Das zweite Leben eines Micromanagers

All diejenigen, die den LEGO Movie sahen, erinnern sich sicher noch an die Armee der Micromanager, jener kampfeslustigen Droiden in Würfelform. Was aber passiert mit solchen Gerätschaften nach den Dreharbeiten?

Die Feuerwehr Farnheim nutzte die Gelegenheit einen der ausrangierten Micromanager für ein einzigartiges Projekt zu erstehen. Der Arbeitskreis ALE 2000 – Autonome Löscheinheit wurde eigens gegründet, um die visionäre Idee, eines vollautomatischen Lösch- und Bergungsroboters, umzusetzen. Wer von den Lesern nun unweigerlich an Ernst Achilles (Chef der Feuerwehr Frankfurt a. M.) denken muss, liegt nicht ganz falsch. War er zu seiner Zeit doch ein visionärer Querdenker, der das Feuerlöschwesen mit ganz neuen und nachhaltigen Impulsen versah. Heute ist der Arbeitskreis der Feuerwehr Farnheim mit der Umrüstung, Modifizierung und Umprogrammierung des Mechs beschäftigt. So soll er im späteren Einsatzdienst schwer zugängliche Brandherde erreichen können oder in unzugänglichem Terrain für rasche Hilfe sorgen. Auch Einsatzmöglichkeiten in kontaminierten Gebieten, die eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, sind denkbar.

Bereits jetzt erstrahlt die ALE 2000 im klasssichen Feuerwehrrot und ist mit allerlei technischem Schnickschnack ausgestattet. So ist ein primäres Löschsystem samt Werfer an seiner Vorderseite installiert, flankiert von einem großen Greifarm, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Eine sekundäre Löschvorrichtung und ein Bergungswinde sind in den seitlichen Staufächern des Würfels untergebracht. Dort finden sich ebenso ein 2.000 Liter fassender Wassertank und die zentrale Steuereinheit – das sog. Gehirn. Derzeit wird die ALE noch über eine Fernbedienung gesteuert. Später soll sie selbsttätig das Ziel finden und vor Ort entsprechende Maßnahmen eigenständig veranlassen können. Installierte, hochauflösende Kameras und zahlreiche Beleuchtungseinrichtungen lassen aber jederzeit eine lückenlose Rundumsicht zu, um die jeweilige Lage vor Ort von der Einsatzleitung beurteilen zu lassen und auswerten zu können.

Auf der Fanwelt im vergangenen November wurde die Idee geboren, als ich erneut den Micromanager, zugegebenermaßen etwas unambitioniert, auf mein MoRaSt-Modul stellte. Warum daraus nicht eine Feuerwehr-Version bauen? Tja, warum eigentlich nicht? Gesagt, getan. Natürlich nicht ohne das Modell mit einigen Detailanreicherungen zu versehen. So ausgestattet kann er von nun an zum Einsatz stapfen.

13 Gedanken zu “Das zweite Leben eines Micromanagers

  1. Mein Sohnemann liebt The LEGO Movie.. und bei jeder Gelegenheit schaue ich mit 😉 Aber dein Micromanager haut mich um 😀 Klasse Idee! Erinnert mich ein wenig an einen AT-ST (All Terrain Scout Transport) von Star Wars.. nur das der keine Arme hat.

    PS. Gab es nicht unterschiedliche Micromanager?
    PPS. Nicht das seine alte Programmierung zurück kommt und alles zerlegen will.. 😉

    • Das wäre doch was… Sein Löschrobo mutiert zurück zum Micromanager und stampft durch Farnheim 🙂 Sci Fi Dreharbeiten in Farnheim… Ich bin dabei 🙂

    • farnheim schreibt:

      Danke sehr! Schön, dass Dir die Version gefällt! Es sollte eigentlich keinen programmiertechnischen Rückfall bei der ALE 2000 geben, da vorher auf Werkseintellungen zurückgesetzt wurde. 😀

      Ja, jedem Movie-Set, dem ein Micormanager beilag, sah dieser anders aus.

  2. Klasse, dass sich Deine Wehrleute nicht damit zufriedenstellen, auf Veteranenmärkten Ersatzteile zu beschaffen, um das vorhandene Material einsatzfähig zu halten sondern sich nach finanzierbaren Alternativen umschauen. Und so High-Tec-Schrott nicht nur einer sinnvollen, sondern einer höchst innovativen Funktion zuführen.
    Auch wenn bei mir „autonomome Systeme“ gerade wegen meines IT-Hintergundes immer ein gewisses Magengrummeln verursachen.

    • farnheim schreibt:

      Nun ja, so alt sollen meine Fahrzeuge nicht werden/sein, als dass die Jungs von der Zentralwerkstatt auf Veteranenmärkten nach Ersatzteilen Ausschau halten müssten. Ich habe vor langer Zeit für mich mal definiert, dass das Durchschnittsalter der Großfahrzeuge in etwa 12-15 Jahre betragen soll. Kleinere Fahrzeuge, vor allem die des Rettungsdienstes, sind im Schnitt wesentlich jünger, da sie ja eine viel höhrere Laufleistung haben. Ein insgesamt durchaus realistischer Wert, wenn man bedenkt, dass Drehleitern (in Wirklichkeit) etwa ca. 15-25 Jahre laufen und Löschfahrzeuge etwa 12-18 Jahre. Je nach Größe der Wehr laufen solche Fahrzeuge aber noch länger. Mein konkretes Vorbild einer modernen Wehr mit moderaten Laufzeiten ist Düsseldorf.

      Bei dem MOC geht’s auch um das Visionäre. Und auf dem Sektor hat das Vorbild Ernst Achilles viel Pionierarbeit geleistet. So plante er bspw. Fluzeugbrände mit Löschraketen zu beschießen! Klickst Du hier: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41784555.html

      Autonom ist immer so eine Sache. Ich weiß auch noch nicht, was ich davon halten soll. Gerade im Automobilsektor ist das derzeit ja eines DER Themen. Auf der einen Seite kann man andere Dinge neben dem Autofahren erledigen. Für mich, der zwar selbst gerne Auto fährt öden lange Autofahrten immer an. Man kann nichst anderes tun, außer sich auf das Fahren zu konzentrieren. So aber könnte vielleicht noch etwas bauen, wenn man gerade auf dem Weg zur nächsten Ausstellung ist. Aber was, wenn die Autonomie versagt? Schuld wird sicher immer Lenker selbst sein. Und wenn ich selbst das System überwachen muss, dann kann ich auch weiterhin selbst fahren. Auch wenn’s langweilt.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..