TOJ – Training on the Job

Zum neuen Ausbildungsjahr 2007 wurde ein damals neuartiges Ausbildungsprogramm bei der Feuerwehr Farnheim eingeführt. Anstelle den Feuerwehranwärter:innen in vielen Stunden theoretisches Wissen zu vermitteln, wurde das Ausbildungsprogramm so praxisnah wie möglich gestaltet. Nach mittlerweile über 14 Jahren hat sich dieses Ausbildungsprogramm bei der Feuerwehr Farnheim etabliert und wurde in der Vergangenheit stetig optimiert und verbessert.

Heute absolvieren die Auszubildenen ein sechsmonatiges Berufspraktikum auf der kombinierten Feuer- und Rettungswache 4 in Farmsen. Sie nutzen die komplette Infrastruktur und sind in den Wachalltag vollständig integriert. Das umfasst bspw. die Fahrzeugübernahme, Wachausbildung oder auch Reinigungsdienste. Zum Start des Praktikums haben alle Auszubildenen die Grundausbildung durchlaufen, sind befähigte Atemschutzgeräteträger und zum Rettungssanitäter und Maschinisten ausgebildet. Im so gestalteten berufspraktischen Teil sammeln die Brandmeisteranwärter:innen wertvolle Erfahrungen bei ihren ersten Realeinsätzen.

Das Schulungsprofil der TOJ-Ausbildung durchlief in den vergangenen 14 Jahren zahlreiche Veränderungen und Verbesserungen. Heute besteht eine TOJ-Einheit aus einer Maximalstärke von 1/5, die sich aus der Vergangenheit heraus bewährt hat, da bei einer Gruppe in Staffelstärke der Lernerfolg insgesamt höher ist. Wird hingegen die Mindestanzahl von 1/3 (Trupp) nicht erreicht, werden die Auszubildenen, nach altem Konzept, auf die Feuerwachen verteilt. Mit der Staffel als Maximalstärke lassen sich der Angriffs- und Wassertrupp sowie der Maschinist durch Auszubildene besetzen. Angeleitet werden sie von speziell geprüften Gruppenführern aus jeder Wachabteilung. Die Feuerwachen 2, 4 und 5 sind sog. TOJ-Wachen. Als Fahrzeug stehen der TOJ auf den Wachen je ein HLF 30/20 der neuesten Generation zur Verfügung. Neben der Brandbekämpfung übernimmt sie zudem auch kleinere technische Hilfeleistungen, wie zum bspw. Türöffnungen.

Übergeordnet gibt es auf jeder Wachabteilung einen festen TOJ-Gruppenführer, der für die abschließenden Bewertungen der Auszubildenen hauptverantwortlich ist. Er koordiniert das TOJ-Konzept zwischen der Feuerwache und der Feuerwehrschule. Ihm obliegt auch die Personalplanung für die Anwärter:innen und ihrer Gruppenführer. Dabei ist der Dienstplan für die Auszubildenen so angelegt, dass die durchschnittliche Arbeitzeit 48 Stunden beträgt, realisiert durch einen 24-Stunden-Dienst mit entsprechenden Freischichten.

Das TOJ-Konzept hat gezeigt, dass die Auszubildenen somit vier mal so viel Erfahrungen sammeln, als wenn sie einzeln auf den Feuerwachen verteilt untergegebracht sind. Als TOJ-Einheit sind sie bereits früh in der Lage eigenständig kleine Einsätze abzuarbeiten – immer angeleitet und beaufsichtigt von ihrem erfahrenen Gruppenführer. Neben den Kleineinsätzen mit den Schlagwörtern „Brand“ und „Technische Hilfeleistung“ wird die TOJ auch bei größeren und personalintesiven Einsätzen ab Alarmstufe 2 im gesamten Stadtgebiet sowie auf besondere Anweisung des Einsatzleiters oder bei interessanten Einsatzszenarien eingesetzt. Der daraus resultierende positive Nebeneneffekt ist eine wesentlich bessere Orts- und Objektkenntnis. Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt der TOJ sind Sicherheitswachen auf Großanstaltungen aller Art.

Rückblickend hat die Einführung des TOJ-Konzeptes für eine signifikante Verbesserung der Ausbildungsqualität bei der Feuerwehr Farnheim gesorgt. Die Absolvent:innen finden sich so erheblich früher in der Beladung und Bedienung der Fahrzeuge zurecht und übernehmen viel eher Verantwortung für sich und vor allem für ihre Kolleg:innen. Daher gehört dieses Konzept seit Jahren zum festen Bestandteil der Grundausbildung, das auch in Zukunft weiterverfolgt und stetig optimiert werden soll.

