Der Flughafen Farnheim

Selbstverständlich hat auch das ortsansässisge Luftdrehkreuz einen geschichtlichen Abriss zu bieten. Nach der Stadt Farnheim selbst, ihrer Feuerwehr und dem Seehafen, hat auch der Flughafen eine sehr bewegte Vergangenheit.

IATA-Code: FHM
ICAO-Code: EDDA

Der Verkehrsflughafen Farnheim (Eigenbezeichnung: FAirport oder Farnheim Airport) liegt im Südosten der Metropole im Stadtbezirk Lohstedt und ist für die Deutsche Luftfahrtgesellschaft, die Fluggesellschaft Flughansa und zahlreiche namhafte Logistikunternehmen ein wichtiger Standort und Stützpunkt. Verkehrstechnisch ist der Flughafen heute über die Autobahn A 22, durch ÖPNV-Anbindungen über Schiene und Straße hervorragend erschlossen. Die Nahverkehrszüge pendeln im 20-Minuten-Takt mit dem Farnheimer Hauptbahnhof, und der Regionalexpress (RE4) verbindet das Umland und darüber hinaus weitere Ziele in Niedersachsen.

Heute liegt der Flughafen, gemessen am Passagier- und Frachtaufkommen, national auf dem 6. bzw. 8. Rang. Bei etwa 45.000 Flugbewegungen im Jahr 2018 nutzten annähernd 5 Millionen Passagiere den Flughafen, der von rund 50 nationalen und internationalen Fluggesellschaften angesteuert wird. Er verbindet derzeit rund 150 Destinationen in 40 Ländern und ist heute zweitwichtigstes internationales Luftdrehkreuz Niedersachsens. Mit erwirtschafteten 149 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2016 steht er in der Top-10 der wirtschaftlich profitabelsten Flughäfen Deutschlands auf Rang 9. Betreiber ist die FAirport AG und gehört über eine Beteiligungsgesellschaft zu 25 Prozent dem Land Niedersachsen und zu 35 Prozent der Aviation Holding GmbH.

Der Farnheimer Flughafen ist in der höchsten ICAO-Kategorie eingestuft, und es gilt kein generelles Nachtflugverbot von 22-6 Uhr. In dieser Zeit sind somit auch Flüge möglich, die aus öffentlichem Interesse heraus begründet sind. Darüber hinaus sowieso Notleistungsflüge von Polizei und Rettungsdienst sowie Flugbewegungen aus Sicherheitsgründen, z. B. Sicherheitslandungen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sind.

Seit dem 14. März 1977 ist auf dem Flughafen eine Hubschrauberstaffel der Landespolizei Niedersachsen stationiert.

GESCHICHTE

Der Flughafen nahm mit dem ersten Inlandsflug von Farnheim nach Düsseldorf am 24. August 1929 seinen Betrieb auf. Noch im selben Jahr erfolgte die Aufnahme des Linienflugbetriebs mit Lindburg und Berlin. Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde der Flughafen zur Basis der Luftwaffe ausgebaut und ab 1941 immer wieder zum Ziel alliierter Bomberangriffe. Jedoch konnte der zivile Luftverkehr weiterhin aufrecht erhalten bleiben und kam erst nach der folgenschweren Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1944, als ein „1.000-Bomber-Angriff“ der RAF neben den Industrieanlagen im Hafen und die vorgelagerte Insel bombardierten auch den Flughafen zum Ziel hatte, zum Erliegen. Hierbei wurde er fast vollständig zerstört.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1948 mit den Alliierten die Wiederaufnahme des zivilen Flugbetriebs vereinbart, als eine DC-3 der World Transatlantic Airlines (WTA) in Farnheim landete. Mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder einige Jahre später stiegen mit den Passagierzahlen auch die Flugbewegungen an. Bereits 1956 flogen Charterflüge die Balearen und die Kanaren an. Im Jahr 1968 nutzten bereits eine Millionen Passagiere den Flughafen, und mit Beginn des Jet-Zeitalters wuchsen die Flugbewegungen und das Passagier- sowie Frachtaufkommen nochmals sprunghaft an. Im Jahr 1972 zählte der Flughafen Farnheim schließlich 2,5 Millionen Passagiere. Um dem gestiegenen Transportaufkommen Rechnung zu tragen, wurde in jenem Jahr der Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben. Neben einem neuen Abflugterminal und einem großen Logistikneubau wurde auch die Startbahn Nord für den Flugverkehr freigegeben.

