DLA(K) 23/12 n.B. (Drehleiter niedrige Bauart)

Gleich zwei neue Drehleitern konnten zu Beginn des Jahres an die Berufsfeuerwehr übergeben werden. Dabei handelt es sich um Hubrettungsfahrzeuge niedriger Bauart. Das bedeutet, die Gesamthöhe des beträgt lediglich drei Meter und nicht, wie gewöhnlich bei Drehleitern 3,25 Meter. Durch das Absenken des Fahrzeugs durch die verbaute Luftfederung kann die Fahrzeughöhe nochmals verringert werden und ermöglicht ein Rangieren in Schrittgeschwindigkeit durch die Engstelle. Und nicht nur das, sie wurde ingesamt so kompakt gestaltet wie möglich. Für zusätzliche Wendigkeit sorgt eine sog. Hinterachszusatzlenkung.

Da Farnheim, insbesondere in den engen Innenstadtbereichen auf der vorgelagerten Insel, in einigen Bereichen nur sehr begrenzten Raum für Rangiermanöver bietet, beschaffte die Branddirektion nun zwei Fahrzeuge dieses Drehleitertyps. Jeder von ihnen verfügt überdies über ein verschwenkbares Leitersegment für mehr Einsatzflexibilität. So wird eine von ihnen auf der Innenstadtwache (F11) und eine auf Hauptfeuerwache (F12) in Breedebeker Markt stationiert.

Um im Modell das flachere Fahrerhaus einigermaßen glaubwürdig darzustellen, musste ich den Gedanken an die gewohnten Autotüren begraben. Dafür konnte ich die Konturmarkierung weiter noch vorne ziehen. Der Drehstuhl, auf dem das Leiterpaket ruht, konnte um zwei Noppenhöhen niedriger ausfallen, als bei der Drehleiter mit Standard-Gesamthöhe. Zudem passte ich den erhöhten Gerätekasten hinter dem Fahrerhaus der Höhe entsprechend an. So erreichte die tatsächlichre Höhenverringering. Allerdings verzichtete ich zugunsten der Unterscheidbarkeit LKW zu Transporter/PKW auf eine Reduktion der Baubreite auf vier Noppen, um die in Wirklichkeit reduzierte Gesamtbreite auf 2,40 Meter besser zu veranschaulichen.

Eine der Drehleitern ist, wie weiter oben berichtet, auf der FRW 1 in der Innenstadt stationiert. Dort befindet sich aufgrund der geengten Platzverhältnisse eh nur ein Kurzzug, dem ein TLF oder zweites HLF zu einem regulären Löschzug fehlt. Je nach Einsatzstichwort rückt dann zusätzlich das dort vorgehaltene MLF mit aus.

Der Halbzug in der Fahrzeugzusammenstellung.

DLK 23/12-SE (Drehleiter mit Soforteinstieg)

Die Drehleiter an sich ist sicher das markanteste Fahrzeug der Feuerwehr, das jedes Kind erkennt. 1984 orderte die Beschaffungsstelle der Feuerwehr Farnheim allerdings eine außergewöhnliche Drehleiter. Eine, die in vielen Aspekten besonders war. Durch den gegenläufig der Fahrrichtung installierten und abgelegten Leiterpark bot sie eine vollkommen andere Optik. Und nicht nur das. Durch den am Fahrzeugheck befindlichen Rettungskorb war man bei Einsätzen in der Lage, diesen unverzüglich zu bemannen und die Leiter rasch an Gebäuden anzuleitern; das brachte im Einsatzfall entscheidende Sekunden. Leider war das Fahrzeug aufgrund seiner Länge bei Rangierfahrten extrem unübersichtlich, selbst mit Einweisern. Und so kam es, wie es kommen musste, als 1992 nach einem Einsatz bei einem Wohnungsbrand in der Farnheimer Innenstadt der Maschinist bei einer Rückwärtsfahrt ein herannahendes Fahrzeug übersah und mit diesem kollidierte. Der Korb sowie Teile Leiterparks wurden dabei derart beschädigt, dass die Leiter für die Zeit der Reparatur zurück an den Hersteller musste. Auch an dem PKW entstand beträchtlicher Schaden, bei dem der Fahrzeugführer jedoch mit dem Schrecken davon kam. Zum Unfall kam es, weil er zunächst eine Polizeiabsperrung missachtete und auf Anhaltezeichen der umstehenden Beamten nicht reagierte. Die Polizei stellte bei ihm im Verlauf einen Blutalkoholwert von 2,1 Promille fest. Der Führerschein wurde noch an Ort und Stelle sichergestellt. Die weiteren Dienstjahre der DLK verliefen ohne weitere Blessuren, und nachdem sie noch einige Jahre als taktische und technische Reserve ihren Dienst versah, stellte man sie 2002 schließlich außer Dienst. Die Interessengemeinschaft der Feuerwehrhistorik übernahm das Fahrzeug und stellte es zunächst unter, ehe man es 2014 aufwändig sanierte. Die sog. DLK 23/12-SE sollte ein Einzelstück in der Jadestadt bleiben.