KdoW (Kommandowagen)

Die Modernisierung, speziell bei den Fahrzeugen der Führungskräfte der Branddirektion, schreitet voran. Gleich drei baugleiche Exemplare dieses Modells wurden jüngst der Berufsfeuerwehr übergeben. Es handelt sich dabei um einen PlastIQ Blizz e5.65 Shooting Break (wobei die letzte Zahl die Leistung des Akkus in kWh angibt). Der Blizz hat mit diesem Batteriepaket lt. Herstellerangaben eine Reichweite eine Reichweite von 320-550 km, je nach Fahrweise. Die Leistung wird mit 328 PS angegeben. Die Fahrzeuge stehen im Pool der Feuer- und Rettungswache 2 im Nordosten der Stadt.

Durch die Verwendung des Bauteils (1×1 Rundplate mit Griff) des Modellbauers De_Marco als Scheinwerfer entstand bei mir stante pede der Wunsch, diese ungewöhnliche Anwendungsform für ein eigenes Modell zu replizieren. In der bautechnischen Umsetzung ergibt sich dadurch ein in diesem Kosmos ungewöhnliche Optik, die durchaus als moderne LED-Scheinwerfer durchgehen können und sollen. Der Rest ist modellbauerische Hausmannskost und birgt keinerlei Überraschungen. Die Heckscheibe ist eine der alten Speedchampions-Cockpitscheiben; alt deswegen, weil die Bausätze zu der Zeit noch sechs Noppen breit waren.

GW-Bau (Gerätewagen-Bau)

Schon immer wird die Feuerwehr zu Unfällen hinzugezogen, wobei Personen oder Tiere unter der Erde entweder verschüttet sind oder zu verschütten drohen. Zu diesem Zwecke verfügte die Berufsfeuerwehr von 1968-1976 über einen speziellen LKW mit sieben Tonnen Nutzlast. Eingesetzt wurde er als sogenannter Tiefbau-Rüstwagen auf dessen Ladefläche diverses Abstützmaterial, Schnellschalttafeln und Rettungsringe/-röhren verlastet waren, um die Position ebensolcher Personen oder Tiere an Ort und Stelle zu sichern und die Rettung entsprechend zu vereinfachen bzw. gefahrloser für alle Beteiligten zu gestalten.

1976 ersetzte ein leistungsfähigeres Fahrzeug mit höhrer Nutzlast diesen Vorgänger, der an einen Bauunternehmer verkauft wurde, ehe 1995 ein entsprechender Abrollbehälter auch den Nachfolger ersetzte. Heute wird bei derartigen Einsatzstichworten auch immer gleich die Fachgruppe Höhenrettung alarmiert. Der Name hierfür mag irrerührend sein, jedoch sind damit Rettungen aus (mitunter großen) Höhen und Tiefen gemeint.

2015 führte ein Mitarbeiter der Farnheimer Feuerwehrhistorik zufällig ein Gespräch mit einer Person, die sich im Verlaufe als der Bauunternehmer von damals herausstellte. Mittlerweile pensoniert hatte er sein Geschäft schon einige Jahre zuvor seinem Sohn übergeben. Der LKW war aber noch immer Teil der Firmenflotte und kam gelegentlich sogar noch zu Einsätzen. Da aber der Sohn beabsichtigte nach all der Zeit nun einen modernen LKW zu beschaffen, sollte der alte seinen endlich Platz räumen. Gerade noch rechtzeitig, könnte man meinen, fand damals das Gespräch mit dem Bauunternehmer statt. Denn dadurch gelangte er zurück zu alter Wirkungsstätte. Nach einer gründlichen Restaurierung darf er heute wieder die Beladung von damals mit sich herumschleppen.

Das Vorbild war dereinst bei der Berufsfeuerwehr Köln zu finden. Sie hatte zunächst, ebenfalls ab 1968, einen Büssing BS 14 AK und als Nachfolger ab 1972 einen MAN 9.168 HA im Fuhrpark. Heute erfüllt ein spezieller Abrollbehälter denselben Zweck. Ohne das Original zu kopieren habe ich aber schon die Hauptmerkmale der Beladung nachempfunden: Baggerschaufel, Schnellschalttafeln und die Rettungsringe, bzw. -röhren.

Ursprunglich sollte den LKW auch das Fahrerhaus des WLFs zieren, allerdings mit einer kürzeren Haube. Als mir das, aufgrund der Art und Weise, wie ich die Wechselladerkabine baute, im Verlaufe nicht jedoch zufriedenstellend gelang, habe ich mich kurzerhand dazu umentschieden, dem Modell ein gänzlich anderes Gesicht zu verpassen.

