Für den Fall der Fälle stehen bei der Feuerwehr verschiedenste Mehrzweckfahrzeuge (mit Ladehilfe) im Dienst und diese sind, wie der Name es bereits richtigerweise suggeriert, keinem festen Einsatzzweck zugeordnet. Vielmehr werden sie zu verschiedensten Diensten herangezogen, bspw. dem Materialtransport. Vor allem aber dienen sie der Feuerwehr als leistungsstarke Zugfahrzeuge. Denn die leistungsstärksten unter ihnen sind die New World T-850 Greyhound. In ihnen leistet ein 4,2 Liter großer V6-Turbodiesel 340 PS bei 580 Nm Drehmoment. Damit lassen sich schon einige schwerere Massen fortbewegen.
Der neueste Zugang, dieser jene welche, verfügt zudem über einen Mild-Hybrid-Antrieb, d. h., die zusätzliche Elektrifizierung dient nicht dem rein elektrischen Fahrbetrieb, sondern unterstützt mit einem zusätzlichen Boost (+ 180 Nm) den Anrollvorgang bei der ersten Radumdrehung. Gerade beim Ziehen schwerer Lasten hat sich dieses Ausstattungsmerkmal als äußert hilfreich erwiesen.
Da auch die Freiwillige Feuerwehr bekanntermaßen mit einigen Spezialaufgaben betraut ist, vertraut auch sie auf diese robusten und zuverlässigen Zugpferde. Sie ziehen dann vornehmlich Anhänger für die Logistik oder Wasserrettung.
Dieser Fahrzeugtyp mausert sich, neben der mittlerweile stattlichen Flotte an Kleintransportern, zu einem weiteren sehr wandlungsfähigen Fahrzeugtyp. Derzeit existieren vier Fahrzeuge, allesamt mit anderen Auf- und Anbauten sowie Einsatzzwecken. Ob als Vorausrüstwagen, als MFZ mit Doppelkabine oder in diesem Fall mit langer Ladefläche oder als Rapid Intervention Vehicle (Vorauslöschfahrzeug) bei der Flughafenfeuerwehr.
Gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, kurz BBK, und der Feuerwehr Mülheim entstand ein Abrollbehälter-System zur Trinkwasser-Notversorgung, wenn aus verschiedensten Gründen der örtliche Versorger die Belieferung mit Trinkwasser nicht mehr sicherstellen kann. Gerade nach dem gewaltigen Hochwasser im Juli 2021 hat sich im Ahrtal und in Regionen darüber hinaus gezeigt, dass mithilfe dieses leistungsfähigen Systems schnell einen Teil der benötigten unmittelbaren Hilfe geleistet werden kann.
Tatsächlich hat die Feuerwehr Mülheim dieses System mit dem BBK entwickelt. Dies besteht aus zwei Abrollbehältern mit einem je 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank sowie einem ergänzenden Technik-Container, auf dem erweiterndes Material zum Betrieb von zentralen oder mehrerer dezentralen Ausgabestellen verlastet ist. Dies umfasst u.a. Desinfektionsanlagen, Filter oder auch eine Wasserdruckerhöhungsanlage. Ich werde das System in einem einem separaten Artikel demnächst genauer in Wort und Bild vorstellen. Die Besonderheit ist u.a. seine Einzigartigkeit. Das System ist bei der Feuerwehr Mülheim stationiert und kann bundesweit angefordert werden und wird von Mülheimer Feuerwehrangehörigen vor Ort betrieben. Es war tatsächlich u.a. in Euskirchen und im Ahrtal vergangenen Juli für jeweils mehrere Tage im Einsatz.