Natürlich gab es zu dem Modell auch ein Vorbild, sehr genau genommen derer 14. Auch die echte Drehleiter war optisch zweifelsohne ein Hingucker, aber mich persönlich hat ihre Silhouette nie überzeugen können. Bis heute. Dabei ist sie konzeptionell und technisch gesehen außergewöhnlich. Gerade deswegen ein erheblicher Grund mehr, solch großartigen technischen Pioniergeist auch der Feuerwehr Fahrnheim zuzugestehen. Natürlich musste auch ein Fahrerhaus her, das einen mittelschweren LKW jener Zeit interpretiert und ebenso älter wirkt, als meine derzeitigen Feuerwehrwehrmodelle. Ich hoffe, es ist mir gelungen. Da ja immer irgendwas ist, musste ich bei der Baugröße leider auf die Funktion der typischen Waagerecht-/Senkrecht-Abstützung verzichten. Ab es ging mir in erster Linie um die Wiedergabe eines Vorbildes mit untergeordneter Funktionsdarstellung. Apropos Vorbild. Im Anschluss folgt in aller Kürze die Geschichte einer ebenso kurzen Schaffensperiode zum originalen Ideengeber.

In den 1980er Jahren versuchte sich der Karlsruher Feuerwehrgerätehersteller Carl Metz (heute in den österreichischen Weltkonzern Rosenbauer eingegliedert) an einer Innovation, die in der Fachwelt ein großes Medienecho nach sich zog. Das Unternehmen Metz, seit Anbeginn eine Institution in Sachen Hubrettung dachte in der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre das Drehleiterkonzept neu und stellte 1980 dem verdutzten Fachpublikum auf der Interschutz in Hannover ein Leiterfahrzeug vor, das über einen entgegengesetzt montierten Leiterpark verfügte, d. h. der Leitersatz samt Rettungskorb an dessen Ende lagerte nicht wie gewöhnlich auf dem Fahrhausdach, sondern war nun am hinteren Fahrzeugende zu finden. Dadurch konnte im Einsatzfall dieser sofort bestiegen werden, daher auch das Kürzel „SE“ für Soforteinstieg. Das sollte am Einsatzort entscheidende Sekunden bringen, denn bislang musste der Leiterpark zunächst seitlich verschränkt und abgesenkt werden, um den Rettungskorb zu besteigen, ehe sie einsatzbereit war. Mitunter musste man bei noch älteren Fahrzeugen den Rettungskorb sogar erst noch einhängen, ehe er betriebsbereit war. Hierin war lag der wesentliche Vorteil der Drehleiter mit Soforteinstieg. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Pluspunkt war die wesentlich niedrigere Gesamthöhe des Fahrzeugs, was sie mit damaligen Drehleitern niedriger Bauart von Magirus konkurrenzfähig machte. Gewöhnlich sind Drehleitern etwa 3,30 Meter hoch, die Leiter niedriger Bauart und die SE-Leiter maßen lediglich 2,85 bzw. 2,88 Meter. Ein wichtiger Aspekt, wenn es um das Passieren niedriger Durchfahrten geht. Allerdings ragte der vierteilige Leiterpark samt fest montiertem Korb über 1,5 Meter über das Fahrzeugheck hinaus, was das Manövrieren und Rangieren, gerade in engen Innenstädten, sehr schwierig gestaltete. Neben den höhreren Beschaffungskosten gegenüber herkömmlichen Drehleiterfahrzeugen einer der Gründe, weshalb der Innovation kein großer durchschlagender Erfolg vergönnt war. Schlussendlich produzierte Metz bis etwa 1987 nur 14 Stück dieses Typs. Danach war Schluss. Jedoch setzte sich das ungewöhnliche Technik-Konzept allerdings erst rund drei Jahrzehnte später in abgewandelter Form als bekannte Gelenkteil-Drehleiter durch. Erst das Gelenkteil machte es möglich, den Korb über das Fahrerhaus hinaus und ohne zeitraubendes Verschränken des Leiterparks auf Straßenniveau abzusenken.