Wer genau hinschaut, wird erkennen, dass die Pritsche um eine halbe Noppe nach vorn versetzt ist, um dem heckseitig montierten Kran etwas mehr Aktionsraum geben. Zudem setzte ich das Fahrgestell um eine Noppe höher, um den Allrad-Charakter stärker herauszustellen.

Als Erkennungsmerkmal für die Fahrzeuge aus jener Epoche und entsprechendes Finish verfügt auch der GW-Bau über das bekannte Frankfurter Lackierschema mit den weiß abgesetzten Ecken.

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Als die Branddirektion 1975 das neue Wechsellader-Fahrzeugkonzept der Öffentlichkeit präsentierte, konnte man noch nicht absehen, wie sich das hochflexible System bis zum heutigen Tage entwickeln würde. Mit beinahe einem halben Jahrhundert Abstand kann man das nun in nur einem Wort zusammenfassen: umfangreich. Denn 54 Abrollbehälter stehen heutzutage für die Bewältigung unterschiedlichster Aufgaben bei der Feuerwehr Farnheim bereit, die auf insgesamt 13 Trägerfahrzeuge der BF und FF verlastet werden können.

Im Pool der Museumsfahrzeuge befindet sich seit diesem Spätsommer auch ein WLF der ersten Generation. In diesem Fall war der 13-Tonner von 1975 bis 1999 im Dienst, ehe er an einen ortsansässigen Fuhrunternehmer verkauft wurde. Das Fahrzeug war dort noch bis knapp 2010 im Dienst, ehe ein privater Sammler das Fahrzeug erstand. Mittlerweile deutete von außen nichts mehr auf den ursprünglichen Einsatzzweck hin, denn der Wechsellader hatte zwischendurch eine neue Lackierung in himmelblau erhalten.

Als der Sammler zwischenzeitig verstarb, wurde Anfang 2019 die Oldtimer-Sammlung aufgelöst. Die historische Abteilung der Feuerwehr kaufte das Fahrzeug aus dem Nachlass des Sammlers zurück, und die erste technische Abnahme an neuer alter Wirkungsstätte bescheinigte dem alten robusten WLF einen durchaus patinösen aber respektablen Zustand – mitgenommen zwar, aber technisch stand er technisch recht gut da. Da das Fahrzeug insbesondere in den letzten 10 Jahren kaum Witterungseinflüssen ausgesetzt wurde, hielt sich die Rostbildung an Kabine und Rahmen schließlich auch in überschaubaren Grenzen. Dennoch waren viele hundert Stunden Arbeit nötig, um das Fahrzeug wieder in den Auslieferungszustand von 1975 zurückzuversetzen.

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen MAS KH 1419F der Maschinenfabrik Augustastadt. Der Nomenklatur folgend leitete 6-Zylinder-Diesel rund 190 PS bei 14 to. zGM. Das KH-Kürzel stand für Kurzhauber und das F für Feuerwehraufführung. Das Abrollsystem installierte die Fa. Hakotech. Sein damaliger Fahrzeugzwilling überfüllte übrigens die gleichen technischen Rahmenbedingungen.

Mit dem AB-Tank konnte auch ein Abrollbehälter aus der ersten Beschaffungsserie restauriert werden. Tatsächlich war das WLF während der aktiven Dienstzeit mit genau diesem AB „verheiratet“, d.h. ständig beladen. Hierbei war dessen Beschaffung nicht ansatzweise so zeitaufwendig, denn der Container war nach Herausnahme aus dem täglichen Einsatzdienst im Jahr 2001 nach kurzer Revisionspause bis vor wenigen Jahren praktische Ausbildungsgerätschaft für Gefahrguteinsätze an derhauseigenen Feuerwehrschule.

Die Mulde befindet sich noch heute im aktiven Einsatzdienst – bald 50 Jahre nach Indienststellung. Sie wurde mit den Jahrzehnten mehrere Male teils mit größerem Aufwand grundsaniert, da sie die meiste Zeit, sommers wie winters, der Witterung ausgesetzt war. Da außer Stahlblech an ihr nichts kaputtgehen kann, wird sie wohl noch einige Jahre weiterhin zuverlässig ihren Dienst verrichten, vor allem auch, weil sie seit 2013 endlich einen festen Unterstellplatz hat.