Mein Nachbau zeigt den Abrollbehälter mit dem 15.000 L fassenden Trinkwasser-Tank. Ich habe für die Darstellungsform auf die Verplanung des Originals an den drei Seiten verzichtet, um den Blick auf die wenigen Details gleich freizugeben. Er bietet zunächst keinen wesentlichen Highlights, und sein Einsatzzweck erschließt sich nicht gerade auf den ersten Blick. Ich habe daher noch eine Trinkwasser-Zapfanlage gebaut und möchte mit samt dem noch folgenden Technik-Container eine entsprechende Zapfstelle exemplarisch aufbauen, um das System somit später bebildernd erläutern zu können.
Für zumeist kleine Freiwillige Feuerwehren gestaltet es sich besonders schwierig gerade neue technische Ausrüstung finanziert zu bekommen, insbesondere dann, wenn kostspielige Fahrzeugbeschaffungen getätigt werden müssen. So sind Fahrzeuglaufzeiten dort meist erheblich länger, als bei Behörden in großen Städten und Kreisen. Noch etwas schwieriger wird es damit für die Feuerwehr Utgast, der im Norden auf der Insel Jaderoog gelegenen kleinen Ortschaft mit rund 1.200 Einwohnern. Hier leben die Bewohner mehrheitlich von der Landwirtschaft und dem Tourismus. Da der „Heile Welt“-Ort ziemlich abgeschieden liegt und das alljährliche Einsatzgesehen dadurch bedingt recht übersichtlich ist, kommt neues Material hier auch immer erst recht spät an. Nichtsdestotrotz hat die kleine Ortswehr aus der Not eine Tugend gemacht.
Die Gemeinde Utgast befindet sicham nördlichen Ende der Insel Jaderoog. während sich am unteren Bildrand die nördlichen Stadtteile Farnheims zeigen.
Die Freiwillige Feuerwehr Utgast setzt sich aus 37 motivierten Kamerad:innen zusammen, die im Ernstfall über ein LF 8/6-TH, einen Kleinbus als MTF und ein TLF 8/16 verfügen können. Letzteres soll im weiteren Verlauf genauer vorgestellt werden. Das TLF 8/16 entstand auf Weisung des Landes Niedersachsen nach dem verheerenden Flächen- und Wladbränden in der Lüneburger Heide im Sommer 1975 und wird offziell als TLF 8 Typ N(iedersachsen) geführt. Aufgebaut auf einem UniMoc GL565 aus dem Jahr 1979, dessen 6-Zylinder-Diesel 59 kW (80 PS) leistet, über Allradantrieb verfügt und extrem geländegängig ist. Den Aufbau fertigte dereinst die mittlerweile Konkurs gegangene Feuerlöschgerätefabrik Bricksbach (kurz FGB) in Noppau. Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg erfuhr das Fahrzeug immer wieder einsatzztaktische Aufwertungen, um auch an dem recht abgeschiedenen Fleckchen den dennoch stetig wachsenden Aufgaben gerecht zu werden. Zuletzt wurde das Fahrzeug 2016 für kommende Dienstjahre rundherum generalüberholt.
Auf die insgesamt 6 to. zGM verteilen sich eine heckseitig verbaute Pumpe FP 8/8, die 800 L Wasser/Min. bei 8 bar fördert, ein 1.600 L fassender Wassertank und sonstige Gerätschaften zur Brandbekämpfung. Als Besonderheit sind sämtliche wasserführenden Armaturen, die Pumpe und der Tank seewasserbeständig. Die Pumpe bietet zudem einen Hochdruckteil, der 300 L in der Minute bei 30 bar fördert. Mit der speziellen Bereifung, mit moderner variabler Luftdrucksteuerung, ist die Wehr mit dem Fahrzeug in der Lage selbst weiche Untergründe, wie bspw. Sand, ohne die Gefahr des Einsinkens, zu befahren.
Während mittlerweile die Ausschreibung für den Nachfolger des 1988 in Dienst gestellten LF 8/6 angelaufen ist, stellt sich nach den umfangreichen Instandhaltungsmaßnahmen die Frage nach einer Ersatzbeschaffung für das TLF vorerst nicht. Für den interessierten Leser sei gesagt, dass sich die Wehr als Nachfolger für das LF 8 für ein Mittleres Löschfahrzeug, kurz MLF entschieden hat.