Der Vollständigkeit halber liste ich für den interessierten Technikfreund die 14 produzierten Drehleitern und ihre Standorte, soweit bekannt, auf. Aufgebaut wurden sie allesamt auf Mercedes-Benz-Fahrgestellen der NG-Klasse (Neue Generation) mit 14 bzw. 16 to. zGm. Die verbauten Dieselmotoren leisteten zwischen 190 bis 320 PS.

  1. BF Hamburg, MB 1419 F (Bj. 1980), verkauft an die FF Glückstadt
    (bis 1994 in HH, bis 2005 in Glückstadt)
  2. BF Stuttgart, MB 1419 F (Bj. 1980), verkauft an die FF Zeven, verkauft an die FF Werlte
    (bis 1996 in S, bis 1997 in Zeven, bis 2014 in Werlte)
  3. BF Ludwigshafen, MB 1632 F (Bj. 1980) verkauft an die FF Großheubach
    (bis 1994 in LU, bis 2007 in Großheubach)
  4. FF Villingen-Schwenningen, MB 1419 F (Bj. 1981) verkauft an einen Privatbesitz
    (bis 2002 in VS)
  5. BF Stuttgart, MB 1632 F (Bj. 1981), verkauft an die FF Wanzleben
    (a. D. unbekannt)
  6. BF Regensburg, MB 1419 F (Bj. 1982), verkauft an einen Privatbesitz
    (bis 2009 in R)
  7. BF Wuppertal, MB 1632 F (Bj. 1983), verkauft an die FF Rheinbach
    (bis 2003 in W, bis 2013 in Rheinbach)
  8. BF Göttingen, MB 1422 F (Bj. 1983) verkauft an die FF Hilter
    (bis 1997 in GÖ, a. D. in Hilter unbekannt)
  9. FF Radolfzell, MB 1419 F (Bj. 1984)
    (bis 2009)
  10. FF Neuss, MB 1419 F (Bj. 1984), vermutl. verkauft an die FF Grevenbroich
    (a. D. Daten unbekannt)
  11. BF Oldenburg, MB 1622 F (Bj. 1986)
    (bis 2009)
  12. FF Gerlingen, MB 1422 F (Bj. 1986)
    (bis 2015)
  13. FF Altötting, MB 1422 F (Bj. 1987)
    (bis 2013)
  14. BF Wuppertal, MB 1628 (Bj. 1987)
    (bis 2006)

DL 30 K

Die Feuerwehr Farnheim legt großen Wert auf ihr historisches Erbe. Dazu kümmert die als Feuerwehrhistorik eingegliederte Abteilung des Brand- und Katastrophenschutzamt 37 der Stadtverwaltung Farnheim eigens um die Aufbereitung der Geschichte und Traditionspflege der Feuerwehr. Neben der digitalen Erfassung analoger Quellen und der Sortierung, Archivierung solcher oder auch dem Bereitstellen von entsprechenden Unterlagen auf Anfragen sorgt sich die technische Abteilung, bestehend aus einer Gruppe von aktiken und ehemaligen Wehrfrauen und -männern um die Restauration, Wartung und Instandsetzung ausgewählter ausgemusteter Fahrzeuge, hält diese betriebsbereit und somit das technologische Erbe am Leben. Seit Gründung der Abteilung Feuerwehrhistorik im Jahr 1996 verfügt man mittlerweile über einen veritablen Fahrzeugpark. Die ganze Geschichte der Feuerwehr Farnheim soll nach Planungen der Stadtväter in einigen Jahren in einem eigens dafür errichteten Museum für die Öffentlichkeit erlebbar werden.