Vor einigen Jahren hatte ich bereits mal einen Kurzhauber gebaut, wie man ihn als Mercedes-Benz kennt. Noch im traditionellen 4wide. Fragmente, wie die Motorhhaubengestaltung, blieben nach dem Zerlegen übrig und erst einmal liegen. Erst kürzlich nahm ich das Projekt noch einmal in die Hände und fing um die Haube herum komplett neu an. Da nun ein WLF aus den Versatzstücken entstehen sollte, empfahlt sich die 4er Breite nur noch in Teilen, da auch die aktuellen Abrollbehälter auf den künftigten Oldtimer und das Fahrzeug selbst künftig zu den aktuellen Geschwistern passen mussten. Zwar hatte ich der Vergangenheit bereits einige 5w-WLFs zusammengebaut, jedoch war auch diese Enstehungsphase wieder eine, die gekennzeichnet war vom Ausprobieren und abermaligen Umbauen. Das Tüfteln begann bereits mit der Entstehung der Kabine. Gesnottetes, also auf der Seite liegende Steine, hat nun mal keine typische Steinehöhe. Somit musste ich mir etwas einfallen lassen, um den vorderen Teil rund um die Motorenverkleidung mit dem Kabinenabteil zu verbinden, ohne größere Lücken klaffen zu lassen. Wenn man genau hinsieht, gibt es nur noch zwei kleine Spalte: einen horizontalen vor den Türen unterhalt der Scheibe und einen in unmittelbarer Nähe oberhalb des Kotflügels. Ich denke, das kann man so lassen und ist durchaus akzeptabel.

AB-LöschG (Löschgeräte)

Wenn es brennzlig wird, kann die Feuerwehr auf diesen speziellen Abrollbehälter zurückgreifen, der die herkömmlichen Löschmaßnahmen nochmals erweitert. An Bord befindliche wasserführende Armaturen, Schaum- und Strahlrohre sowie ein portables Wenderohr unterstützen somit die eingesetzten Kräfte in der Brandbekämpfung.

Das Vorbild war bis vor Kurzem in Berlin beheimatet und ebenso wie in Farnheim in die Fachgruppe Schaum eingegliedert. Hierauf werden keinerlei Löschmittel mitgeführt, da die Feuerwehr Farnheim dies in hinreichender Menge auf Fahrzeugen für den Abwehrenden Brandschutz bzw. auf gesonderten Abrollbehältern mitführt bzw. vorhält.

Es war an der Zeit nun auch diesen Karton auf 5w umzubauen. Grundsätzlich blieb das Geräteraumlayout mit dem großen, gestürzten Gerätefach erhalten. Dazu gesellte sich neu ein hochkant montiertes Cupboard für mehr Stauraum. Somit habe ich auf engsten 5w, weil nur 10 Noppen lang, die wohl maximale SNOT-Möglichkeit erreicht. Neben der Hülle ist auch der Inhalt überarbeitet, den nun ein tragbares Wenderohr sowie zwei üppige Schaumrohre und Kübelspritzen umfassen. Beim Nachbearbeiten der Fotos fiel mir auf, dass ich eines mit ausgebreitetem Interieur vergaß anzufertigen. Das hole ich nach.

AB-Tank

Der drittälteste im Pool der Abrollrollbehälter, im Weiteren taktisch kurz AB genannt, ist der Tank. Ihn beschaffte die Berufsfeuerwehr im Jahr 1976, den die Fa. Kolbler in Renshagen auf Geheiß fertigte. Mit dem Tank aus Edelstahl lassen sich nahezu alle flüssigen Gefahrstoffe aufnehmen. Er hat ein Fassungsvermögen von 5.000 L unterteilt in zwei Kammern zu 1.500 und 3.500 L. Seine wasserführenden Armaturen, Ventile und Dichtungen sind säure- und laugenfest sowie seewasserbeständig. Neben Gefahrgutaufgaben wird er bei Großbränden auch im Pendelbetrieb zur Bereitstellung größerer Mengen Löschwasser herangezogen.

Neue Modellvariante, neue Geschichte. Ich bin augenblicklich dabei die Historie des Wechselladerprogramms der Feuerwehr Farnheim neu zu schreiben. Dabei stehen u.a. einige Container zur Revision an. Den Anfang macht der AB-Tank. Er ist eine auf 5-Noppen-Breite umgebaute und abgeänderte Version seines Vorgängers aus 2016. Wenn man es so möchte, ist sein direktes Vorbild durchaus der AB-Tank der Feuerwehr Mülheim an der Ruhr, auf dem er locker basiert. Er bekam in der Überarbeitung einen üppigeren Pumpenstand am Heck und ein Überlauf im vorderen Bereich. Somit ist er für die kommenden Jahre modifiziert und Ausstellungen tageslichtauglich gemacht.