Soweit zur fantasiereichen (Lebens-)Geschichte rund um das Fahrzeug. Nun zum Modell. Es war ein wahrer Spontanbau, der an zwei Nachmittagen jene Gestalt annahm. Am erstes gab die Kabine den Ton an, wobei ich verhältnismäßig lange damit beschäftigt war, die rundliche Motorhaube einigermaßen gefällig zu gestalten. Tatsächlich half mir dabei die Platzierung einen schwarzen 1×2 Plättchens unterhalb, das von vorn gesehen die optische Verlängerung des Kühlergrills in die Haube hinein darstellt. Die rundliche Bauart inklusive Platzierung eines 1×2 Hinge-Bricks versetzte den Rest der Kabine schließlich um eine halbe Noppe nach hinten. Den halbnoppigen Versatz der Kabine konnte ich durch eine Lage Fliesen vor den vorderen Gerätefächern am durchweg gesnotteten Aufbau wieder abfangen. Die leichte Asymmetrie des Containers/Cupboards am Heck ermöglichte mir den angedeuteten Dachaufstieg aus 1×1 Plättchen mit vertikalem Clip.
Die hohe Bodenfreiheit, bedingt durch die guten, alten LKW-Reifen aus den güldenen LEGO®-80ern, ließ mir die Möglichkeit allerlei Zeugs am Fahrgestell sowie einen hinteren Unterfahrschutz mitsamt Rückleuchten, angedeuteter Anhängerkupplung und „ausklappbarer“ Trittstufe zu befestigen. Überflüssig zu erwähnen, dass das Fahrzeug auch über seitliche Begrenzungsleuchten verfügt. Wie es sich gehört sind noch klassische Blaulichter verbaut. Auch keine „Straßenräumer“ oder sonstiger LED-Schnickschnack, wie eine gleißendhelle Umfeldbeleuchtung. Die Farbgebung ist bewusst „oldschool“ gewählt. Also, Feuerrot (RAL 3000) und Tiefschwarz (RAL 9005). Schwarz auch deshalb, weil es die Kotflügel in weiß schlicht nicht gibt. Und so vermisst man auch nicht die heutzutage standardmäßig eingesetzte reflexive gelbe Konturmarkierung. Der aufmerksame Beobachter hat sicher schon bemerkt, dass in die Kabine keine Minifig Platz nehmen kann. Das ist korrekt. Aber irgendwas ist ja schließlich immer. Doch damit kann ich entspannt Leben.
Der Bund sieht sich gemäß des im Grundgesetz festgeschriebenen Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetzes zum Schutz der Zivilbevölkerung im Verteidigungsfalls verpflichtet, die örtlichen Feuerwehren und Hilfsorganisationen mit entsprechenden Einsatzmitteln zu unterstützen. Dazu gehören neben der Ausstattung für das Sanitätswesen, die Betreuung oder den CBRN-Schutz auch Fahrzeuge des Brandschutzes. Dabei orientiert sich das Ausstattungskonzept an einem Gefahrenbild, wie es sich gegenwärtig darstellen würde. Ziel ist es mit der Ausstattung eine schwerpunktmäßige Ergänzung des Katastrophenschutzes der Länder für Sonderlagen zu erreichen.
Für den Bereich des Brandschutzes sind durch einen bestimmten Verteilschlüssel der Feuerwehr Farnheim jüngst zwei SW-KatS zugeteilt worden. Zum ihrem Aufgabenbereich gehört u. a. eine Löschinfrastruktur über eine sehr weite Distanz aufzubauen und bei der Löschwasserförderung die Kräfte effektiv zu unterstützen. Dafür führt das Fahrzeug eine Tragkraftspritze 10-2000, zahlreiche wasserführende Armaturen und 2.000 m Schlauchmittel mit, von denen ein erheblicher Teil aus dem Heck des Fahrzeugs noch während der Fahrt verlegt werden kann.