Eines der kommenden Exponate wird diese Drehleiter aus dem Jahr 1968 und damit elementarer Teil eines komplett restaurierten Löschzuges jener Zeit. Dieses Fahrzeug wurde auf einem damals weitverbreiteten sog. Eckhauber-Fahrgestell aufgebaut und wird seither von einem unverwüstlichen 6-Zylinder-Diesel angetrieben, der 150 PS leistet. Gleich mehrere mehr oder weniger augenscheinliche Besonderheiten zeichnet dieses Fahrzeug aus, von dem die Berufsfeuerwehr Ende der 1960er Jahre insgesamt sechs baugleiche Exemplare beschaffte. Ungewöhnlich ist bspw. die kurze Fahrerhauskabine für nur einen Trupp (1/2). Die Mehrzahl der damals ausgelieferten Drehleitern verfügten über eine Staffelkabine für eine Besatzung von 1/5 Personen. Die größte Besonderheit ist allerdings der mitgeführte Rettungskorb. Damals in Farnheim ein Novum. Dieser ruht während der Fahrt seitlich am Leiterstuhl und muss(te) jedes Mal am Einsatzort zunächst von zwei Feuerwehrleuten eingehangen und gesichert werden, ehe die Personenrettung oder Brandbekämpfung beginnen kann bzw. konnte. Heute unvorstellbar. Wie alle Fahrzeuge der Feuerwehr Farnheim aus jener Zeit wurde auch die Drehleitern zur verbesserten Wahrnehmung im Straßenverkehr mit weiß abgesetzten Fahrzeugecken, Kotflügeln sowie Dachflächen versehen. Die Lackierung basiert im Wesentlichen auf dem Frankfurter-Farbschema, das der Visionär und damalige Leiter der hiesigen Berufsfeuerwehr Ernst Achilles entwickelte.

So weit, so Geschichte. Tatsächlich aber baute ich die Drehleiter für einen Bauwettbewerb auf 1000steine anlässlich des 50. Geburtstags der Sendung mit der Maus. Mein Modell nimmt Bezug auf einen alten Beitrag, der damals in einer der Maus-Sendungen lief und im Verlauf eine Drehleiter der Berufsfeuerwehr Köln zeigt. Weil ich aber mein Fahrzeug nicht gleich wieder zerlegen wollte, wurde es durch ein paar (farbliche) Änderungen von der Feuerwehr Farnheim assimiliert und kurzerhand obige Geschichte herumgedichtet. Für den Wettbewerb wollte ich zugunsten der Akkuratesse – natürlich, so weit dies in dem Maßstab möglich ist – Funktionen hinten anstellen. So können z. B. die Stützen leider nicht ausgefahren werden, das Fahrerhaus verfügt über keine Türen und auch die Haspel am Heck dient eher dekorativen Zwecken.

DLA(K) 23/12 (L32 XS 3.0)

Die Unterschiede von alter und neuer Generation könnten größer kaum sein

Eine neue Drehleiter-Generation hält in Farnheim Einzug. Nach zwei Jahren intensiver Planung und Realisierung konnte nun das erste Exemplar beim Fahrzeughersteller in Empfang genommen werden. Die exakte Bezeichnung (siehe Überschrift) wird intern ein simples DLK 23/12 abgekürzt. Als Besonderheit verfügt das Fahrzeug über einen Gelenk-Leitersatz, bei dem das letzte Leitersegment samt Rettungskorb absenkbar ausgeführt ist. Das sorgt für noch mehr Variabilität bei insgesamt geringerem Platzbedarf. So ist diese Drehleiter auch hervorragend in beengten Innenstadtgebieten einsetzbar. Der Leiterpark kann in eine Höhe von bis 32 Metern ausgefahren werden. Das Fahrzeug selbst leistet 290 PS. Allerdings werden in Zukunft nicht alle neuen Drehleitern mit dem Gelenk ausgestattet sein. Für Wachbezirke, in denen offenere und großzügig bemessenere Grundstückbebauungen vorherrschen, werden auch weiterhin herkömmliche Drehleitern ohne Gelenk beschafft. Außerdem gilt in der Bauordnung nach wie vor, dass der zweite Rettungsweg über eine Drehleiter OHNE Gelenkleitersatz erfolgen muss.