GW-W (Gerätewagen-Wasserrettung)

1957 beschaffte die Berufsfeuerwehr Farnheim ihren ersten auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Gerätewagen für die Wasserrettung nach dem zweiten Weltkrieg. Zuvor hatte noch ein in Eigenregie umgebautes LLG (Leichtes Löschfahrzeug), das den 2. Weltkrieg überlebte, als Einsatzfahrzeug genüge getan. Auf einem 5to-Fahrgestell von HanoMOC F35 baute die Feuerschutzfabrik Steinle einen sehr flachen Aufbau auf dessen Dach im Fahrbetrieb ein Aluminiumboot verlastet war. Mittels am Heck montierten Spindeln war die Fahrzeugbesatzung in der Lage, das Boot vom Fahrzeugdach zu holen und Klarschiff zu machen. Der 4-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor des HanoMOC enwickelte bei 2.800 U/Min 51 kW (70 PS).

Das Fahrzeug ging 1972 außer Dienst und wurde an die Freiwillige Feuerwehr Marktmaschenroth verkauft. Dort leistete es noch einige Jahre wertvolle Dienste, ehe es auch dort endgültig in den verdienten Ruhestand wechselte. Eine private Sammlergemeinschaft aus Hessen kaufte das Fahrzeug von der Feuerwehr auf und restaurierte es im Rahmen ihrer Möglichkeiten. So fuhr es bis in 1990er Jahre hinein bei Oldtimer-Sternfahrten mit oder war Teil historischer Fahrzeugausstellungen. 2002 trennte sich sich die Sammlergemeinschaft von zahlreichen Exponaten, zu denen auch der alte HanoMOC gehörte. Er fand bei einem Gebrauchtwagenhändler für Nutzfahrzeuge in Leopoldstadt ein neues Zuhause. Dort stand das Fahrzeug über eineinhalb Jahrzehnte letztlich vergessen in einer abgelegenen Ecke des weitläufigen Betriebsgeländes. 2016 kaufte schließlich die feuerwehrhistorische Abteilung das Fahrzeug für den symbolischen Wert von einem 1 Euro auf und restaurierte es in den kommenden vier Jahren von Grund auf. Viele Ersatzteile, die mittlerweile, selbst gebraucht, nicht mehr zu beschaffen waren, wurden entweder in Eigenregie oder von Formen- und Machinenbauern aus Farnheim angefertigt.

Vor wenigen Wochen verließ das Fahrzeug schließlich nach mehreren hundert Stunden Aufwand im bestmöglichen Retaurationszustand die heiligen Hallen der Zentralwerkstätten an der Feuerwache 4 und wurde im Anschluss interessierten Medienvertretern präsentiert.

Auf der Suche nach weiteren interessanten Oldtimern fiel die Wahl auf einen Gerätewagen-Wasserrettung (GW-W). Hat diese Fachgruppe doch bedingt durch die Nähe zu Fluss und Meer in Farnheim eine lange Tradition, an die im kommenden Museum hinreichend erinnert werden soll. Als Ideengeber lässt sich zweifelsohne der Gerätewagen-Wasserrettung der Berufsfeuerwehr Hannover benennen, der zwischen 1961 und 1970 in der niedersächsischen Landeshauptstadt Dienst tat. Nur der Vollständigkeit halber aber sei gesagt, das der Hanomag L28 ursprünglich und viele Jahre vorher als Gerätewagen-Atemschutz angeschafft wurde.

Sei’s drum. Klassisch 4-Noppen breit ist dieses Modell, wenn man den seitlich angeflanschten Kleinkram mal außer Acht lässt. Das ist auch insoweit konsistent, da auch sämliche Kleintransporter (bis auf die Kofferaufbauten der Rettungswagen) mit vier Studs in der Breite auskommen. Wie beim Hannoveraner Vorbild sind sämtliche Gerätschaften sowie der Außenborder im Aufbau verstaut. Aus Ermangelung an Vorbildfotos ist die heckseitig installierte Abrollvorrichtung eine Eigenkreation. Keine Ahnung, ob so etwas tatsächlich am Vorbild existierte. Und wenn nicht, ist es auch egal, denn dieses MOC ist schließlich ein Farnheimer Original. 😉

Da das Fahrzeug vor Einführung des „Frankfurter“ Lackierschemas mit seinen weiß abgesetzten Koflügeln, Fahrerhausdächern und Aufbauecken beschafft wurde, entschied ich mich für eine durchgängig rote Farbgesteltung. Evtl. nehme ich das rot/weiße Schema später noch einmal auf – alleine schon deshalb, um zu sehen, wie es an diesem Modell wirkt.