Die neuen Fahrzeuge selbst ersetzen zwei 25 Jahre alte Schlauchwagen ebenfalls aus Bundesbeständen und werden den Kräften der freiwilligen Wehr fortan an den Stützpunkten in Altengroden, Bez. Lotsenviertel (F27) und Lohstedt (F32) unterstellt. Zugleich sind die Kräfte der F27 in Altengroden Teil der Fachgruppe LöWaRüHa (Löschwasserrückhaltung).
Der alte SW ist bereits über zehn Jahre alt und entsprach in keinster Weise mehr meinen heutigen Baustandards, geschweige denn genügte er noch meinen persönlichen Ansprüchen. Ich halte fest: auch Lego-Modelle können „altern“. Und ihm sah man das Alter zweifelsohne an. Der nun erfolgte Neubau bekam selbstverständlich einen fünf Noppen breiten Aufbau. Da sich vorbildgemäß über die Ladefläche hinter dem Gerätesegment eine Plane spannt, habe ich dafür bewusst die Darstellung der Noppen gewählt – wie auch schon bei anderen Fahrzeugplanen. Die „raue“ Oberfläche soll sich also optisch bewusst von den glatten, beblechten Fahrzeugteilen abheben.
Das Gerätesegment nimmt beim Modell wie auch beim Vorbild die Tragkraftspritze auf. Im hinteren, komplett gesnotteten Teil lagern Schläuche in Rollcontainern, die ebenso wie in Wirklichkeit während der Fahrt verlegt werden könnten. Wie schon beim GW-ATF habe ich auch hierbei auf selbige Fahrerhausoptik zurückgegriffen, um gesamtheitlich etwas Abwechslung im Fahrzeugpark zu haben. Zu guter Letzt bekam der SW-KatS noch allerlei Konturmarkierungen.
Das Ersteinsatzfahrzeug für die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr ist in der aktuellen Generation ein sog. LF 20-KatS. In einem Zeitraum zwischen 2016 und 2017 wurden insgesamt 17 Fahrzeuge in drei Tranchen beschafft. Diese stellen eine weitestgehende Eigenentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Aufbauhersteller dar, um entsprechende lokale Anforderungen realisieren zu können. So sind auch alle Fahrzeuge mit einer Komponente für die Technische Hilfeleistung kleineren Umfangs ausgestattet. Mit ihm kann die FF in ihren Ausrückebezirken selbsttätig Einsätze, auch geringe technische Hilfeleistungen, abarbeiten. Es ist übrigens der Großfahrzeugtyp, über den die Feuerwehr Farnheim am meisten verfügt.
Der Nebenantrieb des 280-PS-Dieselmotors treibt die im Aufbauheck verbaute FP 10-2000 an. Der Löschwasssertank fasst 1.600 L. Das Schaummittel befindet sich in sechs Kanistern à 20 L. Ebenso gehört traditionell eine Tragkraftspritze TS 10-1500 zur feuerlöschtechnischen Ausstattung. Als Besonderheiten verfügt das Fahrzeug zum einen über keine Schnellangriffvorrichtung, sondern stattdessen über die Möglichkeit der sog. schnellen Wasserabgabe mittels zweier vorgekuppelter C-Schläuche samt Strahlrohr und zum anderen sind im heckseitigen Geräteraum 360 Meter vorgekuppelte B-Schläuche in Buchten verlastet, sodass sich eine schnelle Löschwasserversorgung über längere Wegstrecken innerhalb kurzer Zeit sicherstellen lässt.