Wer hätte das gedacht, dass die alte Drehleiter-Generation fast auf den Tag genau sieben Jahre alt wird. So war es nur eine Frage der Zeit, bis dass auch hier eine Auffrischung erfolgen sollte und die sog. 5er-Breite Anwendung fand. Nicht, dass sie das bei der Flughafenfeuerwehr schon tat. Allerdings ist für die städtische Feuerwehr ein Novum. Nun ist also auch der städtische Löschzug insofern komplettiert, als dass er jetzt in Gänze den aktuellen Baustandard beschreibt. Notiz an mich: Ich sollte kurzfristig mal ein aktuelles Foto vom Löschzug anfertigen und nachliefern.

Leider ließ sich aufgrund des Platzmangels und der bautechnischen Gegebenheiten keine heckseitige Abstützung realisieren. Die vordere muss für Showzwecke ausreichen. 😉

DLA (K) 26/12

Kürzlich konnte die neu ausgelieferte Drehleiter der Flughafenfeuerwehr Farnheim, der FAirport AG, in Dienst gestellt werden. Sie ersetzt ein altes Expemplar, dass zuletzt durch zuviele technische Defekte nur noch bedingt einsatztauglich war. Der Nachfolger nun verfügt über singlebereiften Allradantrieb (wie nahezu alle Fahrzeuge der Flughafenwehr) der von einem leistungsstarken Turbodiesel, der 353 kW (480 PS) leistet, angetrieben wird. Als Besonderheit ist der Leiterpark am vorderen Ende abneigbar, was besonders bei der verwinkelten Flughafenbebauung zu verbesserten Einsatzmöglichkeiten verhilft. Der Leiterpark reicht ausgefahren bis in 33 Metern Höhe. Die Bezeichnung 26/12 bedeutet, dass gegenüber der bekannten Typisierung 23/12 eine um drei auf insgesamt 26 Metern vergrößerte Arbeitshöhe bei gleicher Traglast und Abstützungsbreite von 12 Metern. Ähnliche Fahrzeugtypen sind Ende letzten Jahre an die Feuerwehr Hamburg geliefert worden.Die neue Drehleiter stellt ein Novum dar. Sie verfügt als erstes Fahrzeug dieser Art über einen 5-Noppen-breiten Aufbau. Als ich kürzlich die Zeile schrog: „Ich scheue mich zunächst noch vor einem Umbau“, war das zwar richtig, da es sich dabei um die Drehleitern der Berufsfeuerwehr drehte. Jedoch war jener niedergeschriebener Auslöser, das Projekt 5w-Drehleiter schlussendlich anzugehen. Also entschied ich mich dafür, ein komplett neues Fahrzeug zu bauen. Und da aktuell viele der Flughafenfahrzeuge eine Überarbeitung erfahren/erfuhren, warum nicht auch gleich eine neue Drehleiter für den Airport?