Ab 1975 wurden der Liniendienst mit Rotterdam, Barcelona und London-Heathrow sowie Inlandsverbindungen von und nach Frankfurt, Stuttgart und München installiert. Ab 1990 kamen Interkontinentalflüge nach New York und Miami hinzu. Vier Jahre später folgten Verbindungen in die GUS. 1999 eröffnete die Fluggesellschaft Comorair ein internationales Langstreckendrehkreuz. Das weltweit operierende Unternehmen Global Logistics eröffnete im selben Jahr hier ein großes Logistikzentrum. Die Hansa-Lloyd-Fluggesellschaft folgte Comorair im Jahr 2002 mit Nonstop-Flügen nach Bridgetown, Cancun, Phuket, Malé, Mombasa, Puerto Plata und Punta Cana. Wobei ein Großteil der Flüge in den ersten Jahren danach bereits wieder eingestellt wurden. Am 27. Juli 2012 landete erstmals ein Airbus A380 im Rahmen einiger Testflüge in Farnheim. Seit dem 14. April 2019 fliegt ein solcher Jet im Linienbetrieb mit zweimal täglich den Flughafen an.

ZUKUNFT

Derzeit investiert die Betreibergesellschaft in die Zukunft des Flughafens. Neben der Eröffnung eines neuen Terminals 2018, um dem gestiegenen Passagieraufkommen Rechnung zu tragen, und dem Ausbau des Büro- und Logistikparks, wurde seit 2021 das Vorfeld komplett erneuert und entwässerungstechnisch saniert. Erklärtes Unternehmensziel der FAirport AG ist die vollständige Klimaneutralität bis 2035. Damit sollen die dem Flughafen zurechenbaren CO2-Emmissionen um 60 Prozent gesenkt und 40 Prozent durch Klimaprojekte in der Region kompensiert werden. Dazu investieren Stadt, Holding und das Land Niedersachsen rund 150 Millionen Euro.

Die Bundesmarine in Farnheim

Seit 1958 gibt es ein Marinestützpunktkommando in Farnheim. Es unterstand zunächst der Marinedivision Nordsee. Mit der Auflösung des Stützpunktes Leehaven zum 01. November 1972 wurde dieser dem Stützpunktkommando Farnheim zugeteilt.

Das Marinestützpunktkommando in Farnheim ist heute Leitstützpunkt und zweitgrößter Stützpunkt der deutschen Bundesmarine und zugleich Heimathafen der Einsatzflottille 4. Von hier aus startet einer der großen Marineverbände zu weltweiten Einsätzen.

Hier liegen unter anderem ein Marine-Großverband, der sich aus Fregatten, Korvetten und Einsatzgruppenversorgern zusammensetzt sowie ein U-Boot-Verband und einige Dienst- und Minenräumboote vor Anker.

An das Stützpunktkommando Farnheim angeschlossen sind neben der Marineschule auch die Störtebecker-Kaserne, die Wehrtechnische Dienststelle 31 und das Bundeswehrkrankenhaus Farnheim im Stadtteil Bergedorf, im Osten der Stadt.

Das Bundeswehrkrankenhaus (BwK) ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Mit 15 verschiedenen medizinischen Fachabteilungen und rund 500 Betten laut des Landesbettenplan Niedersachsens ist es fester Bestandteil in der integrierten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung und der truppenärztlichen und sanitätsdienstlichen Versorgung der Bundeswehrangehörigen. Im angeschlossenen Rettungszentrum sind Notärzte und Notfallsanitäter der Bundeswehr darüber hinaus in den städtischen Rettungsdienst eingegliedert. Zudem befindet sich hier ein Marinefliegerstützpunkt des Intensivtransporthubschraubers „RESCUE 14“.

Die Wehrtechnische Dienststelle 31, kurz WTD 31, ist für die Forschung, Entwicklung, Erprobung und Einführung neuer Schiffe, Marinewaffen und maritimer Technologien zuständig. Sie unterstützt die Marine wehrwissenschaftlich bei maritimen Fragestellungen und berät sie und die Industrie mit fachlicher Expertise. Zudem ist sie mit den übrigen WTDs der Bundeswehr vernetzt und kann somit, falls nötig, auch deren Ressourcen nutzen.

Ein solch großer Stützpunkt verfügt auch über eine bundeswehreigene Feuerwehr (BwF), die seit 1975 für die Gefahrenabwehr auf dem gesamten Marinegelände, dem Bundeswehrkrankenhaus sowie sämtlichen angehörigen Wasserflächen und den Schiffen und U-Booten zuständig ist. Zudem können die Kräfte der BwF auch zu Großschadenfällen innerhalb des gesamten Farnheimer Stadtgebietes hinzugezogen werden.