WLF (Wechselladerfahrzeug)

Ein weiteres Fahrzeug, das der Fachgruppe Logistik unterstellt ist, ist dieses WLF. Es ist bei der Fachgruppe Logistik der Freiwilligen Feuerwehr in Farmsen stationiert und wird im Alarmierungsfalle durch die dortigen Kräfte besetzt. Neben dem Abrollbehälter mit Teleskoplader, stehen noch zwei weitere Abrollbehälter für Logistikzwecke bereit. Das hochgeländegängige und vierachsige Fahrgestell sorgt für größtmögliche Beweglichkeit auch abseits befestiger Wege und Straßen.

Nachdem ich bekanntermaßen seit einigen Jahren LKW-Aufbauten grundsätzlich fünf Noppen breit baue und diese somit bereits in einem größeren Umfang präsentationsreif sind, ist dies nun der erste Wechsellader mit einem ebensolchen, breiteren Aufnahmeschlitten. Dadurch, dass mittels sog. Jumper, die Noppen um einen halben Stud verschoben werden mussten, wuchs der Fahrzeugrahmen um eine Plattenhöhe. Umbaumaßnahmen, um auf demselben Höhenniveau wie in der 4er Breite zu bleiben, schieden aufgrund der Bereifung zunächst aus. Neben dem Anwuchs in der Breite wurde auch automatisch das Modell insgesamt etwas länger. Das hat den Vorteil, dass Abrollbehälter nun 12 Noppen lang sein können dürfen. Ein immenser Vorteil für die (fünf Noppen breiten) Containeraufbauten. Dazu musste der Haken allerdings weiter nach vorne rücken, wodurch aber der Abrollmechanismus nicht mehr ganz so tadellos funktioniert. Ich tüftle allerdings schon einem eigenen Hakensystem, das dieses Problem künftig beheben soll. Mal sehen, wie es klappt. Alles weitere an dem Modell ist bekannte Ausstaffierungskost und bietet keinen nennenswerten Überraschungen. Mit dieser Umbaulösung sehen manch beladene Container nun nicht mehr allzu hecklastig aus.

Intensivtransportwagen (ITW)

Die Feuerwehr stellt u. a. für Verlegungstransporte intensivpflegebedürftiger Patienten einen sog. Intensivtransportwagen, kurz ITW bereit. Aufgebaut auf einem LKW-Fahrgestell verfügt der Kofferaufbau über mehr Platz und technische Ausstattung als ein herkömmlicher Rettungswagen, was das Fahrzeug zu einer rollenden Intentivstation macht. Zudem kann aber auch, anstelle der Trage, ein Insentiv-Inkubator für Früh- und Neugeborene aufgenommen werden.

Das alte 4wide-Modell ist somit Geschichte und seit heute nunmehr Altplastik. Somit wurde ein weiteres Fahrzeug, das bereits lange keinen Stellplatz mehr auf Ausstellungen erhielt, umfassend modernisiert. Während das Fahrerhaus das aus vier Forntblitzern und neuer Scheinwerferanordnung bestehende „Facelift“ erhielt, ist der Kofferaufbau ein komplette Neugestaltung. Dennoch war ich versucht das für den Rettungsdienst so typische Farbschema beizubehalten. Der Koffer fiel ungleich wuchtiger aus. Sollte er auch, wenn er im Vergleich zum RTW mehr Platz bieten will. In Wirklichkeit wuchs er jedoch nur um eine Noppe in der Länge.  Am Heck hielt erneut eine Ladebord Einzug und diese bekam die komplette Palette der aufmerksamkeitssteigernden Erkennbarkeit. Und Nein, dies ist nichts illegales. Was ihm für’s Finish jetzt noch fehlt sind die vom RTW bekannten silberweißen Reflexstreifen auf den Seitenflächen.

Teile und ihre Geschichte: Die Feuerwehruniformen

Die Feuerwehr ist seit jeher ein stets präsentes Thema in der dänischen Klemmbausteinewelt. Egal, ob Fabuland, Homemaker, System oder Legoland. Durch die Jahrzehnte sorgte diese Welt in der Kinderzimmern der Welt für actiongeladene Spielerlebnisse. Aber erst mit der Geburt der Minifig vor über 40 Jahren stellte sich eine kontinuierliche Entwicklung der Feuerwehruniform ein. Eine Retrospektive.

1978

Als in jenem Jahr das Städtethema unter dem Namen „Town“ zum großen Neustart ansetzte, war gleichzeitig auch das Geburtsjahr der Minifig, wie wir sie heute kennen und lieben: dynamisch, beweglich und anfänglich stets fröhlich gelaunt. Sie löste mit sofortiger Wirkung die starre sog. Kaulquappe ab. Als in jenem Jahr gleich fünf Feuerwehrsets erschienen, war die Uniform der Bediensteten komplett in Schwarz gehalten (Helm, Hemd und Hose). Das Dekor eine gelbe Knopfleiste und ein hellgrauer Balken, der eine Koppel andeuten sollte, waren noch als Aufkleber aufzubringen und sollten als Dekorationen ausreichen.