Der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr zu Farnheim modernisiert sich zusehens. So habe ich nun ein gesondertes LF fertiggestellt, das mit einem anderen Aufbau bestimmt zwei Wochen auf dem Bautisch von einer in die andere Ecke geschoben wurde, weil mir keine ansehnliche Aufbaulösung einfallen wollte. Der ursprüngliche Aufbau war mir im Vergleich zur Kabine zu groß, war überaus zu hoch und Vergleich mit anderen Fahrzeugen überhaupt zu gewaltig – und dann kam die Dachbeladung sprichwörtlich „on top“ (siehe Foto). Also, alles auf Anfang. Nicht ohne vorher ein paar Fotos des Aufbaus anzufertigen. Man kann ja nie wissen. Mir geisterten bei diesem Projekt ständig Vorbilder aus Hamburg durch den Kopf. So etwas sollte sich in Farnheim doch auch gut machen und zur neuen Allzweckwaffe für die freiwilligen Helfer dieseits der Stadtgrenzen werden. Dabei eigneten sich erneut die Cupboards in der hochkanten Anordnung hervorragend. Leider aber hat LEGO keine entsprechend mittlere (Schrank-)Größe im Portfolio. Hier sollte meiner Meinung mal dringend nachgebessert werden. Die alte ausziehbare Leiter (gibt es nur in altellgrau) in der Länge von 9,6 cm liefert gute Dienste für eine üppige Dachbeladung, da sie nicht so breit ist wie die aktuelle Bauform. Am Heck habe ich zwei Trittbretter installiert, um die auch am Vorbildfahrzeugen befindlichen Plattformen anzudeuten. Auf ihnen stehend verlegen die Wehrleute die B-Schlauchleitung aus dem Fahrzeugheck, während es sich mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts bewegt. Zahlreiches „Gegreeble“ rundet das Modell schließlich ab.
„Wenn’s mal wieder länger dauert…“ – so könnte man meinen, käme dieser Anhänger zum Einsatz. Tatsächlich ist auch so, wenn die Verpflegung der Einsatzkräfte bei langandauernden und kräftezehrenden Einsätzen ansteht. Ohne Mampf schließlich auch kein Kampf. So beschaffte die Wehr vor einigen Jahren einen isolierten Kühlanhänger, der mithilfe eines eigenen Generators (siehe Anhänger-Vorderseite) Speisen und Getränke kühl hält. Er steht der Fachgruppe Logistik für ebensolche Zwecke zur Verfügung.
Noch ganz vereinnahmt von der Sommerhitze ersann ich mir diesen Kühlanhänger nach Düsseldorfer Vorbild. Und so tüftelte ich ein wenig an den gesnotetten Seitenwänden mitsamt gelber Konturbeklebung und an der Deichsel. Sie ist vollkommen höhenunabhängig und kann mit verschiedenhohen Kupplungstypen gekoppelt werden. Mit dem jüngst präsentierten MFZ kann – je nach Einsatzstichwort – der Anhänger ein vollwertiges Gespann bilden. Auch lässt er sich von jedem anderen Zugfahrzeug zum Einsatzort ziehen.