Der Fahrzeugpark der BwF

  • ELW
  • KdoW
  • KdoW
  • ELW gl
  • FLKfz G (Gebäudebrand)
  • HLF 16/12 (FlKFZ Mehrzweck, hü)
  • DLA(K) 23/12
  • DLA(K) 23/12
  • GW-L2
  • RW (FlKFZ Geräterüst)
  • FwA-Boot
  • FwA-P250
  • FwA-Ölschlängel
  • FwA-Logistik
  • FwA-Schiffsbrandbekämpfung
  • FwA-Stromerzeuger 12 kVA

Der Fahrzeugpark des Rettungszentrum BwK

  • NEF
  • RTW
  • RTW
  • RTW
  • ITW/SRTW
  • ITW/SRTW

ELW gl (Einsatzleitwagen)

Die Bundeswehrfeuerwehr (BwF) Farnheim verfügt über einen 0,9 t. LKW „Schakal“ als ELW gl (geländegängig) aus dem Jahr 1994. Diese Einsatzbestimmung ging nach einem Umbau im Jahr 2011 aus einem KrKW (Krankenkraftwagen) mit Kofferaufbau hervor. Das Fahrzeug galt als seinerzeit als Prototyp für weitere Umbauten. Doch dazu kam es nicht.

Im Inneren der Kofferaufbaus befinden sich zwei vollständig ausgestattete Funk-Arbeitsplätze. Am Heck kann zwischen den geöffneten Türen ein Lagetisch eingehangen werden. Als Witterungsschutz dient eine Plane, die im Bedarfsfall über die geöffneten Hecktüren gespannt wird.

Das Ende der Dienstzeit als ELW ist seit der Indienststellung eines neuen, modernen Einsatzleitwagens auf einem ebenfalls geländegängigen Kleintransporter-Fahrgestell mit Hochdach absehbar. Dennoch soll das alte Fahrzeug nicht veräußert oder einem anderen Stützpunktkommando gewiesen werden, sondern als GW-Taucher der BwF in Farnheim erhalten bleiben.

In Wirklichkeit stand ein solcher Umbau zu einem Feuerwehr-ELW bei der BwF Munster in Niedersachsen in Dienst. Noch bevor das Umbau-Projekt eigentlich im größeren Stil Fahrt aufnehmen konnte, wurde es schon wieder eingestellt. Somit ist dieses Fahrzeug das Einzige seiner Art. Derzeit befindet sich der ELW am Marinestützpunkt „Hohe Düne“ in Rostock.

Dieses Modell reizte mich für einen Nachbau, da ich mich zudem auch einmal an einige Einsatzfahrzeuge einer Bundeswehrfeuerwehr heranwagen wollte. Schließlich ist sie Bestandteil des Stadtfeuerwehrverbandes in Farnheim. Der ELW macht den Anfang für eine recht übersichtliche Anzahl an Feuerwehrfahrzeugen der BwF in der Jadestadt.

Um den Kofferaufbau vorbildgerecht wiederzugeben, entfiel die Baubreite auf fünf Noppen. Die auf den Kotflügel aufgesetzten Blinker sollen an das G-Klasse-Vorbild erinnern. Das Konturstreifen-Design kennt man zwar von meinen städtischen Feuerwehrmodellen, ist aber auch bei der Bundeswehr nicht unüblich. Mittlerweile geben sich auch dort Feuerwehrfahrzeuge eindeutig zu erkennen. Schon allein deshalb, da sie auch auf öffentlichen Straßen unterwegs sind.

Am Heck bildet eine angedeutete doppelflügelige Tür den Zugang ins Innere. Gemäß des Vorbildes schließen darunter direkt die Rückleuchten an. Ein wenig Freiraum nahm ich mir bei SoSi-Anlage, die auf dem Fahrerhausdach montiert nicht ganz dem Vorbild entspricht. Ein paar Accessoires, wie die lange Antenne und Lüftungs- und Dachluken auf dem Kofferaufbau runden das Modell ab.

In Wirklichkeit benennt die Bundeswehr traditionell ihre Landfahrzeuge nach Landsäugetieren. Neben den bekanntesten, wie Leopard, Gepard oder Fennek, hört die G-Klasse intern auf den Namen „Wolf“. Da ich mich bekanntermaßen an Vorbildern lediglich orientiere, als sie versuche in der kleinen Baugröße sklavisch nachzubauen, heißt der „Wolf“ im Farnheimer Universum eben „Schakal“.