Schick in Schale: Die erste Uniform überzeugt durch dekortechnische Sachlichkeit

1982

Erst mit der großen Runderneuerung des Feuerwehrthema 1982 änderte sich dies. Die Brust schmückte fortan ein Druckbild angedeutetem Hemdkragen samt gelber Knopfleiste und einem zweifarbigen Gürtel. Das zwischenzeitig erschienene Light & Sound-Set #6440 (Jetport Fire Squad) bekleidete die beiden Feuerwehrleute im damals typischen Dress für Flughafenbedienstete.

1994

Mit Beginn der Neuziger Jahre trug der Pilot des Feuerwehrhubschraubers einen schwarzen Overall mit aufgedrucktem Reisverschluss. Dieser Torso war zwar neu in der Anwendung bei der Feuerwehr, wurde aber bereits 1984 eingeführt. Erst 1994 bekamen die Mädels und Jungs der Feuerwehr erneut überarbeitete Uniformen. Und davon gleich drei. Der erste Torso zeigte auf der linken Brusthälfte nun stolz ein Wappen mit dreifarbiger Flamme sowie angedeuteter Tasche rechts und Reißverschluss für den Overall. Der Gürtel war erneut zweifarbig ausgeführt, jedoch in neuer Gestaltung. Die zweite Variante gehörte dem Führungspersonal, denn anstelle der rechten Brusttasche zierten nun zwei gelbe Quadrate – offenbar ein Art Dienstgrad – die Stelle. Außerdem bekam das Dekor noch einen angedeuteten Hemdkragen zur optischen Unterscheidung und durch kontrastierende weiße Arme erhielt der Torso einen Westencharakter. Die dritte Uniform glänzte durch eine hellgraue Farbgebung mit aufgedruckter Brusttasche auf der linken und Manometer (für die Atemschutzträger) auf der rechten Brustseite. Eine verdeckter Schließmechnismus bot der Minifig mehr Schutz vor den Flammen.

Erstmalig fanden drei verschieden gestaltete Torsi Einzug. Der „Graue“ war sicher das Highlight

2000

Während TLC’s finsterer Zeit, also in seinen eigenen „Dark Ages“ um die Jahrtausendwende veröffentlichte man erneut einen uniformellen Relaunch. Erneut schuf man drei verschiedene Oberteile. Diesmal waren sie allesamt hellgrau in der Basis und boten erstmals ein detailreichen Aufdruck aus Manometern, Gurten und Taschen, samt besserer Erkennbarkeit in leuchtendem Orange. Jedoch sah der Hosenbund aber eher so aus, als trüge die Figur die Unterbuchse über der Arbeitshose – optisch sehr gewöhnungsbedürftig. Eines der Dekore war jedoch dem Chef vorbehalten und stellte eine fein zugeknöpfte Ausgehuniform dar unter der sich eine akurat sitzende Krawatte um einen weißen Hemdkragen knotete.

Diese Figuren entsprechen nicht 100%ig ihrem ursprünglichen Aussehen. Mangels vorliegender Sets konnte ich ihnen nur annäherndes Aussehen geben

2003

Der Neustart aus der Unternehmenskrise zum Ende der 1990er Jahre markierte auch das Streben nach Höherem, als aus der liebgewonnenen „Town“ für kurze Zeit (2003-2004) keine geringerer Ort als „World City“ wurde – ein molochartiges Metropolengewühl aus tristen Betonwüsten – das machte schon die Verpackung deutlich. Gleichzeitig stattete man die Feuerwehrleute mit neuer Einsatzkleidung aus, in dem man dem schwarzen Torso nun einen weithin sichtbaren Reflexstreifen aus Neongrün und Silber spendierte. Ein güldenes Flammenwappen auf der linken Brust machte die behördliche Zugehörigkeit unmissverständlich klar. Auf der rechten Seite klemmte das Funksprechgerät.

Dieses Dekor sollte für einige Zeit Bestand haben

Als schon 2005 aus der Weltstadt die degradiert klingende „City“ wurde, musste offensichlich auch bei den Uniformen gespart werden.