Also startete ich direkt mit Aufbau, genauer gesagt mit dem Geräteaufbau hinter dem Fahrerhaus. Dieser sollte den aktuell gültigen Vorbildern entsprechend über ein großes Gerätefach verfügen, daher auch die Sonderform der „Jalousie“-artigen Abdeckung mittels Fliesen. Der komplette Fahrzeugufbau ließ sich dann relativ schnell komplettieren und in der Länge ausloten. Auch die Fixierung auf dem Chassis mittels Jumpern stellte kein Hexenwerk dar. Kniffelig wurde es in der Baugröße jedoch mit der darstellbaren und vor allem funktionstüchtigen Abstützung. Hier musste schließlich ein Kompromiss dafür sorgen, dass die DLK sowohl fahrbar ist als auch mit der ausgefahrenen Abstützung dargestellt werden kann. Der Kompromiss sieht vor, dass das vordere Abstützungspaar im Fahrmodus unter dem Fahrzeug Platz findet, das hintere nur zum Teil – der Rest muss also gesondert mitgeführt werden. Nicht optimal, aber eine bessere Lösung habe ich derzeit (noch) nicht. Das Farbschema stellt indes keine Besonderheiten dar und orientiert sich an den zuletzt vorgestellten Fahrzeugen. Einige Details, die man den Fotos entnehmen kann, vervollständigen das Fahrzeug.

Etwas Trivia zum Schluss: Tatsächlich benötigte ich insgesamt vier Tage à mehrere Stunden, um das Modell fertigzustellen.

DLA (K) 70L (Drehleiter mit Korb und Lift)

Seit jeher beansprucht die Abteilung Technik für sich eine hohe Innovationsbereitschaft. Viele der Projekte davon wurden tatsächlich auch umgesetzt. An dieser Stelle seien nur das Drohnenprogramm oder die Autonome Löscheinheit (ALE 2000) genannt. Nun hat die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Brickladder Technologies GmbH in Steinfort eine neue 70 Meter-Leiter zur Serienreife entwickelt und testweise in Dienst genommen.

Diese Drehleiter, die sowohl mit einem Korb als auch mit einem Lift ausgestattet ist, ist die derzeit höchste weltweit. Die Entwicklung eines solch hohen aber robusten Hubrettungsfahrzeugs erfolgte unter Berücksichtigung der wachsenden Anzahl an Hochhäusern in deutschen Großstädten und steht dem konkurrierenden Markt der Teleskopmastbühnen gegenüber. Man will in diesem Segment jenseits der 30-Meter-Marke gerade mit günstigen Anschaffungs- und Betriebskosten gegenüber den technisch aufwändigen Gelenkbühnen punkten.

Die Testphase bei der Feuerwehr Farnheim ist derzeit auf zwei Jahre terminiert. Laut Brickladder Technologies liegen dem Unternehmen bereits zahlreiche Anfragen großer Feuerwehren auch aus dem europäischen Ausland vor.

Die Idee für einen Nachbau kam mir, als ich vergangenes Jahr auf der Interschutz in Hannover die tatsächlich höchste Drehleiter der Welt mit 68 Metern auf dem Stand von Magirus sah. Die imposante Erscheinung wollte ich auch in einem „Nachbau“ umsetzen. Gleichfalls sollte die Drehleiter auch über einen Lift verfügen, der auch (einigermaßen) funktional darstellbar sein sollte – das wäre sicher ein Novum.

Ein Menge Tüftelei nahm zudem das Abstützsystem in Anspruch. Es musste wesentlich üppiger ausfallen, um die Drehleiter vor dem Umkippen zu bewahren, gleichfalls musste es sich auch auch in die Fahrzeugsilhouette mit seinem Konturstreifen-Design integrieren lassen. Leider können die Stützen aus Platzgründen nicht mitgeführt werden. Naja, ich finde dies ist im Augenblick verschmerzbar. Vielleicht fällt mir dazu bei der nächsten Überarbeitung in ein paar Jahren ja etwas Schlaues ein.

Fahrgestelllänge: 19 Noppen (2x18er + 1x2er Platte)

DLA (K) 23-12 n. B. (Vario-Drehleiter niedriger Bauart)

Die Drehleiter niedriger Bauart erhielt kürzlich ein Refurbishment beim Fahrzeughersteller. Grund waren auftretende gravierende Rostmängel, die nach so kurzer Laufzeit eigentlich noch nicht hätten zutage treten dürfen. Da die alte Kabine nicht mehr hergestellt wird, da zwischenzeitig ein Modellwechsel erfolgte, rüstete man kurzerhand auf den aktuellen Fahrzeugtypen um. Gleichzeitig ließ man auch die Softwaresteuerung des Leiterparks aktualisieren. Nach einigen Wochen der Überarbeitung konnte nun die neue alte Drehleiter auf der Wache 1 (F11) wieder in Dienst genommen werden.

