farnheim doch auch gut machen und zur neuen Allzweckwaffe für die freiwilligen Helfer dieseits der Stadtgrenzen werden. Dabei eigneten sich erneut die Cupboards in der hochkanten Anordnung hervorragend. Leider aber hat LEGO keine entsprechend mittlere (Schrank-)Größe im Portfolio. Hier sollte meiner Meinung mal dringend nachgebessert werden. Die alte ausziehbare Leiter (gibt es nur in altellgrau) in der Länge von 9,6 cm liefert gute Dienste für eine üppige Dachbeladung, da sie nicht so breit ist wie die aktuelle Bauform. Am Heck habe ich zwei Trittbretter installiert, um die auch am Vorbildfahrzeugen befindlichen Plattformen anzudeuten. Auf ihnen stehend verlegen die Wehrleute die B-Schlauchleitung aus dem Fahrzeugheck, während es sich mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts bewegt. Zahlreiches „Gegreeble“ rundet das Modell schließlich ab.

FwA-Kühlung

„Wenn’s mal wieder länger dauert…“ – so könnte man meinen, käme dieser Anhänger zum Einsatz. Tatsächlich ist auch so, wenn die Verpflegung der Einsatzkräfte bei langandauernden und kräftezehrenden Einsätzen ansteht. Ohne Mampf schließlich auch kein Kampf. So beschaffte die Wehr vor einigen Jahren einen isolierten Kühlanhänger, der mithilfe eines eigenen Generators (siehe Anhänger-Vorderseite) Speisen und Getränke kühl hält. Er steht der Fachgruppe Logistik für ebensolche Zwecke zur Verfügung.

Noch ganz vereinnahmt von der Sommerhitze ersann ich mir diesen Kühlanhänger nach Düsseldorfer Vorbild. Und so tüftelte ich ein wenig an den gesnotetten Seitenwänden mitsamt gelber Konturbeklebung und an der Deichsel. Sie ist vollkommen höhenunabhängig und kann mit verschiedenhohen Kupplungstypen gekoppelt werden. Mit dem jüngst präsentierten MFZ kann – je nach Einsatzstichwort – der Anhänger ein vollwertiges Gespann bilden. Auch lässt er sich von jedem anderen  Zugfahrzeug zum Einsatzort ziehen.

MZF (Mehrzweckfahrzeug)

Der Zuständigkeit der Fachgruppe Logistik fallen insgesamt vielfältige Aufgabenbereiche zu. Neben der Einsatzgruppenversorgung bei umfangreichen und lang andauernden Einsätzen – das umfasst bspw. die Verpflegung der Einsatzkräfte sowie die Sicherstellung am Einsatzort benötigter Materialien oder Lösch- und Betriebsmittel und dem Aufbau und Betrieb eines Logistikstützpunktes –  ist die Fachgruppe auch mit dem Hochwasserschutz und der Deichverteidigung betraut. Hierbei befasst sie sich mit dem Befüllen von Sandsäcken und Big-Packs, dem Einsatz von Wasserpumpen, in der Beschaffung verschiedenster benötigter Materialien und Baustoffe, der Leitung und dem Betrieb von Füllplätzen sowie der Erkundung sowie der Schutz gefährderter Objekte im Einsatzgebiet. Je nach Einsatzstichwort liegen Vorplanungen mit Personal-, Fahrzeug- und Zeitbedarf bereit. Das Logistikbüro auf der FRW 4 (F14) ist durch einen Fachberater besetzt. Dieser Fahrzeugtyp hat sich im Praxiseinsatz in Farnheim bewährt, und seine hochgeländegängige Eigenschaft sowie seine große Wattiefe machen aus ihm ein exzellentes Einsatzfahrzeug selbst in schwierigen Situationen. Stationiert ist das Fahrzeug bei Freiwilligen Feuerwehr in Farmsen.

Da ich nach wie vor dabei bin, meine Logistiker auf- und auszubauen, entstand zunächst ein weiterer Anhänger (diesen stelle im Anschluss vor). Allerdings fehlte ihm ein passendes Zugfahrzeug. In Düsseldorf zieht man den Hänger mit einem Unimog. In Farnheim erledigt den Job nun der bereits mehrfach verwendete leichte Allradler – diesmal aber in einer anderen Karosserieausprägung. So allmählich ist meine Fachgruppe komplett, so dass ich auch diese dann auch im Gesamten vorstelle.

AB-Transport

Eine reine Transportmulde ergänzt das umfangreiche Abrollbehälterprogramm der Feuerwehr. Neben dem Teleskoplader lassen sich damit auch kleinere verunfallte oder liegengebliebene Einsatzfahrzeuge abschleppen.

Natürlich sei an dieser Stelle auch noch einmal der Abrollbehälter zum WLF nachgereicht, auf den der Teleskoplader verladen wird. Da er auch fünf Noppen breit wurde, wuchs er folglich in der Länge. Die Mulde ist in der Mitte offen gehalten, lediglich die Fahrspuren sind durchgängig. Somit ist diese Mulde auch nur als eine reine Transportmulde für Fahrzeuge gedacht. Als Rampen dienen simple Autotüren, die sich für den Tranport hochklappen lassen. Als kleines Detail verfügt auch dieser AB über eine gelbe Konturmarkierung – wie es sich gehört.