2012

Erst 2012 gab es wieder eine neue Kluft, als die Waldbrandfeuerwehr zu ihren Einsätzen ausrückte. In grellem Bright Light Orange traten sie entschlossen dem Brandherd entgegen. Bedruckt war erstmal auch die Hose und bot ingesamt – von vorn wie von hinten –  ein sehr stimmiges Bild einer Arbeitsuniform, da der Aufdruck des Oberkörpers auf die Beine überging. Dekoriert mit neongelben Reflexstreifen und beledert wirkenden Accessories, wie Kniespolster und Koppel und einer zusätzlichen Brusttasche. Analog dazu boten die Piloten einen roten Anorak, Taschen auf Bauchhöhe und ein geschultertes Geschirr samt Karabiner. Auch hier waren die dunkelblauen Hosen mit Taschenaufdrucken versehen.

Die Waldbrandlöscher waren ein optisches Highlight: Nicht nur der Druck, auch die Uniform- und Helmfarbe waren neu

2013

2013 erfuhr auch die städtische Feuerwehr ein Bekleidungsupdate. Auch hierbei waren auch die Unterkörper an den Vorderseiten der Beine bedruckt. Die Oberteile boten gleich drei neue Varianten. Hose und Oberteil verfügten über Reflexstreifen, und während die eine Variante begurtet und mit Manometer besetzt und ordentlich gestalteter Koppel ausgestattet war, wurde die andere Version zusätzlich in eine Warnweste gehüllt. Auch hier sei zu erwähnen, dass die Rückseite des Oberteils bedruckt wurde. Als weitere Variante war der Feuerwehrchef in ein schneeweißes Diensthemd samt feuerroter Krawatte gewandet. Zudem gestaltete man den Oberkörper mitsamt Hemdtaschen, Funkgerät, Ledergürtel und einen Feuerwehrwappen. Auch zeigten sich so etwas wie Schulterklappen mit Dienstgradabzeichen. Die Helmfarbe in dunkelrot wurde von den Waldbrandlöschern ein Jahr zuvor übernommen.

2016

Der nächste visuelle Relaunch der Arbeitsuniformen fand 2016 statt, als man dazu die Feuerwehrtaucher ebenfalls mit einem eindeutig zuzuordnenden Neopren-Anzug versah. Auch war einer der Wehrleute mit einer neongrünen Warnweste mit Reflexstreifen bekleidet, in der auf der Brusthälfte eine rote Taschenlampe steckte und links eine recht gut gefüllte Brusttasche Platz für Persönliches ließ. Die Helmfarbe wechselte indes wieder zum vertrauten Weiß, während die höhergestellten Beamtinnen und Beamten einen goldenen Halm trugen. Der darüber geschnürrte Gürtel war neu in der Gestaltung, während der Hemdkragen dem Look der 2013 eingeführten Uniformen entsprach.

2019

2019 brachte abermals neue Uniformen hervor. Neben einer neuen, standardroten Helmfarbe wurde eine neue Version der hellorangefarbenen Arbeitskleidung sowie mit Darktan in einer vollkommen neuen Farbe eingeführt. Das Dekor der beiden neuen Hosentypen entprach exakt dem der schwarzen Beinkleider aus dem Jahr 2013. Während die neuen orangefarbenen Dienstoveralls nicht mit den Waldbrandlöschern nicht zu verwechseln sind, wurde die dunkelbeige Einsatzkleidung komplett neu gestaltet. Das Personal steckt in einem Geschirr aus Gurten, ein Manometer auf der rechten Brusthälfte deutet auf den Luftvorrat (wenn mit Atemschutz ausgestattet) hin. Ein Pieper/Dosiermeter etc. klemmt am Gürtel.

Die drei verschiedenfarbigen Arbeitsanzüge. Für den Aufbau mehrerer Feuerwehren geradezu ideal

Ergänzend zu den Arbeitsuniformen wurden zudem zwei neue Oberteile für die Ausgehuniform entworfen, die sich optisch sehr gut mit der aus 2013 verträgt. Während ein Dekor ein mit einer roten Krawatte ausstaffiertes Hemd als Bekleidungsbasis vorsieht ist das andere wohl eher ein Poloshirt. Ansonsten sind beide identisch mit Pieper, Sprechfunkgerät, Koppel und zweifarbigen Abzeichen detailliert.

Normalerweise ist die dekorative Umsetzung meist vom us-amerikanischen Vorbild inspriert. Aber hier passt es optisch auch für deutsche Feuerwehren

Seit Sommer 2019 bekam die präsentable Ausgehuniform für kühlere Tage eine Jacke spendiert, die, in dunkelrot gehalten, mit ihren Feuerwehrsymbolen unmissverständlich klarmacht, um welche Organisation es sich hierbei handelt. Als beinahe übersehbare Detail wurden sogar die Hemdkragen mit goldenen Feuersymbolen bedruckt.

Die Jacke für die Ausgehuniform der Branddirektion ist gute Ergänzung zu den weißen Torsi