Nach der Fanwelt in Kölle anno 2010 realisierte ich eine Drehleiter niedriger Bauart nach Vorbild des AFOLs Wolfgang Köhler. Nun, nach beinahe fünf Jahren, habe ich mir mein Modell wieder hervorgekramt und entsprechend überarbeitet. Zum einen tauschte ich die klobigen Rad-Reifensätze gegen zeitgemäße kleinere Exemplare. Die mögen für den einen oder anderen in den großen Radhäusern u. U. nun zu klein ausfallen. Ja, aber hier wurde für die niedrige Bauart schließich an und um jedem Milimeter gefeilt. Auch das Fahrerhaus bekam ein komplettes Facelift, das sich nun optisch an das bekannte Fahrzeugdesign für die mittelschwere Klasse (Beispiel) anlehnt. Zudem bekam die Drehtellerplattform eine graue Befliesung, und das Konturstreifendesign wurde optimiert bzw. erweitert. Letzlich erfuhr auch der Vario-Leiterpark, sowie der Rettungskorb und dessen Halterung erfuhren eine Überarbeitung.

Fahrgestellbasislänge: 16 Noppen (2x6er + 2x8er und je zwei zusätzliche Noppen durch die Abstützungsscharniere)

Drehleiter DLA (K) 23/12 L32FA (Euro 6)

Nachdem die Drehleiter der FRW 1 vergangenen Sommer bei einem Einsatz einen Stromschlag erlitt, stand relativ schnell fest, dass die Elektronik einen derart großen Schaden erlitt, dass ein Ausstausch der betroffenen Komponenten aus Kostengründen keinen Sinn machen würde.

So wurde die alte DLK außer Dienst genommen, und bis Ende Januar durch eine Reserveleiter ersetzt. Nun ist der Nachfolger angekommen. Im Grunde ist diese letztlich baugleich mit ihren Vorgängerinnen, lediglich das Fahrerhaus ist nun bereits mit dem Facelift ausgeführt, was auf eine Motorisierung nach Euro-6-Schadstoffnorm hindeutet. Heute wurde sie der Presse offiziell vorgestellt.

Um zwischenzeitig immer mal wieder den Gedanken eines großen Einsatzdioramas fortzuführen, müssen dafür mehrere baugleiche Fahrzeuge her. Egal, ob Löschfahrzeuge, Rettungswagen oder eben Drehleitern. So kam diese Drehleiter als weiteres Fahrzeug in den Fuhrpark. Somit schaffe ich zunächst mal die Ausgangsvoraussetzungen, ehe ich den substanziellen Dioramabau angehe.

Das MOC entspricht bis auf ganz wenige Marginalistäten dem Schwestermodell, weshalb ich auch eine detailreiche Fotodokumentation verzichtete.

Fahrgestellbasislänge: 16 Noppen: 2x12er + 2x4er Platte

 

# 6480 – Hook And Ladder Truck (1986)

Parallel zum „Mobile Police Truck“ erschien mit diesem Bausatz 1986 ein weiteres sog. „Light & Sound“-Set. Denn auch dieses wies die typischen Bauteile der Elektrifizierung auf. Da TLC 1986 noch nicht vorsah den Batteriekasten auch in anderen Farben herzustellen (Rot bspw. folgte erst mit dem „Airport Shuttle“ 1990), musste aus der Not eine Tugend gemacht werden: ein großer schwarzer Aufkleber mit einem Feuerwehrsymbol mit gekreuzten Äxten, Flammen und Helm hinterließ – sorgsam montiert – einen umlaufend gleichmäßig weißen Rahmen um den Sticker, was durchaus als ein Gestaltungselement gewerten werden konnte und noch immer kann.