Auch ein Anhänger wie dieser…
… bekommt die klassische Konturmarkierung verpasst
Der Hänger in der linken…
… sowie rechten Profilansicht
Vorn sind Generator (schwarz) und Klimagerät (weiß) erkennbar
Das Heck ziert eine Abstützung und ein ausreichend großer Verschluss
Das Gespann ist abmarschbereit
Zwei weitere, schlagkräftige Experten für die Logistiker
Selbsterständlich ist die eigens gebastelte höhenunabhängige Kupplung gelenkig
Jetzt ist die Einsatzkräfteversorgung sichergestellt
Der Zuständigkeit der Fachgruppe Logistik fallen insgesamt vielfältige Aufgabenbereiche zu. Neben der Einsatzgruppenversorgung bei umfangreichen und lang andauernden Einsätzen – das umfasst bspw. die Verpflegung der Einsatzkräfte sowie die Sicherstellung am Einsatzort benötigter Materialien oder Lösch- und Betriebsmittel und dem Aufbau und Betrieb eines Logistikstützpunktes – ist die Fachgruppe auch mit dem Hochwasserschutz und der Deichverteidigung betraut. Hierbei befasst sie sich mit dem Befüllen von Sandsäcken und Big-Packs, dem Einsatz von Wasserpumpen, in der Beschaffung verschiedenster benötigter Materialien und Baustoffe, der Leitung und dem Betrieb von Füllplätzen sowie der Erkundung sowie der Schutz gefährderter Objekte im Einsatzgebiet. Je nach Einsatzstichwort liegen Vorplanungen mit Personal-, Fahrzeug- und Zeitbedarf bereit. Das Logistikbüro auf der FRW 4 (F14) ist durch einen Fachberater besetzt. Dieser Fahrzeugtyp hat sich im Praxiseinsatz in Farnheim bewährt, und seine hochgeländegängige Eigenschaft sowie seine große Wattiefe machen aus ihm ein exzellentes Einsatzfahrzeug selbst in schwierigen Situationen. Stationiert ist das Fahrzeug bei Freiwilligen Feuerwehr in Farmsen.
Da ich nach wie vor dabei bin, meine Logistiker auf- und auszubauen, entstand zunächst ein weiterer Anhänger (diesen stelle im Anschluss vor). Allerdings fehlte ihm ein passendes Zugfahrzeug. In Düsseldorf zieht man den Hänger mit einem Unimog. In Farnheim erledigt den Job nun der bereits mehrfach verwendete leichte Allradler – diesmal aber in einer anderen Karosserieausprägung. So allmählich ist meine Fachgruppe komplett, so dass ich auch diese dann auch im Gesamten vorstelle.
Das MZF von vorn
Blick auf die gegenüberliegende Seite
Fahrer- und…
… identische Beifahrerseite
Erneut orderte man den Allradler, der schon beim VRW verwendet wurde
Das Heck mit Reserverad, Überrollbügel und Anhängerkupplung
Die Doppelkabine bietet ausreichend Platz für die Mannschaft
Eine reine Transportmulde ergänzt das umfangreiche Abrollbehälterprogramm der Feuerwehr. Neben dem Teleskoplader lassen sich damit auch kleinere verunfallte oder liegengebliebene Einsatzfahrzeuge abschleppen.
Natürlich sei an dieser Stelle auch noch einmal der Abrollbehälter zum WLF nachgereicht, auf den der Teleskoplader verladen wird. Da er auch fünf Noppen breit wurde, wuchs er folglich in der Länge. Die Mulde ist in der Mitte offen gehalten, lediglich die Fahrspuren sind durchgängig. Somit ist diese Mulde auch nur als eine reine Transportmulde für Fahrzeuge gedacht. Als Rampen dienen simple Autotüren, die sich für den Tranport hochklappen lassen. Als kleines Detail verfügt auch dieser AB über eine gelbe Konturmarkierung – wie es sich gehört.
Die Spezialisten der Fachgruppe Logistik setzen sich aus MItarbeiterinnen und Mitarbeitern der FRW 4 (F14) sowie den Mitgliedern der beiden Freiwilligen Wehren im Stadtteil Farmsen zusammen. An der Wache der Freiwilligen Feuerwehr im Bezirk Laabsen werden dazu entsprechende Einsatzmittel vorgehalten. Neben einem Transportanhänger zählt dazu ein hochgeländegängiger Gerätewagen-Nachschub, kurz GW-N. Er kann mit bis zu sechs Rollcontainern, die je nach Einsatzlage bestückbar sind, beladen werden. Er ist überdies im städtischen Katatrophenschutz eingebunden, bspw. wenn es um die Deichverteidigung geht. Aus diesem Grund verfügt der leichte LKW über ein hochgeländegängiges Fahrgestell, speziell profilierte Reifen, Differenzialsperren und selbstverständlich Allradantrieb.