Um dem Modell darüber hinaus auch einen gewissen Spielwert mitzugeben, wurde um den wuchtigen Batteriekasten allerlei Zubehör drappiert und eine heckseitige Schnellangriffsvorrichtung verbaut und obenauf eine drehbare, zweiteilige Leiter angeflanscht. Somit wirkt das Fahrzeug eher wie ein Zwitter: halb Tanklöschfahrzeug, halb Drehleiter. Aber den Realismus erkaufte man sich bei den Sets von jeher in eher homöopathischen Dosen. Den Kinder schien es egal. Dass dieses Fahrzeug als „Mädchen für Alles“ gilt, zeigt der obendrein mitgeführte Anhänger, der mitsamt zusammenbaubauer Feuerlöscher (soviel zum Thema Realismus) und einiger Saugschläuche ein Pumpenaggregat mitführt. Das generelle Fahrzeugdesign, allen voran das Fahrerhaus, passt zu den übrigen Modellen jener Zeit. Die Lampensteinen-Scheinwerfer samt Leiter als wuchtiger Kühlergrill machen im Wesentlichen das typische Gesicht jener Fahrzeug-Ära aus. Apropos Beleuchtung. Immerhin verfügt dieses Zugfahrzeug mal über einen Satz Rückleuchten, jedoch bleibt der Anhänger im Dunkeln verborgen.

Dankeswerter Weise ist auch dieser Bausatz gut erhalten. Vor allem aber ist auch hier die Elektrik in vollem Umfang funktionstüchtig, und auch der Aufkleber weist nach all der Zeit keinerlei Gebrauchserscheinungen auf. Einmal mehr ein Indiz dafür, dass die Qualität der frühen Siebdruckaufkleber ganz hervorragend war. Mal schauen, ob heutige Aufkleber dies in einem Vierteljahrhundert auch von sich behaupten können.

Wer sich jetzt fragt, an welches Fahrzeug dieses Ungetüm erinnert, sei verdeutlicht, dass die Entwickler wohl maßgeblich hieran dachten:

Typische Fahrzeugfront mit Leiter als Kühlergrill

Typische Fahrzeugfront mit Leiter als Kühlergrill

Wer’s nicht mehr weiß: zu finden in der Allerersten der roten Feuerwachen: #6382 von 1982

Jahr: 1986
Teile: 118
Minifig: 1

Drehleiter DLA (K) 42 – Staffel

Was heutzutage in deutschen (Berufsfeuerwehr-)Breiten aufgrund eines geänderten Personalaufkommens, bzw. -bedarfs nicht mehr üblich, und daher nur noch selten zu sehen ist, ist eine Drehleiter mit einer Staffelkabine. Das bedeutet eine Besatzung von 1+5 Mann. Die Feuerwehr Farnheim entgegnet dieser Entwicklung testweise mit einer Staffel-DL gleiches Herstellers, wie die kurz zuvor hier präsentierte Trupp-Leiter. Allerdings mit einer wesentlich größeren Steighöhe – nämlich 42 Meter. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich eigentlich um ein Exportmodell für Südostasien, jedoch konnten die Käufer schließlich das Fahrzeug, aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, nicht abnehmen. Mit diesem speziellen Drehleitertyp erprobt die BF derzeit, wie sich eine solche Leiter im engen Hochhausgestrüpp in der Innenstadt einsetzen lässt. Dagegen steht eine Teleskopmastbühne, die zwar flexibler ist, aber auch teurer.

DLK4213

Abends, als das erste Modell dieser Leiter fertiggestellt war, kam mir der Gedanke, aus dem Modell auch eine Staffel-Drehleiter zu bauen. Die Kabinenlänge passt auf die Noppe genau an die Stellen von Trupp-Fahrerhaus und Geräteraum. Gesagt getan. Während der Umbaumaßnahmen hatte ich dann die Idee, daraus auch eine Drehleiter zu bauen, die nicht einfach nur eine simples Staffel-Pendant darstellen, sondern auch gleich über eine wesentlich vergrößerte Steighöhe verfügen sollte. Ich verlängerte den Leiterpark um zwei Segmente und ergänzte finaldas  MOC um ein paar neue Details: Arbeitsscheinwerfer und Neigungsanzeige unterhalb des Leiterparks oder auch Blaulichtblitzer im Korbgitter.

Fahrgestellbasislänge: 16 Noppen: 2x12er + 2x4er Platte