Es wurde Zeit, die Logistiker der Feuerwehr, also das Rückrat bei der Einsatzversorgung, adäquat auszustatten. Bisherige LKWs in Reihen der Feuerwehr spielen für mich heute keine Geige mehr und dürfen ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Bekanntermaßen bin ich ja Freund eines einheitlichen Fuhrparks. Also wendete ich abermals das Kleintransporter-„Gesicht“ in der Facelift-Version an. Ursprünglich sollte aus dem GW-N ein ausgewachsener 14-Tonnen-LKW werden. Doch schon während der Bauphase begann das „Downsizing“. Ein kleinerer LKW – nur halb so schwer – tat’s für den Aufbau der Logistik-Truppe auch. Nach dem Abschleppwagen kam hier ebenfalls ein speziell gebautes Fahrgestell zu Einsatz, was mir ermöglichte, diese Art der hinteren Kotflügel zu installieren. Das bedeutete ungleich mehr Tüftelei und Teilebedarf. Dafür aber lohnte der Aufwand für ein anschließend realistischeres Gesamtbild, wie ich finde. Rund um das Fahrgestell finden sich einige wichtige Details, wie Trittstufen, Anstriegsstrang, Getriebegehäuse, seitliche Gerätekästen und eine Anhängerkupplung. Passend dazu kann ein entsprechend geplanter Anhänger angekoppelt werden und macht somit das Gepann erst komplett.
Und mit etwas Abstand betrachtet, passt steht dem LKW die Kleintransporteroptik ziemlich gut. Vielleicht seht Ihr das ja genauso?
Der GW-N von vorn
Blick auf die gegenüberliegende Seite und Heck
Fahrerseite
Beifahrerseite
Die Front ziert das bekannte Kleintransporter-Facelift
Blick auf das Heck
Die hinteren Kotflügel erfordern das snotten
Das Fahrgestell samt Antriebsstrang
Das Gespann ist im Alarmierungsfall erst mit dem Hänger komplett
Stationiert bei den Freiwilligen in Farmsen…
… kann er Aufgaben im Katastrophenschutz wahrnehmen
Den GW-N schreckt so schnell kein unwegsames Gelände ab
Gestern Abend frug der Humorist Torsten Sträter in seinem Beitrag (ab Minute 20:40) bei „nuhr im ersten“ , ob es neben der Freiwilligen auch eine unfreiwillige Feuerwehr gebe. Das Publikum lachte. Wie absurd! Absurd? Mitnichten!
Tatsächlich ist es so, wenn eine Gemeinde den Brandschutz nicht aus freiwilligen Helfern sicherstellen kann, können dienstfähige und bevorzugt ausgebildete Personen aus der Gemeinde herangezogen und zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden. Trotzdem dieser Fall in Deutschland recht selten ist, gibt es hierzulande Pflichtfeuerwehren:
Feuerwehr Altwarp in Mecklenburg-Vorpommern
Feuerwehr Burg (Dithmarschen) in Schleswig-Holstein (nach Massenaustritt seit 2009 Pflichtfeuerwehr)
Feuerwehr Friedrichstadt in Schleswig-Holstein (seit 2016 Pflichtfeuerwehr)
Feuerwehr Grömitz in Schleswig-Holstein (seit 2018 Pflichtfeuerwehr)
Feuerwehr List auf Sylt in Schleswig-Holstein (seit 2005 Pflichtfeuerwehr)
Gesetzliche Regelungen schaffen hierfür die entsprechende Grundlage, in denen es heißt, dass der Adressat im Grundsatz zur Befolgung verpflichtet ist. Bei etwaigen Verweigerungen können Sanktionierungs- (ordnungswidrigkeits- und strafrechtliche Sanktionierung, da die unterlassene Hilfeleistung nach § 323c StGB unter Strafe steht) und Vollstreckungsmittel zur Durchsetzung herangezogen werden.